Wir waren auf dem Tianzhu. Himmelspfeiler. Viereinhalb Kilometer Treppen. Nur Treppen. Dabei werden ca 800 Höhenmeter überwunden. Treppen hoch und wieder Treppen runter. Das Wetter war hervorragend. Nicht zu heiß, manchmal sogar eher kühl. Bewölkt. Sieht man gut auf den Bildern. Den Golden Top selber hab ich nicht fotografiert. Waren einfach zu viele Menschen. Diesmal mehr Landschaft.
Alle Fotos sind übrigens mit meinem iPhon gemacht und nur wenn nötig mit den Bildbearbeitungswerkzeugen der Apple-Vorschau geringfügig aufgebessert.
30.04.2009
29.04.2009
Doktor Wang
"Wir fahren zu Doktor Wang*" hat es letzte Woche geheißen, dann aber doch nicht. Deshalb fahren wir diese Woche Donnerstag zu Doktor Wang, hat es bis heute morgen geheißen. Jetzt ist Doktor Wang in tiefe Meditation versunken, mit anderen Worten, es ist ihm zu viel, wenn wir alle angetanzt kommen. Antanzen wäre ja noch schön. Drei Fahrstunden von hier in einem Tempel / Kloster, das auch zu Wudang gehören soll und wie das alles zusammenhängt weiß ich nicht.
Doktor Wang ist so eine Mischung von Doktor House und Pater Pio, also nicht von sich aus, sondern was die Leut aus ihm machen. Er ist kein Wunderheiler, aber alle schwören auf ihn. Er ist auch kein Zyniker, aber angeblich kann er alles heilen. Letztes Jahr hab ich ihm mal ein kleines Stück meiner Hautprobleme gezeigt, da hat er ganz kurzsichtig durch seine eisschollendicken Brillengläser gekuckt, genickt und ein Rezept aufgeschrieben. Das war eine absolute Fehldiagnose und das Gegenteil hätte mich auch zum enthusiastischen Wangianer gemacht. Ich hab die Pillen geschluckt und es hat nicht geschadet. Ich hätte ihm morgen noch mal ne Chance gegeben. Aber er ist in tiefe Meditation versunken.
Doktor Wang, der früher, noch vor einem Jahr, hier im Purpurwolkenpalast gelebt hat, wurde versetzt oder hat um seine Versetzung gebeten, um mehr Ruhe zu haben. Aber Gläubige pilgern gern und mit der Ruhe scheint es da auch nicht weit her zu sein. Deshalb ist er jetzt in tiefe Meditation versunken. Ich gönn's ihm.
*Das Bild ist schon etwas älter, ich seh inzwischen natürlich jünger aus. Auch das ist Dao.
Nachtrag: Es ist doch ganz gut, wenn man sein selbstverzapftes noch mal durchliest. Ihr erinnert euch; vor einer Woche, der Deligierte der Shanhai-Expo? Die Truppe unserer Akademie wird zum Auftakt der Expo performen. Und wenn Yiming alles richtig verstanden hat bzw. ich Yiming richtig verstanden habe, dann touren sie auch noch flott vorher durch die Gastländer zum einladen. Kann man das so formulieren? Die werden noch richtig berühmt hier. Dann mach ich aber die dreiwöchige Studienreise hierhin nicht mehr für 2200 €, dann wird's teurer-
Doktor Wang ist so eine Mischung von Doktor House und Pater Pio, also nicht von sich aus, sondern was die Leut aus ihm machen. Er ist kein Wunderheiler, aber alle schwören auf ihn. Er ist auch kein Zyniker, aber angeblich kann er alles heilen. Letztes Jahr hab ich ihm mal ein kleines Stück meiner Hautprobleme gezeigt, da hat er ganz kurzsichtig durch seine eisschollendicken Brillengläser gekuckt, genickt und ein Rezept aufgeschrieben. Das war eine absolute Fehldiagnose und das Gegenteil hätte mich auch zum enthusiastischen Wangianer gemacht. Ich hab die Pillen geschluckt und es hat nicht geschadet. Ich hätte ihm morgen noch mal ne Chance gegeben. Aber er ist in tiefe Meditation versunken.
Doktor Wang, der früher, noch vor einem Jahr, hier im Purpurwolkenpalast gelebt hat, wurde versetzt oder hat um seine Versetzung gebeten, um mehr Ruhe zu haben. Aber Gläubige pilgern gern und mit der Ruhe scheint es da auch nicht weit her zu sein. Deshalb ist er jetzt in tiefe Meditation versunken. Ich gönn's ihm.
*Das Bild ist schon etwas älter, ich seh inzwischen natürlich jünger aus. Auch das ist Dao.
Nachtrag: Es ist doch ganz gut, wenn man sein selbstverzapftes noch mal durchliest. Ihr erinnert euch; vor einer Woche, der Deligierte der Shanhai-Expo? Die Truppe unserer Akademie wird zum Auftakt der Expo performen. Und wenn Yiming alles richtig verstanden hat bzw. ich Yiming richtig verstanden habe, dann touren sie auch noch flott vorher durch die Gastländer zum einladen. Kann man das so formulieren? Die werden noch richtig berühmt hier. Dann mach ich aber die dreiwöchige Studienreise hierhin nicht mehr für 2200 €, dann wird's teurer-
Am See
Weil ich Rosanna noch bei Frau Qu einen Föhn bestellt habe, kamen wir etwas später zur Akademie, aus der uns Lehrerin Pan und Lehrer Li begegneten. Sie fuhren runter zum Affental (Tal des sorglosen Lebens) weil sie dort eine Performance hätten. Sind wir doch mal mitgefahren. Bei Picasa gibt's die Bilder davon.
28.04.2009
Fengshui
Heute Morgen war ich beim Tempeltraining mehr mit Taiji-Unterrichten beschäftigt, als dass ich mich um meine Bagua-Form kümmern konnte. Guan Shifu fand das wohl eine gute Idee. Am Abend, als ich mir mal anschaute, wie er die zehnte der acht Brokatübungen machte, maulte er: why don't you practice? Hab ich ihn ausgelacht, hat er mitgelacht. Dieses Kreise laufen und sich dabei verwinden ist schon mächtig anstrengend. Vor allem, weil man sich nach Ansicht der verschiedenen Lehrer nie genug verwinden kann. Oder nach unten, oder strecken. Deshalb nutze ich natürlich jede Gelegenheit zum goof off. Bin sogar ausnahmsweise mal mitten im Training auf mein Zimmer zur Toilette gegangen.
Der Flur war schon ganz nass, die hiesige Art zu putzen, aber drastisch. Komme in mein Zimmer, die gleiche Sauerei. Es war wirklich alles nur nass gemacht worden. Der Dreck noch nicht mal gleichmäßig verteilt. Dazu kam noch so ein chloriger Geruch. Das können die doch nicht ernst meinen. Selbst nach jahrelangen China-Erfahrungen fand ich das heute reichlich dreist. Kurz darauf habe ich aber erfahren, dass man besorgt war wegen der drei gleichzeitig aufgetretenen Krankheitsfälle und nun befürchtete, die Schweinegrippe im Haus zu haben. Das hatte man mit dem gechlorten Wasser abzuwenden gehofft. Es war zu unser aller Besten.
Ich konnte mir aber nicht verkneifen, nach dem Training völlig unschuldig Meister Guan zu fragen, was es mit dem Wasser in den Zimmern auf sich habe. Der Arme schwebte in unschuldiger Unwissenheit, meinte, es sei wohl sauber gemacht worden. Nein Nein, sauber ist was anderes. Inzwischen war er schon seitlich instruiert worden und konnte uns nun treuherzigen Blickes versichern, es handele sich um ein Ritual, den Segen des Himmels herbeizurufen, damit niemand mehr krank würde.
Ach so, Voodoo, nein, hier heißt es Feng Shui.
