21.10.2009

Xinxinming 6

Deshalb ist es besser
nicht am Ich zu hängen
nicht zu verweilen
bei der Suche nach Leere



Man glaubt vielleicht, das Ich sei etwas, an dem es nichts zu rütteln gibt. Dabei ist es nur der Glaube an einige Erinnerungen. Der Glaube an deinen Pass. Keine Zelle ist noch da vom siebenjährigen Kind. Alles ändert sich ständig, unaufhörlich. Altes vergeht und Neues kommt. Aber dein Ich soll beständig sein. Da muss man doch drüber lachen. Wer kann das schon ernsthaft glauben. Das Ich als eine Konstante ist genau so eine Illusion, wie der Glaube an die Leere. Wenn es kein Ich gibt, was soll dann in die Leere eingehen. Substanz und Nicht-Substanz, Form und Formloses gehören beide in die Welt der Erscheinungen. Das Dao aber, von dem hier die Rede ist, ist jenseits davon. Das ist nicht leicht zu verstehen, denn wir verweilen noch bei den Begriffen. Deshalb heißt es Verlangen und begreifen wollen, das führt uns nicht weiter.


所以1不如2  莫3逐4有缘5  勿6住7空8忍9

1 所以  suǒyǐ:  deshalb, also, daher (u.E.)
2 不 如  bù rú:  es ist besser, zu ...; nicht gleich, nicht so gut wie

3 莫  mò:  keiner; niemand; nichts; nicht;
4 逐  zhú:  einzelne, individuell; fortsetzen, jemandem nachsetzen; jagen, punzen (u.E.)
5 有缘  yǒuyuán:  etw. ist vorbestimmt; hat den Grund (u.E.) Fügung

6 勿  wù:  nicht tun (u.E.)
7 住  zhù:  aufhören, wohnen, Komplement des Anhaltens; leben, wohnen (u.E.)
8 空  kòng:  freie Zeit, Muße, Lücke; Himmel, Luft; leer, leerstehend, hohl, nichtig, haltlos, nichtsagend; vergebens, vergeblich, erfolglos, umsonst, für nichts (u.E.)
9 忍  rěn:  aushalten, ertragen; dulden, tolerieren; schlagen, besiegen (u.E.)


Nachtrag: 席卷而逃 - das Ganze erfassen, alle Wertsachen an sich nehmen und sich davon machen

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