lief neulich auf ARTE, läuft sicher demnächst im ZDF, kan man evtl. noch hier sehen
Ob Akupunktur, Meditation oder uralte Rezepte - in der chinesischen Medizin dreht sich alles um die Lebensenergie "Qi". Eine filmische Reise zu Naturheilern, Kräuterärzten und daoistischen Nonnen, von Universitätskliniken zu abgelegenen Gegenden. Die traditionelle chinesische Heilkunst mit ihrem gesamtheitlichen Ansatz hat inzwischen auch im Westen Fuß gefasst, aber wie ist es in ihrem Herkunftsland um sie bestellt? Das faszinierend persönliche Porträt einer Tradition im Wandel.
"Um eine Krankheit zu behandeln, bedarf es eines großen Arztes, um die Gesundheit zu erhalten aber eines wahren Meisters", so lautet ein chinesisches Sprichwort.
Der Dokumentarfilm "Qi - Auf den Spuren chinesischer Heilkunst" beschreibt die Reise der Filmemacherin Solveig Klaßen durch die Volksrepublik China auf den Spuren der tausendjährigen Traditionellen Chinesischen Medizin und der Menschen, die sie bis heute praktizieren: Familienärzte, die ihr Wissen und ihre Geheim-Rezepte von Generation zu Generation weitergeben, Ärzte der Akupunktur, die chronische Krankheiten kurieren, Naturärzte, die von Kranken aus ganz Südostasien aufgesucht werden, oder Dorfheiler, die nach uralten Rezepten Knochen wieder zusammen wachsen lassen.
Längst ist die Traditionelle Chinesische Medizin auch im Westen angekommen und wird von Krankenhäusern, Heilpraktikern und Fachärzten eingesetzt. Doch wie wird sie in ihrem Ursprungsland heute noch praktiziert und verstanden?
Die geheimnisvolle Lebensenergie Qi bildet die Grundlage zum Verständnis der Chinesischen Medizin, der die Menschen in China seit mehreren tausend Jahren vertrauen. Ihr gesamtheitliches Konzept hat sich bislang gegen die westliche Medizin behaupten können, obwohl sie in der Mao-Zeit sehr eingeschränkt wurde und heute dem rasanten Fortschritt und einem sich verändernden Lebensstil unterworfen ist. Während TCM im Westen immer populärer wird, drohen ihre Grundlagen in China langsam zu verschwinden.
Die filmische Reise nimmt den Zuschauer mit in entlegene Gegenden und an Schauplätze, die man so vorher noch nicht gesehen hat. Er lernt einen Naturarzt der Bergvölker an der Grenze zu Burma kennen, dessen Kräutermedizin durch die Rodung der Bergwälder bedroht ist, und Yen Nanshuo, einen Heiler und absolute Koryphäe, der mit Kräutern selbst Knochenbrüche heilt und dessen Kunst Patienten aus dem ganzen südostasiatischen Raum in die ärmliche Region zieht. Dr. Sun wiederum praktiziert äußeres Qi, das heißt, er nimmt die Energie aus seiner Umgebung auf und gibt sie Kraft seiner Hände an seine Patienten weiter. Nur durch die Kraft des Qi, so ist er überzeugt, hat er sich selbst von seinem Krebsleiden geheilt.
Die Filmemacher besuchen große Heilkräuter-Apotheken in Universitätskliniken und in der siebten Generation arbeitende Kräuterärzte. Dem Team ist es außerdem gelungen, eine Drehgenehmigung in einem der letzten daoistischen Klöster Chinas zu erhalten, in dem Nonnen seit den 80er Jahren wieder ihre Religion praktizieren dürfen. Dazu gehört auch "Inneres" Kung-Fu. Nach daoistischer Auffassung sind Körper und Geist eins und nur durch jahrelanges Training und Meditation kann man die Lebensenergie Qi vermehren und so dem Ziel der Unsterblichkeit näher kommen ...
(Deutschland, Finnland, Irland, 2007, 81mn)
ZDF
Regie: Solveig Klaßen
Kommentar: Dass die das immer so sensationell aufmachen müssen. Ich bin hier auch in einm "der letzten daoistischen Klöster" und die Nonnen würden mir sicher ohne viel Federlesens eine Drehgenehmigung geben. Aber klappern gehört zum Handwerk.
Danke, Georg.
Bitte, bitte. Der Taiji-Kämpfer am Schluss - ist das nicht dein Lehrer?
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