Der Flur war schon ganz nass, die hiesige Art zu putzen, aber drastisch. Komme in mein Zimmer, die gleiche Sauerei. Es war wirklich alles nur nass gemacht worden. Der Dreck noch nicht mal gleichmäßig verteilt. Dazu kam noch so ein chloriger Geruch. Das können die doch nicht ernst meinen. Selbst nach jahrelangen China-Erfahrungen fand ich das heute reichlich dreist. Kurz darauf habe ich aber erfahren, dass man besorgt war wegen der drei gleichzeitig aufgetretenen Krankheitsfälle und nun befürchtete, die Schweinegrippe im Haus zu haben. Das hatte man mit dem gechlorten Wasser abzuwenden gehofft. Es war zu unser aller Besten.
Ich konnte mir aber nicht verkneifen, nach dem Training völlig unschuldig Meister Guan zu fragen, was es mit dem Wasser in den Zimmern auf sich habe. Der Arme schwebte in unschuldiger Unwissenheit, meinte, es sei wohl sauber gemacht worden. Nein Nein, sauber ist was anderes. Inzwischen war er schon seitlich instruiert worden und konnte uns nun treuherzigen Blickes versichern, es handele sich um ein Ritual, den Segen des Himmels herbeizurufen, damit niemand mehr krank würde.
Ach so, Voodoo, nein, hier heißt es Feng Shui.
Nachtrag zu "Qi - Auf den Spuren ..."
In eifriger Internetkorrespondenz haben Georg und ich feststellen können:
1) Am Schluss der Taiji-Meister - Ja das ist mein Lehrer Zhong Xueyong
2) Die Nonnen in einem der letzten daoistischen Klöster sind hier meine Nachbarinnen im Zixiaogong, dem Purpurwolkenpalast.
3) Die Sendung wird am 8.5. um 10:35 auf ARTE wiederholt
1) Am Schluss der Taiji-Meister - Ja das ist mein Lehrer Zhong Xueyong
2) Die Nonnen in einem der letzten daoistischen Klöster sind hier meine Nachbarinnen im Zixiaogong, dem Purpurwolkenpalast.
3) Die Sendung wird am 8.5. um 10:35 auf ARTE wiederholt
27.04.2009
Essen gehen
Meinem Magen geht es besser. War nicht schön. Der Klassiker. Irgend was falsches in den Hals bekommen und schon geht's los. Hatte gehofft, inzwischen gegen alles was hier kreucht und fleucht immun zu sein. Naja, so wird man's mit der Zeit. Nachdem ich den gestrigen Tag in der geschlossenen Anstalt verbracht habe, bin ich heute morgen wieder auf die Matte und hab mich langsam im Kreis gedreht. Da sich inzwischen 4 in Zahlen Vier Lehrer um meinen Fortschritt bemühen, nimmt auch die Konfusion proportional zu. Aber ich raff das schon. Nur was passiert, wenn ich im Flieger nicht trainieren kann und ich nach 24 Stunden ohne Übung in Frankfurt lande, ob ich mich dann noch erinnern kann?
Heute abend hat mich Zhong zum Essen im Tempel eingeladen. Uh, der Meister läd mich ein. Also schnell den Schweiß unter den Achseln wegdeodoriert und schon stand Lehrer Li vor meiner Tür, wo ich denn bleibe. Ob ich mir noch den zweiten Schuh anziehen dürfte? Vorm Tempel gesellte sich noch ein Jüngling zu uns, der dann weiterhin kein Wort von sich gab. Dann stellte sich raus, dass wir eine Stunde zu früh ins Kloster kamen. Also abhängen im Zixiaogong. (Am 8.5. um 10:35 wird auf Arte die Sendung "QI - AUF DEN SPUREN CHINESISCHER HEILKUNST" wiederholt, in der auch die Nonnen meines Purpurwolkenpalasts und T r a t r a a a a: unser Meister Zhong Xueyong zu sehen sind) Zhong hat noch Lehrerin Pan dazugephoned, die mit ihrer jüngeren Schwester kommt und dann tauchen noch zweie aus unserem Verein auf, wir sind am Ende 7.
In der Warteschleife wurde sich hochphilosophisch mit einer Nonne über die Haarnadeln der Damen unterhalten (so ein hölzernes Stöckchen, mit dem der Haarknoten zusammen gehalten wird) und die merkwürdige Vergabe der Vornamen in der Familie Pan. Die drei Mädels heißen Ke Ming, Yi Ming und Yi Di. Für gewöhnlich hat man in China zuerst den Generationsnamen, den haben alle aus einer Generation, dann kommt der eigentliche Vorname, und den sollte auch in jeder Generation nur einer bekommen. Verstehst du nicht? Ist auch nicht wichtig. Die drei Mädels sind gemeinsam vor sieben Jahren nach Wudangshan gekommen, Yi Ming die Mittlere war damals 12, und der Familie hat es nicht gefallen. Wie kommt man mit 12 auf die Idee, sich hierhin in die Berge zu verpflanzen um den ganzen Tag Wushu zu üben?
Bei dem Essen im Kloster ist es oberstes Gebot, dass man aufisst. Es bleiben keine Lebensmittel auf dem Tisch zurück, die Schalen sind leergegessen. Es ist auch ganz lecker, voll vegetarisch (keine Kohlrabi mit Hackfleisch z.B.) und das schönste daran war, mmmh ich red hier zu viel englisch, krieg keinen vernünftigen deutschen Satzbau mehr hin. Weil das Essen sich nach hinten verschoben hatte, brauchte ich nicht meditieren, denn innerhalb einer halbe Stunde nach dem Essen ist Meditation sinnlos. Brauchte nur spazierengehen.
Heute abend hat mich Zhong zum Essen im Tempel eingeladen. Uh, der Meister läd mich ein. Also schnell den Schweiß unter den Achseln wegdeodoriert und schon stand Lehrer Li vor meiner Tür, wo ich denn bleibe. Ob ich mir noch den zweiten Schuh anziehen dürfte? Vorm Tempel gesellte sich noch ein Jüngling zu uns, der dann weiterhin kein Wort von sich gab. Dann stellte sich raus, dass wir eine Stunde zu früh ins Kloster kamen. Also abhängen im Zixiaogong. (Am 8.5. um 10:35 wird auf Arte die Sendung "QI - AUF DEN SPUREN CHINESISCHER HEILKUNST" wiederholt, in der auch die Nonnen meines Purpurwolkenpalasts und T r a t r a a a a: unser Meister Zhong Xueyong zu sehen sind) Zhong hat noch Lehrerin Pan dazugephoned, die mit ihrer jüngeren Schwester kommt und dann tauchen noch zweie aus unserem Verein auf, wir sind am Ende 7.
In der Warteschleife wurde sich hochphilosophisch mit einer Nonne über die Haarnadeln der Damen unterhalten (so ein hölzernes Stöckchen, mit dem der Haarknoten zusammen gehalten wird) und die merkwürdige Vergabe der Vornamen in der Familie Pan. Die drei Mädels heißen Ke Ming, Yi Ming und Yi Di. Für gewöhnlich hat man in China zuerst den Generationsnamen, den haben alle aus einer Generation, dann kommt der eigentliche Vorname, und den sollte auch in jeder Generation nur einer bekommen. Verstehst du nicht? Ist auch nicht wichtig. Die drei Mädels sind gemeinsam vor sieben Jahren nach Wudangshan gekommen, Yi Ming die Mittlere war damals 12, und der Familie hat es nicht gefallen. Wie kommt man mit 12 auf die Idee, sich hierhin in die Berge zu verpflanzen um den ganzen Tag Wushu zu üben?
Bei dem Essen im Kloster ist es oberstes Gebot, dass man aufisst. Es bleiben keine Lebensmittel auf dem Tisch zurück, die Schalen sind leergegessen. Es ist auch ganz lecker, voll vegetarisch (keine Kohlrabi mit Hackfleisch z.B.) und das schönste daran war, mmmh ich red hier zu viel englisch, krieg keinen vernünftigen deutschen Satzbau mehr hin. Weil das Essen sich nach hinten verschoben hatte, brauchte ich nicht meditieren, denn innerhalb einer halbe Stunde nach dem Essen ist Meditation sinnlos. Brauchte nur spazierengehen.
