Meinem Magen geht es besser. War nicht schön. Der Klassiker. Irgend was falsches in den Hals bekommen und schon geht's los. Hatte gehofft, inzwischen gegen alles was hier kreucht und fleucht immun zu sein. Naja, so wird man's mit der Zeit. Nachdem ich den gestrigen Tag in der geschlossenen Anstalt verbracht habe, bin ich heute morgen wieder auf die Matte und hab mich langsam im Kreis gedreht. Da sich inzwischen 4 in Zahlen Vier Lehrer um meinen Fortschritt bemühen, nimmt auch die Konfusion proportional zu. Aber ich raff das schon. Nur was passiert, wenn ich im Flieger nicht trainieren kann und ich nach 24 Stunden ohne Übung in Frankfurt lande, ob ich mich dann noch erinnern kann?
Heute abend hat mich Zhong zum Essen im Tempel eingeladen. Uh, der Meister läd mich ein. Also schnell den Schweiß unter den Achseln wegdeodoriert und schon stand Lehrer Li vor meiner Tür, wo ich denn bleibe. Ob ich mir noch den zweiten Schuh anziehen dürfte? Vorm Tempel gesellte sich noch ein Jüngling zu uns, der dann weiterhin kein Wort von sich gab. Dann stellte sich raus, dass wir eine Stunde zu früh ins Kloster kamen. Also abhängen im Zixiaogong. (Am 8.5. um 10:35 wird auf Arte die Sendung "QI - AUF DEN SPUREN CHINESISCHER HEILKUNST" wiederholt, in der auch die Nonnen meines Purpurwolkenpalasts und T r a t r a a a a: unser Meister Zhong Xueyong zu sehen sind) Zhong hat noch Lehrerin Pan dazugephoned, die mit ihrer jüngeren Schwester kommt und dann tauchen noch zweie aus unserem Verein auf, wir sind am Ende 7.
In der Warteschleife wurde sich hochphilosophisch mit einer Nonne über die Haarnadeln der Damen unterhalten (so ein hölzernes Stöckchen, mit dem der Haarknoten zusammen gehalten wird) und die merkwürdige Vergabe der Vornamen in der Familie Pan. Die drei Mädels heißen Ke Ming, Yi Ming und Yi Di. Für gewöhnlich hat man in China zuerst den Generationsnamen, den haben alle aus einer Generation, dann kommt der eigentliche Vorname, und den sollte auch in jeder Generation nur einer bekommen. Verstehst du nicht? Ist auch nicht wichtig. Die drei Mädels sind gemeinsam vor sieben Jahren nach Wudangshan gekommen, Yi Ming die Mittlere war damals 12, und der Familie hat es nicht gefallen. Wie kommt man mit 12 auf die Idee, sich hierhin in die Berge zu verpflanzen um den ganzen Tag Wushu zu üben?
Bei dem Essen im Kloster ist es oberstes Gebot, dass man aufisst. Es bleiben keine Lebensmittel auf dem Tisch zurück, die Schalen sind leergegessen. Es ist auch ganz lecker, voll vegetarisch (keine Kohlrabi mit Hackfleisch z.B.) und das schönste daran war, mmmh ich red hier zu viel englisch, krieg keinen vernünftigen deutschen Satzbau mehr hin. Weil das Essen sich nach hinten verschoben hatte, brauchte ich nicht meditieren, denn innerhalb einer halbe Stunde nach dem Essen ist Meditation sinnlos. Brauchte nur spazierengehen.
Bleibt die hübsche Keming für länger? Ist sie wieder ganz zurückgekehrt? Nimmt man reumütige Abtrünnige wieder auf??
AntwortenLöschenHi Oster, habe mich gerade durch Deinen Blog gelesen und die Bilder vom letzten Malo geguckt. Immer wieder nett zu lesen, wie ihr die Mainzer in Wudang vertretet. Sollten wir nicht doch mal eine Dependance gründen?
AntwortenLöschenKeming war nur 2 Tage hier. Sie ist auch nicht abtrünnig sondern nur sonstwo in der dingens Provinz um Chinesische Medizin zu lernen.
AntwortenLöschenIch meinte ja auch weniger Keming mit abtrünnig...wo lernt sie denn Medizin? Hast dich doch sicher lang mit ihr unterhalten...
AntwortenLöschensagt ich doch schon: sonstwo in Dingens
AntwortenLöschenIn welchem Sonstwo-Dingens? Und wie hübsch? Foto!
AntwortenLöschenDas mit dem Aufessen kenne ich auch aus Japan, aus dem Kloster. Da wussten wir dann einmal nicht, ob das jetzt Dekoration war oder richtiges Essen. Wir haben's runtergeschlungen. Schmeckte, naja, gewöhnungsbedürftig.
AntwortenLöschen@Georg: wie hübsch? Taijiquan Qigong Journal Heft 30 Titelseite.
AntwortenLöschenWeiß wirklich nicht wo.