26.04.2009
25.04.2009
Qi - Auf den Spuren chinesischer Heilkunst
lief neulich auf ARTE, läuft sicher demnächst im ZDF, kan man evtl. noch hier sehen
Ob Akupunktur, Meditation oder uralte Rezepte - in der chinesischen Medizin dreht sich alles um die Lebensenergie "Qi". Eine filmische Reise zu Naturheilern, Kräuterärzten und daoistischen Nonnen, von Universitätskliniken zu abgelegenen Gegenden. Die traditionelle chinesische Heilkunst mit ihrem gesamtheitlichen Ansatz hat inzwischen auch im Westen Fuß gefasst, aber wie ist es in ihrem Herkunftsland um sie bestellt? Das faszinierend persönliche Porträt einer Tradition im Wandel.
"Um eine Krankheit zu behandeln, bedarf es eines großen Arztes, um die Gesundheit zu erhalten aber eines wahren Meisters", so lautet ein chinesisches Sprichwort.
Der Dokumentarfilm "Qi - Auf den Spuren chinesischer Heilkunst" beschreibt die Reise der Filmemacherin Solveig Klaßen durch die Volksrepublik China auf den Spuren der tausendjährigen Traditionellen Chinesischen Medizin und der Menschen, die sie bis heute praktizieren: Familienärzte, die ihr Wissen und ihre Geheim-Rezepte von Generation zu Generation weitergeben, Ärzte der Akupunktur, die chronische Krankheiten kurieren, Naturärzte, die von Kranken aus ganz Südostasien aufgesucht werden, oder Dorfheiler, die nach uralten Rezepten Knochen wieder zusammen wachsen lassen.
Längst ist die Traditionelle Chinesische Medizin auch im Westen angekommen und wird von Krankenhäusern, Heilpraktikern und Fachärzten eingesetzt. Doch wie wird sie in ihrem Ursprungsland heute noch praktiziert und verstanden?
Die geheimnisvolle Lebensenergie Qi bildet die Grundlage zum Verständnis der Chinesischen Medizin, der die Menschen in China seit mehreren tausend Jahren vertrauen. Ihr gesamtheitliches Konzept hat sich bislang gegen die westliche Medizin behaupten können, obwohl sie in der Mao-Zeit sehr eingeschränkt wurde und heute dem rasanten Fortschritt und einem sich verändernden Lebensstil unterworfen ist. Während TCM im Westen immer populärer wird, drohen ihre Grundlagen in China langsam zu verschwinden.
Die filmische Reise nimmt den Zuschauer mit in entlegene Gegenden und an Schauplätze, die man so vorher noch nicht gesehen hat. Er lernt einen Naturarzt der Bergvölker an der Grenze zu Burma kennen, dessen Kräutermedizin durch die Rodung der Bergwälder bedroht ist, und Yen Nanshuo, einen Heiler und absolute Koryphäe, der mit Kräutern selbst Knochenbrüche heilt und dessen Kunst Patienten aus dem ganzen südostasiatischen Raum in die ärmliche Region zieht. Dr. Sun wiederum praktiziert äußeres Qi, das heißt, er nimmt die Energie aus seiner Umgebung auf und gibt sie Kraft seiner Hände an seine Patienten weiter. Nur durch die Kraft des Qi, so ist er überzeugt, hat er sich selbst von seinem Krebsleiden geheilt.
Die Filmemacher besuchen große Heilkräuter-Apotheken in Universitätskliniken und in der siebten Generation arbeitende Kräuterärzte. Dem Team ist es außerdem gelungen, eine Drehgenehmigung in einem der letzten daoistischen Klöster Chinas zu erhalten, in dem Nonnen seit den 80er Jahren wieder ihre Religion praktizieren dürfen. Dazu gehört auch "Inneres" Kung-Fu. Nach daoistischer Auffassung sind Körper und Geist eins und nur durch jahrelanges Training und Meditation kann man die Lebensenergie Qi vermehren und so dem Ziel der Unsterblichkeit näher kommen ...
(Deutschland, Finnland, Irland, 2007, 81mn)
ZDF
Regie: Solveig Klaßen
Kommentar: Dass die das immer so sensationell aufmachen müssen. Ich bin hier auch in einm "der letzten daoistischen Klöster" und die Nonnen würden mir sicher ohne viel Federlesens eine Drehgenehmigung geben. Aber klappern gehört zum Handwerk.
Danke, Georg.
Ob Akupunktur, Meditation oder uralte Rezepte - in der chinesischen Medizin dreht sich alles um die Lebensenergie "Qi". Eine filmische Reise zu Naturheilern, Kräuterärzten und daoistischen Nonnen, von Universitätskliniken zu abgelegenen Gegenden. Die traditionelle chinesische Heilkunst mit ihrem gesamtheitlichen Ansatz hat inzwischen auch im Westen Fuß gefasst, aber wie ist es in ihrem Herkunftsland um sie bestellt? Das faszinierend persönliche Porträt einer Tradition im Wandel.
"Um eine Krankheit zu behandeln, bedarf es eines großen Arztes, um die Gesundheit zu erhalten aber eines wahren Meisters", so lautet ein chinesisches Sprichwort.
Der Dokumentarfilm "Qi - Auf den Spuren chinesischer Heilkunst" beschreibt die Reise der Filmemacherin Solveig Klaßen durch die Volksrepublik China auf den Spuren der tausendjährigen Traditionellen Chinesischen Medizin und der Menschen, die sie bis heute praktizieren: Familienärzte, die ihr Wissen und ihre Geheim-Rezepte von Generation zu Generation weitergeben, Ärzte der Akupunktur, die chronische Krankheiten kurieren, Naturärzte, die von Kranken aus ganz Südostasien aufgesucht werden, oder Dorfheiler, die nach uralten Rezepten Knochen wieder zusammen wachsen lassen.
Längst ist die Traditionelle Chinesische Medizin auch im Westen angekommen und wird von Krankenhäusern, Heilpraktikern und Fachärzten eingesetzt. Doch wie wird sie in ihrem Ursprungsland heute noch praktiziert und verstanden?
Die geheimnisvolle Lebensenergie Qi bildet die Grundlage zum Verständnis der Chinesischen Medizin, der die Menschen in China seit mehreren tausend Jahren vertrauen. Ihr gesamtheitliches Konzept hat sich bislang gegen die westliche Medizin behaupten können, obwohl sie in der Mao-Zeit sehr eingeschränkt wurde und heute dem rasanten Fortschritt und einem sich verändernden Lebensstil unterworfen ist. Während TCM im Westen immer populärer wird, drohen ihre Grundlagen in China langsam zu verschwinden.
Die filmische Reise nimmt den Zuschauer mit in entlegene Gegenden und an Schauplätze, die man so vorher noch nicht gesehen hat. Er lernt einen Naturarzt der Bergvölker an der Grenze zu Burma kennen, dessen Kräutermedizin durch die Rodung der Bergwälder bedroht ist, und Yen Nanshuo, einen Heiler und absolute Koryphäe, der mit Kräutern selbst Knochenbrüche heilt und dessen Kunst Patienten aus dem ganzen südostasiatischen Raum in die ärmliche Region zieht. Dr. Sun wiederum praktiziert äußeres Qi, das heißt, er nimmt die Energie aus seiner Umgebung auf und gibt sie Kraft seiner Hände an seine Patienten weiter. Nur durch die Kraft des Qi, so ist er überzeugt, hat er sich selbst von seinem Krebsleiden geheilt.
Die Filmemacher besuchen große Heilkräuter-Apotheken in Universitätskliniken und in der siebten Generation arbeitende Kräuterärzte. Dem Team ist es außerdem gelungen, eine Drehgenehmigung in einem der letzten daoistischen Klöster Chinas zu erhalten, in dem Nonnen seit den 80er Jahren wieder ihre Religion praktizieren dürfen. Dazu gehört auch "Inneres" Kung-Fu. Nach daoistischer Auffassung sind Körper und Geist eins und nur durch jahrelanges Training und Meditation kann man die Lebensenergie Qi vermehren und so dem Ziel der Unsterblichkeit näher kommen ...
(Deutschland, Finnland, Irland, 2007, 81mn)
ZDF
Regie: Solveig Klaßen
Kommentar: Dass die das immer so sensationell aufmachen müssen. Ich bin hier auch in einm "der letzten daoistischen Klöster" und die Nonnen würden mir sicher ohne viel Federlesens eine Drehgenehmigung geben. Aber klappern gehört zum Handwerk.
Danke, Georg.
24.04.2009
der 8. Tag
schon, dabei hatte ich heute erst das Gefühl, angekommen zu sein. Ich hab aber auch seit langem wieder gut geschlafen. Was das ausmacht. Heute sind zwei aus dem deutschen Block abgereist. Wir brauchen Nachschub, hat da niemand Lust spontan vorbei zu kommen.
Nach dem guten Schlaf und dem morgendlichen Besuch bei Zhen Wu im Tempel verspürte ich das dringende Bedürfnis zu duschen. Ich konnte mich selbst nicht mehr riechen. Nein umgekehrt. Ich konnte jede Menge von mir riechen und wollte das der Allgemeinheit ersparen (bin gut erzogen, weiß nicht, was dann passiert ist). Zu erwarten, dass die eigene Dusche funktioniert, heißt heisses Wasser spendet, würde an Wunderglauben grenzen, weswegen ich mich auf den Weg zur Gemeinschaftsdusche machte. Eine Glasablage war, womöglich unter der Last eines vergessenen Axe Duschgels in den verrosteten Halterung abgebrochen, der Boden übersät mit Glasscherben, da war an duschen nicht zu denken.
Zurück aufs Zimmer, Wasser im Kocher erhitzt, in der rosa Plastikschüssel mit kaltem aus der Dusche gemischt und über den Kopp gekippt. Zu viel kaltes beigemischt. Einseifen, das ganze noch mal, muss reichen. Hatte mich eigentlich auf mehr gefreut. Nach dem Abtrocknen mangels irgendeines zur Bodenreinigung erdachten Gerätes den ganzen Badezimmerboden ordentlich abgespritzt, mit der Dusche natürlich, Was spür ich da in meiner Hand mit einmal? Wärme - angenehme, wohlige, zunehmende Wärme. Also ganz schnell nochmal nackisch und mit viel Wasser nochmal einseifen und Haare waschen und abduschen und nochmal abduschen. War das eine Freude.
Das hält ja nicht lange, wenn vormittags im Tempel gelaufen, gekickt und liegegestützt (oder geliegestützt?) wird und ich anschließend einsam meine Kreise drehe. Wobei mir auch öfters der Schweiß ausbricht. Und sich keiner der Lehrer um mich kümmerte. Hopfen und Malz verloren? Auch am Nachmittag nicht. Fing schon an, mir Gedanken zu machen. ob ich aus einem mir unerfindlichen Grund geächtet werde, wieviele Tage ich das wohl durchstehe und das mir das eigentlich so keinen Spaß macht. Während ich still in mich hineingrummelnd den Schlag mit der flachen Hand nach vorn im Mabu mit leicht folgendem Fuß zum 259sten Mal nicht hinbekomme, obwohl ich es doch genauso zu machen versuche, wie Guan mir das vorgemacht hat (nein, eben nicht so!) pflanzt sich Li Shifu vor mit auf: Beginnnn! Von Vorne, dann zeigt er mir, wieso ich das falsch mache, zeigt, wie es richtig zu gehen hat und den nächsten Schritt. Noch mal, Nein zöhkel, zöhkel, noch mal und zöhkel, not stritt. Jaja ich habs verstanden ich werds jetzt üben, noch mal, warum geht er denn jetzt nicht. Wo war denn jener Teil meiner Persönlichkeit abgeblieben, die eben noch gemault hat, es gäb keine Korrektur?
Noch mal und zöhkel not stritt änd pauer in se händ. ZÖHKEL!
Nach dem guten Schlaf und dem morgendlichen Besuch bei Zhen Wu im Tempel verspürte ich das dringende Bedürfnis zu duschen. Ich konnte mich selbst nicht mehr riechen. Nein umgekehrt. Ich konnte jede Menge von mir riechen und wollte das der Allgemeinheit ersparen (bin gut erzogen, weiß nicht, was dann passiert ist). Zu erwarten, dass die eigene Dusche funktioniert, heißt heisses Wasser spendet, würde an Wunderglauben grenzen, weswegen ich mich auf den Weg zur Gemeinschaftsdusche machte. Eine Glasablage war, womöglich unter der Last eines vergessenen Axe Duschgels in den verrosteten Halterung abgebrochen, der Boden übersät mit Glasscherben, da war an duschen nicht zu denken.
Zurück aufs Zimmer, Wasser im Kocher erhitzt, in der rosa Plastikschüssel mit kaltem aus der Dusche gemischt und über den Kopp gekippt. Zu viel kaltes beigemischt. Einseifen, das ganze noch mal, muss reichen. Hatte mich eigentlich auf mehr gefreut. Nach dem Abtrocknen mangels irgendeines zur Bodenreinigung erdachten Gerätes den ganzen Badezimmerboden ordentlich abgespritzt, mit der Dusche natürlich, Was spür ich da in meiner Hand mit einmal? Wärme - angenehme, wohlige, zunehmende Wärme. Also ganz schnell nochmal nackisch und mit viel Wasser nochmal einseifen und Haare waschen und abduschen und nochmal abduschen. War das eine Freude.
Das hält ja nicht lange, wenn vormittags im Tempel gelaufen, gekickt und liegegestützt (oder geliegestützt?) wird und ich anschließend einsam meine Kreise drehe. Wobei mir auch öfters der Schweiß ausbricht. Und sich keiner der Lehrer um mich kümmerte. Hopfen und Malz verloren? Auch am Nachmittag nicht. Fing schon an, mir Gedanken zu machen. ob ich aus einem mir unerfindlichen Grund geächtet werde, wieviele Tage ich das wohl durchstehe und das mir das eigentlich so keinen Spaß macht. Während ich still in mich hineingrummelnd den Schlag mit der flachen Hand nach vorn im Mabu mit leicht folgendem Fuß zum 259sten Mal nicht hinbekomme, obwohl ich es doch genauso zu machen versuche, wie Guan mir das vorgemacht hat (nein, eben nicht so!) pflanzt sich Li Shifu vor mit auf: Beginnnn! Von Vorne, dann zeigt er mir, wieso ich das falsch mache, zeigt, wie es richtig zu gehen hat und den nächsten Schritt. Noch mal, Nein zöhkel, zöhkel, noch mal und zöhkel, not stritt. Jaja ich habs verstanden ich werds jetzt üben, noch mal, warum geht er denn jetzt nicht. Wo war denn jener Teil meiner Persönlichkeit abgeblieben, die eben noch gemault hat, es gäb keine Korrektur?
Noch mal und zöhkel not stritt änd pauer in se händ. ZÖHKEL!
23.04.2009
Der Tag des sorglosen Lebens (7. Tag)
Donnerstag ist frei, quasi Sonntag. Unterrichtsfrei! Meister Guan hat schon eifrig betont, dass er freiwilliges Üben sehen will. Hab ihm gesagt, das wolle ich im Xiaoyaogu machen. Gu heißt "Tal" und Xiaoyao erst mal ganz einfach "frei sein". Dabei will ich es jetzt auch lassen, hab keine Lust mich wieder in den Feinheiten der chinesischen Sprache zu verlieren. Ich übersetze es mit "Tal des sorglosen Lebens" und das hat seinen Grund. Felix und Paul, unser Aussi, haben sich angeschlossen und so sind wir gemütlich mit dem Bus die eine Station der Berg runter. Der hat unterwegs mal angehalten, weil gleich neben der Straße ein Grüppchen Affen sich tummelte. Türen auf, damit die Touris knippsen können und weiter gehts. Die Busse hier fahren nicht nach Fahrplan sondern nach Notwendigkeit. Sie halten auch schon mal dort, wo einer steht, um mitgenommen zu werden. Immerhin liegen zwischen den beiden Haltestellen 8 Kilometer.
Man kann gleich zu Anfang über einen Zickzacksteg auf die andere Seite des kleinen Sees und dort einen Weg nehmen. Ich hatte mir aber für die Freunde die Trittsteine über den Wasserfall ausgesucht. Etwas mehr Abenteuer.
Kam auch gut. Während ich erfahren mit lockerem Schritt voranging, folgten Paul und Felix, zögerlich sich von Stein zu Stein tastend. Hab ich beim ersten Mal auch so gemacht.
Es folgen dann noch einige Überquerungen per Trittsteine, aber nicht so dramatisch wie an dem Wasserfall. Bis ich dann beim dritten plötzlich nasse Füße bekam, die Steine wurden vom Wasser überspült. Nach einigem Wenn und Aber zogen sich die Companieros ihre Schuhe und Socken aus und wateten durch das kalte Wasser. Beim nächsten Tritt blieb mir auch nichts anderes übrig. Weil aber auf zwei Steinen die Strömung gewaltig drückte, suchten sich die beiden eien seichtere Furt. Von nun an ging es gemeinsam barfuß weiter bis zum Xiyu Felsen. Dort führen Treppen bergauf zu einem kleinen verfallenen Tempel, meinem Traumplatz, den ich gerne renovieren und behausen würde. Man wird ja noch träumen dürfen.
Noch weiter zu gehen bis zum "Crouching Tiger, hidden Dragon" scheiterte an zu viel Wasser. Also wieder zurück, immer noch barfuß. An der Busstation in einem Hinterhofrestaurant lecker gegessen. Wir hatten zwar vegetarisch bestellt, bekamen aber dennoch den Fisch, der direkt aus dem See sei. Vielleicht musste er dringend weg. Geschmeckt hat er.
Wir sind dann noch eine Station weiter gefahren zum Taizipo, wo ich das Bedürfnis nach Räucheropfer verspürte. Keine Ahnung wieso und wofür. Musste aber sein. Räucherstäbchen gekauft und gleich die ganze Packung abgefackelt. Hoffe es hilft, wenn ich auch nicht weiß wobei und wofür.
Wieder Tee gekauft und noch mal 11 Yuan unter dem Vortag geblieben. Demnächst geben die uns noch Geld drauf, Hauptsache wir nehmen die Dosen und hauen wieder ab. Wir haben aber versprochen, niemandem zu sagen, wie billig wir weggekommen sind.
Rückfahrt. Ich bin stolz darauf den Busfahrern verständlich machen zu können, wo wir aussteigen wollen. Es klappt, Bushaltestelle vor der Tür.
Man kann gleich zu Anfang über einen Zickzacksteg auf die andere Seite des kleinen Sees und dort einen Weg nehmen. Ich hatte mir aber für die Freunde die Trittsteine über den Wasserfall ausgesucht. Etwas mehr Abenteuer.
Kam auch gut. Während ich erfahren mit lockerem Schritt voranging, folgten Paul und Felix, zögerlich sich von Stein zu Stein tastend. Hab ich beim ersten Mal auch so gemacht.
Es folgen dann noch einige Überquerungen per Trittsteine, aber nicht so dramatisch wie an dem Wasserfall. Bis ich dann beim dritten plötzlich nasse Füße bekam, die Steine wurden vom Wasser überspült. Nach einigem Wenn und Aber zogen sich die Companieros ihre Schuhe und Socken aus und wateten durch das kalte Wasser. Beim nächsten Tritt blieb mir auch nichts anderes übrig. Weil aber auf zwei Steinen die Strömung gewaltig drückte, suchten sich die beiden eien seichtere Furt. Von nun an ging es gemeinsam barfuß weiter bis zum Xiyu Felsen. Dort führen Treppen bergauf zu einem kleinen verfallenen Tempel, meinem Traumplatz, den ich gerne renovieren und behausen würde. Man wird ja noch träumen dürfen.
Noch weiter zu gehen bis zum "Crouching Tiger, hidden Dragon" scheiterte an zu viel Wasser. Also wieder zurück, immer noch barfuß. An der Busstation in einem Hinterhofrestaurant lecker gegessen. Wir hatten zwar vegetarisch bestellt, bekamen aber dennoch den Fisch, der direkt aus dem See sei. Vielleicht musste er dringend weg. Geschmeckt hat er.
Wir sind dann noch eine Station weiter gefahren zum Taizipo, wo ich das Bedürfnis nach Räucheropfer verspürte. Keine Ahnung wieso und wofür. Musste aber sein. Räucherstäbchen gekauft und gleich die ganze Packung abgefackelt. Hoffe es hilft, wenn ich auch nicht weiß wobei und wofür.
Wieder Tee gekauft und noch mal 11 Yuan unter dem Vortag geblieben. Demnächst geben die uns noch Geld drauf, Hauptsache wir nehmen die Dosen und hauen wieder ab. Wir haben aber versprochen, niemandem zu sagen, wie billig wir weggekommen sind.
Rückfahrt. Ich bin stolz darauf den Busfahrern verständlich machen zu können, wo wir aussteigen wollen. Es klappt, Bushaltestelle vor der Tür.
22.04.2009
Der alltägliche Wahnsinn (6. Tag)
Gestern Abend klopfte es an meine Tür und davor stand unsere Yi Ming, aka Pan Shifu, mit einem riesigen Blumenstrauß in der Hand. Meine spontane Angstreaktion: Muß ich jetzt heiraten?
Nein Aaron (oder Erie oder Eric) hatte Geburtstag. In meinem somnambulen Zustand hatte ich schon seine Einladung zum Mittagessen nicht mitbekommen, jetzt wollte ich auf keinen Fall kneifen, auch wenn ich satt müde war.
Alle anderen wurden noch eingesammelt und dann "surprise surprise - happy birthday to you ... (usw, der Text ist bekannt und der Leser mag der Vollständigkeit halber zu Ende singen).
Die Blumen und ein großer Geburtstagskuchen, welcher hier in China aus einer Art eingefärbtem Rasierschaum besteht, wurden überreicht. Kuchen musste auch von allen aufgegessen werden. Als die jungen Leute dann zu Tequila und Gin schwenkten, knipste ich noch schnell ein paar kompromittierende Fotos (zum Aufbessern der Rente) und verabschiedete mich stiekum. Das sollte gestern nur ein warmup sein und heute Abend ist ein richtiges drink-in vorgesehen, an dem ich allerdings nicht teilnehme. Es soll keine kompromittierenden Bilder von mir geben.
Mit meiner Schlaflosigkeit will ich nicht weiter langweilen. Heute Vormittag war Training im Tempel mit der Auflage, auf jeden Fall in Weiß zu erscheinen. Rosanne, unser Frischling, hatte die Dringlichkeit der Aufforderung nicht verstanden und war, weil sie sich für ganz in Weiß noch nicht reif genug fühlte, in normalen Zivil erschienen. Zurück und umziehen.
Der Tempel war rappelsvoll, da auch alle Festeinsitzenden sowie Ehemalige, darunter die wunderschöne Keming, anwesend waren. Der berühmte rote Performanceteppich wurde ausgerollt, die Verstärker und Lautsprecher reingeschleppt, während wir noch unsere Übungen absolvierten, jeder was gerade sein Thema ist, ich also im Kreis lief. Im Tempel der 60 Jahresgötter probte die Hauskapelle das daoistische Krachmachen, über das ungerührt der Soundcheck gefegt wurde.
Irgendwann erfolgte dann auch der große Auftritt, diesmal zu Ehren eines Deligierten der im nächsten Jahr stattfindenden Shanghaier Expo. Wie oft ich diese Show jetzt schon gesehen habe, ich weiß es nicht, aber jedesmal fasziniert mich wieder ihre Perfektion.
Am Nachmittag machte die Deutsche Delegation - wir sind die auflagenstärkste Gruppe, wenn man von den Einheimischen absieht - einen Ausflug zum Nanyan, Tee kaufen mit den übliche Verhandlungen. Als wir unsere Verkäuferin schon bei 80 Yuan pro Dose Dao Tee hatten (Einstiegspreis 180 Yuan), kam eine andere dazu, die sich an mich vom letzten Jahr erinnerte und machte uns das Angebot von 100 Yuan, dafür hätten wir auch letztes Jahr gekauft. Letztes Jahr ist nicht dieses Jahr und wir handelten runter auf 71 Yuan. Ungnädig ob unserer Dreistigkeit, nicht die Touristenpreise zahlen zu wollen, öffnete Zhen Wu die Himmelsschleusen und goss auf uns herab, soviel er in der kurzen Zeit auftreiben konnte.
Wir kamen rechtzeitig zur verabredeten Herstellung chinesischer Dumplings, im Original Jiaozi. Ich hab meine vier linken Hände geschickt aus dem Spiel gehalten und mich als Foto-Reporter ausgegeben. Demnach kann ich auch nicht viel über die Herstellung schreiben, es ähnelt wohl dem Kippendrehen, aber ich lasse lieber die Bilder sprechen. Die Ergebnisse sehen je nach Nationalität der Hersteller dann aus wie Ravioli oder Caneloni (Deutschland), UFOs (Litauen) oder Gebissabdrücke (China), Australien, Puerto Rico und USA waren nicht an der Endmontage beteiligt.
Nein Aaron (oder Erie oder Eric) hatte Geburtstag. In meinem somnambulen Zustand hatte ich schon seine Einladung zum Mittagessen nicht mitbekommen, jetzt wollte ich auf keinen Fall kneifen, auch wenn ich satt müde war.
Alle anderen wurden noch eingesammelt und dann "surprise surprise - happy birthday to you ... (usw, der Text ist bekannt und der Leser mag der Vollständigkeit halber zu Ende singen).
Die Blumen und ein großer Geburtstagskuchen, welcher hier in China aus einer Art eingefärbtem Rasierschaum besteht, wurden überreicht. Kuchen musste auch von allen aufgegessen werden. Als die jungen Leute dann zu Tequila und Gin schwenkten, knipste ich noch schnell ein paar kompromittierende Fotos (zum Aufbessern der Rente) und verabschiedete mich stiekum. Das sollte gestern nur ein warmup sein und heute Abend ist ein richtiges drink-in vorgesehen, an dem ich allerdings nicht teilnehme. Es soll keine kompromittierenden Bilder von mir geben.
Mit meiner Schlaflosigkeit will ich nicht weiter langweilen. Heute Vormittag war Training im Tempel mit der Auflage, auf jeden Fall in Weiß zu erscheinen. Rosanne, unser Frischling, hatte die Dringlichkeit der Aufforderung nicht verstanden und war, weil sie sich für ganz in Weiß noch nicht reif genug fühlte, in normalen Zivil erschienen. Zurück und umziehen.
Der Tempel war rappelsvoll, da auch alle Festeinsitzenden sowie Ehemalige, darunter die wunderschöne Keming, anwesend waren. Der berühmte rote Performanceteppich wurde ausgerollt, die Verstärker und Lautsprecher reingeschleppt, während wir noch unsere Übungen absolvierten, jeder was gerade sein Thema ist, ich also im Kreis lief. Im Tempel der 60 Jahresgötter probte die Hauskapelle das daoistische Krachmachen, über das ungerührt der Soundcheck gefegt wurde.
Irgendwann erfolgte dann auch der große Auftritt, diesmal zu Ehren eines Deligierten der im nächsten Jahr stattfindenden Shanghaier Expo. Wie oft ich diese Show jetzt schon gesehen habe, ich weiß es nicht, aber jedesmal fasziniert mich wieder ihre Perfektion.
Am Nachmittag machte die Deutsche Delegation - wir sind die auflagenstärkste Gruppe, wenn man von den Einheimischen absieht - einen Ausflug zum Nanyan, Tee kaufen mit den übliche Verhandlungen. Als wir unsere Verkäuferin schon bei 80 Yuan pro Dose Dao Tee hatten (Einstiegspreis 180 Yuan), kam eine andere dazu, die sich an mich vom letzten Jahr erinnerte und machte uns das Angebot von 100 Yuan, dafür hätten wir auch letztes Jahr gekauft. Letztes Jahr ist nicht dieses Jahr und wir handelten runter auf 71 Yuan. Ungnädig ob unserer Dreistigkeit, nicht die Touristenpreise zahlen zu wollen, öffnete Zhen Wu die Himmelsschleusen und goss auf uns herab, soviel er in der kurzen Zeit auftreiben konnte.
Wir kamen rechtzeitig zur verabredeten Herstellung chinesischer Dumplings, im Original Jiaozi. Ich hab meine vier linken Hände geschickt aus dem Spiel gehalten und mich als Foto-Reporter ausgegeben. Demnach kann ich auch nicht viel über die Herstellung schreiben, es ähnelt wohl dem Kippendrehen, aber ich lasse lieber die Bilder sprechen. Die Ergebnisse sehen je nach Nationalität der Hersteller dann aus wie Ravioli oder Caneloni (Deutschland), UFOs (Litauen) oder Gebissabdrücke (China), Australien, Puerto Rico und USA waren nicht an der Endmontage beteiligt.
21.04.2009
Bericht eines schlaflosen Menschen (4. & 5. Tag)
Der Zustand zwischen Wachen und Schlaf hat eine besondere Schönheit. Die Sinne nehmen noch die Äußerungen der Umwelt wahr, die der langsam in die Ruhe sinkende Geist mit Bildern mischt, Geschichten erfindet und Wohligkeit den Körper umfängt. Du gleitest hinüber in das geheimnisvolle Reich des Schlafs, du verlässt diese Welt, ohne Angst, ohne Schrecken, mit der Sicherheit, wieder aufzuwachen.
Nichts davon hat die hemmungslose Schlaflosigkeit. Dein Geist ist müde, der Körper erschöpft, aber die Ruhe stellt sich nicht ein. Ein stetiges Summen, wie wir es schon einmal wahrgenommen haben, wenn wir ein Transformatorenhäuschen passierten, als ständest du unter Strom. Nicht elektrisiert, sondern selber ein Stromerzeuger, Energieumformer, wie unter einem Schnellladegerät.
So habe ich nun zwei Nächte hier verbracht. Heute morgen fühlte sich mein Körper an, als litte ich unter einer Zeitlupenversion der Parkinsonschen Krankheit. Ich bebte. Mir war nach Schreien. Aber ich bin brav meine Kreise gelaufen.
Nach der ersten schlaflosen Nacht hatte mir der Meister Bier verordnet zum Einschlafen. Mein innerer Generator lächelte nur über diesen sanften Kühlversuch. Eine Ursache lässt sich nicht bestimmen. Vielleicht ist das alles wahr, was ich einmal über Federkernmatratzen gelernt und meinen Kunden weitererzählt habe. Vielleicht bauen sie tatsächlich energetische Felder auf, wie uns ein Wünschelrutengänger demonstrierte. Letzte Nacht habe ich mich versuchsweise mit dem Kopf zum Fußende gelegt. Mein Kopf wurde ruhiger, aber die Bein begannen zu kribbeln und Schlaf fand ich auch keinen.
Heute Mittag habe ich mich hingelegt, In das andere Bett in diesem Zimmer. Ich habe geschlafen bis kurz vor 17:00, kam gerade rechtzeitig zum "class over" Appell auf den Hof. Noch eine Stunde trainiert, Abendessen, Meditation am Zixioaogong.
Nichts davon hat die hemmungslose Schlaflosigkeit. Dein Geist ist müde, der Körper erschöpft, aber die Ruhe stellt sich nicht ein. Ein stetiges Summen, wie wir es schon einmal wahrgenommen haben, wenn wir ein Transformatorenhäuschen passierten, als ständest du unter Strom. Nicht elektrisiert, sondern selber ein Stromerzeuger, Energieumformer, wie unter einem Schnellladegerät.
So habe ich nun zwei Nächte hier verbracht. Heute morgen fühlte sich mein Körper an, als litte ich unter einer Zeitlupenversion der Parkinsonschen Krankheit. Ich bebte. Mir war nach Schreien. Aber ich bin brav meine Kreise gelaufen.
Nach der ersten schlaflosen Nacht hatte mir der Meister Bier verordnet zum Einschlafen. Mein innerer Generator lächelte nur über diesen sanften Kühlversuch. Eine Ursache lässt sich nicht bestimmen. Vielleicht ist das alles wahr, was ich einmal über Federkernmatratzen gelernt und meinen Kunden weitererzählt habe. Vielleicht bauen sie tatsächlich energetische Felder auf, wie uns ein Wünschelrutengänger demonstrierte. Letzte Nacht habe ich mich versuchsweise mit dem Kopf zum Fußende gelegt. Mein Kopf wurde ruhiger, aber die Bein begannen zu kribbeln und Schlaf fand ich auch keinen.
Heute Mittag habe ich mich hingelegt, In das andere Bett in diesem Zimmer. Ich habe geschlafen bis kurz vor 17:00, kam gerade rechtzeitig zum "class over" Appell auf den Hof. Noch eine Stunde trainiert, Abendessen, Meditation am Zixioaogong.
20.04.2009
19.04.2009
und es dreht sich noch
Heute muss ich das kurz machen, es ist spät geworden. Meister Guan, dessen verknackste Hinterhand nun wieder arbeitstauglicher ist, hat die Sonntagabend- Gesprächsrunde eingeführt. So eine Art Stammtisch. Zur Gründungsveranstaltung durfte jeder erzählen, warum er denn überhaupt da ist, was sein / ihr Grund, Gedanke, Erwartung des Wudangshan-Aufenthalts ist.
Er hat dann dazu jeweils einen sehr tiefen Kommentar abgegeben und wenn wegen der Tiefe sein Englisch versagte, hat er auf Chinesisch weitergeredet, was dann Lin übersetzen sollte. Die musste dann aber auch öfters wegen der Tiefe passen. Ja und deshalb ist es spät geworden.
Nachdem ich gestern im Kreis laufen durfte, kamen heute zur der Kreislauferei noch die Hände dazu. Ganz langsam, nach und nach. Kaum hatte ich den Dreh raus, war ich kaum noch fähig auf meinen Füßen zu stehen, sondern verlor andauernd das Gleichgewicht. (Auch wenn ich die Angebote zu schätzen weiß, aber damit traue ich mich noch lange nicht über die Landesgrenzen.) Nun, mit der Übung kommt auch hier langsam die Selbstbeherrschung. Am Vormittag stand bzw. lief ich im Mittelpunkt des Geschehens, in der Mitte des Raums um die intarsierte Blüte und war allen im Weg und somit ein Dorn im Auge. Deshalb habe ich mich selbst am Nachmittag in den Flur zwischen Treppenhaus und Toiletten versetzt. Jetzt hatte ich den Einstieg und das Rundlaufen linksherum gelernt und wusste nicht, wie ich in die andere Richting wechselnd könnte. Dabei muss ich dauernd den linken Mittelfinger fixieren. Meine Persönlichkeitsstruktur verwandelte sich zusehens in die eines Kirmeskarussells. Irgendwann hatte der Lehrer ein Einsehen, oder er erinnerte sich, dass ich da draussen kreiste. Jedenfalls bekam ich dann auch die Kehrtwende beigebracht. Endlich konnte ich den Drehwurm auch andersrum züchten. Als ich schon in jenem Zustand war, in dem man innerlich nur noch fleht, der Unterricht möge endlich sein und zwar bald oder am Besten sofort, sollte ich mich noch eine Weile mit der ersten Figur quälen. Achso achja, wenns denn nichts weiter ist .. War vielleicht eine Schnapsidee mit dem Bagua, ich hätte die Bokatübungen noch mal wiederholen sollen. Aber jetzt ist es zu spät, Rückzieher gelten nicht.
Jetzt noch flott die Geschichte aus der Rubrik: Ja so sinds sie, die Chinesen, man muss sie einfach liebhaben.
Ich trinke gerne heisses Wasser. Auch gerne Tee, dazu braucht man ebenfalls heisses Wasser. Zur Zubereitung hat man mir freundlicherweise einen Wasserkocher ins Zimmer gestellt. Haben alle einen. Ist ja China.
Heute Morgen kurz nach dem Einschalten gab er den Geist auf (wenn wir einem Wasserkocher Geist unterstellen wollen). Kein heisses Wasser. Bedeutet innere Unzufriedenheit. Shifu gesagt, Shifu sagt ich soll es Laoshi sagen. Laoshi sagt, sie kommt nachschauen. Kommt, schaut, stellt fest, ist kaputt. Nach der Mittagspause frage ich im Büro, ob Laoshi schon Meldung gemacht hat. Nein. Büro - Li hört sich an, was denn ist (Warum verstehen die Menschen mich eigentlich nicht, wenn ich ihre Sprache spreche?), sagt, er kommt nachschauen. Kommt, schaut, stellt fest, ist kaputt. Achtung, es geht eine Ebene höher. Ohne mein weiteres Einwirken kommt der Hausmeister. Kommt, schaut, stellt fest, ist kaputt. Der Versucht es erst mal an drei anderen Steckdosen, bis er tatsächliche Kaputtheit einsieht. Und was macht er? Er bringt mir einen neuen. Ohne erst dem Generalmanager Bescheid zu sagen, damit der kommen kann. schauen ...
Er hat dann dazu jeweils einen sehr tiefen Kommentar abgegeben und wenn wegen der Tiefe sein Englisch versagte, hat er auf Chinesisch weitergeredet, was dann Lin übersetzen sollte. Die musste dann aber auch öfters wegen der Tiefe passen. Ja und deshalb ist es spät geworden.
Nachdem ich gestern im Kreis laufen durfte, kamen heute zur der Kreislauferei noch die Hände dazu. Ganz langsam, nach und nach. Kaum hatte ich den Dreh raus, war ich kaum noch fähig auf meinen Füßen zu stehen, sondern verlor andauernd das Gleichgewicht. (Auch wenn ich die Angebote zu schätzen weiß, aber damit traue ich mich noch lange nicht über die Landesgrenzen.) Nun, mit der Übung kommt auch hier langsam die Selbstbeherrschung. Am Vormittag stand bzw. lief ich im Mittelpunkt des Geschehens, in der Mitte des Raums um die intarsierte Blüte und war allen im Weg und somit ein Dorn im Auge. Deshalb habe ich mich selbst am Nachmittag in den Flur zwischen Treppenhaus und Toiletten versetzt. Jetzt hatte ich den Einstieg und das Rundlaufen linksherum gelernt und wusste nicht, wie ich in die andere Richting wechselnd könnte. Dabei muss ich dauernd den linken Mittelfinger fixieren. Meine Persönlichkeitsstruktur verwandelte sich zusehens in die eines Kirmeskarussells. Irgendwann hatte der Lehrer ein Einsehen, oder er erinnerte sich, dass ich da draussen kreiste. Jedenfalls bekam ich dann auch die Kehrtwende beigebracht. Endlich konnte ich den Drehwurm auch andersrum züchten. Als ich schon in jenem Zustand war, in dem man innerlich nur noch fleht, der Unterricht möge endlich sein und zwar bald oder am Besten sofort, sollte ich mich noch eine Weile mit der ersten Figur quälen. Achso achja, wenns denn nichts weiter ist .. War vielleicht eine Schnapsidee mit dem Bagua, ich hätte die Bokatübungen noch mal wiederholen sollen. Aber jetzt ist es zu spät, Rückzieher gelten nicht.
Jetzt noch flott die Geschichte aus der Rubrik: Ja so sinds sie, die Chinesen, man muss sie einfach liebhaben.
Ich trinke gerne heisses Wasser. Auch gerne Tee, dazu braucht man ebenfalls heisses Wasser. Zur Zubereitung hat man mir freundlicherweise einen Wasserkocher ins Zimmer gestellt. Haben alle einen. Ist ja China.
Heute Morgen kurz nach dem Einschalten gab er den Geist auf (wenn wir einem Wasserkocher Geist unterstellen wollen). Kein heisses Wasser. Bedeutet innere Unzufriedenheit. Shifu gesagt, Shifu sagt ich soll es Laoshi sagen. Laoshi sagt, sie kommt nachschauen. Kommt, schaut, stellt fest, ist kaputt. Nach der Mittagspause frage ich im Büro, ob Laoshi schon Meldung gemacht hat. Nein. Büro - Li hört sich an, was denn ist (Warum verstehen die Menschen mich eigentlich nicht, wenn ich ihre Sprache spreche?), sagt, er kommt nachschauen. Kommt, schaut, stellt fest, ist kaputt. Achtung, es geht eine Ebene höher. Ohne mein weiteres Einwirken kommt der Hausmeister. Kommt, schaut, stellt fest, ist kaputt. Der Versucht es erst mal an drei anderen Steckdosen, bis er tatsächliche Kaputtheit einsieht. Und was macht er? Er bringt mir einen neuen. Ohne erst dem Generalmanager Bescheid zu sagen, damit der kommen kann. schauen ...
18.04.2009
Alles völlig uninteressant
ob der Genmais verboten wird, Woolworth pleite geht oder Frau Merkel den Obama knutscht.
Ich sitze in den chinesischen Bergen und widme mich, wie man hier sagt(übersetzt) der Selbstkultivierung.
Wie das aussieht, was dabei in mir vorgeht, das erfährt der geneigte Leser auf dem Wudang-Blog
Ich sitze in den chinesischen Bergen und widme mich, wie man hier sagt(übersetzt) der Selbstkultivierung.
Wie das aussieht, was dabei in mir vorgeht, das erfährt der geneigte Leser auf dem Wudang-Blog
Die Einsamkeit des Bagua-Schleichers (1. und 2. Tag)
1. Tag
Wir kamen pünktlich zum Trainiungsbeginn 9:30 in der Akademie an und ich hatte auch nichts Eiligeres zu tun, als mich in die passende Kleidung zu gewanden und schleunigst hinter dem Tross in den Tempel zu joggen. Dort das Übliche: ein wenig die Treppen rauf und runter, Kicks, Taiji-Walk.
Unser eigentlicher Trainer Guan Yongxin hat sich die Haxen verknackst, humpelt am Stock rum und behauptet, morgen wieder fit zu sein. Alles no problem.
Derweil wird das Training der Gäste von Yi Ming und Li übernommen. Die beiden sind redlich und tun, was sie können, aber sie sind noch jung und nicht gerade erfahrene Lehrer. Wäre ich nicht gekommen, um Baguazhang zu lernen, hätte ich nach der ersten Korrektur meiner Taiji-Formen wieder abreisen können.
Am Nachmittag humpelte und hüpfte Meister Guan in den Ballsaal der 3. Etage, wohin unser Training wegen zu hoher Luftfeuchtigkeit verlegt wurde, schaute sich mein Taiji an, gab drei wichtige Bemerkungen ab, für die es sich gelohnt hat, her zu fahren, und wollte mein Bagua sehen.
Ich glaube er hat nach 10 Sekunden schon nicht mehr weiter hingeschaut. Seit dem übe ich den Bagua-Schritt und ich weiß, Baguazhang ist etwas anderes als das, was ich in den letzten Jahren unter dieser Bezeichnung gemacht habe.
2. Tag
Dass es nicht meisterlich war, ist mir schon klar, dass ich schon Besseres gesehen habe, auch. Aber jetzt weiß ich, dass es was ganz anderes ist. Etwas vollkommen anderes.
In der sitzenden Haltung schiebe ich die Füße aneinander vorbei und voreinander, den Flur rauf und wieder zurück. Schiebe die Füße flach über den Boden, fast ohne Berührung, erzeuge ich ein leicht schlurfendes Geräusch auf diesem Internatsflur mit den sich leicht aufwerfenden Fliesen. Damit das Schlurfen auch ja nicht zu leicht fällt. Die Arme halte ich zu den Seiten ausgestreckt. Damit komme ich gut durch den Gang, solange ich in der Mitte bleibe. Weiche ich ab, komme ich mit den Fingern an die Wand oder die Türrahmen. Prima Korrektur. Weil sowieso niemand hinguckt, nehme ich die Arme auch schon mal runter. Wenn's zu schwer wird.
Ich bin allein, alle anderen vergnügen sich mit Taiji-Schritten oder Formübungen im Ballsaal der 3. Etage. Ich weiß, dass sie sich auch alle quälen, außer denen, die sich das hier eher als Urlaub ausgeguckt haben. Aber hier ist kein Kurhaus, kein Ferienclub. Das hier ist was für Masochisten. Solche, die den Bund verpasst haben oder nicht genug davon bekommen können. Das hier ist das Paradies für Bekloppte. Nach ein paar Tagen fängt es erfahrungsgemäß an, Spaß zu machen.
In der Pause kam Meister Guan reingehumpelt. Ohne Stock. Ja, seinem Fuß geht es besser. Er macht auch schon ein paar Taiji-Schritte vor. Ob mir die Beine weh täten. Erst wollte ich wahrheitsgemäß sagen, dass sie mir nicht weh tun. Dann dachte ich mir, damit erwecke ich den Eindruck, nicht richtig trainiert zu haben und bestätigte eifrig, dass sie mir sehr weh täten. "Dann lauf zum Tempel und wieder zurück, dann tun die Beine nicht mehr weh." War aber nur Spaß.
Dann zeigte er Leher Li, was der mir beibringen soll und schon wünschte ich mich wieder in meine Einsamkeit und Trostlosigkeit der langweiligen Schritte zurück auf den Flur. Aber ich muss nun im Ballsaal bleiben, in der Mitte um die kunstvoll in den Boden intarsierte Blüte schleichen und Kehrtwendungen üben.
Draußen regnet's.
Wir kamen pünktlich zum Trainiungsbeginn 9:30 in der Akademie an und ich hatte auch nichts Eiligeres zu tun, als mich in die passende Kleidung zu gewanden und schleunigst hinter dem Tross in den Tempel zu joggen. Dort das Übliche: ein wenig die Treppen rauf und runter, Kicks, Taiji-Walk.
Unser eigentlicher Trainer Guan Yongxin hat sich die Haxen verknackst, humpelt am Stock rum und behauptet, morgen wieder fit zu sein. Alles no problem.
Derweil wird das Training der Gäste von Yi Ming und Li übernommen. Die beiden sind redlich und tun, was sie können, aber sie sind noch jung und nicht gerade erfahrene Lehrer. Wäre ich nicht gekommen, um Baguazhang zu lernen, hätte ich nach der ersten Korrektur meiner Taiji-Formen wieder abreisen können.
Am Nachmittag humpelte und hüpfte Meister Guan in den Ballsaal der 3. Etage, wohin unser Training wegen zu hoher Luftfeuchtigkeit verlegt wurde, schaute sich mein Taiji an, gab drei wichtige Bemerkungen ab, für die es sich gelohnt hat, her zu fahren, und wollte mein Bagua sehen.
Ich glaube er hat nach 10 Sekunden schon nicht mehr weiter hingeschaut. Seit dem übe ich den Bagua-Schritt und ich weiß, Baguazhang ist etwas anderes als das, was ich in den letzten Jahren unter dieser Bezeichnung gemacht habe.
2. Tag
Dass es nicht meisterlich war, ist mir schon klar, dass ich schon Besseres gesehen habe, auch. Aber jetzt weiß ich, dass es was ganz anderes ist. Etwas vollkommen anderes.
In der sitzenden Haltung schiebe ich die Füße aneinander vorbei und voreinander, den Flur rauf und wieder zurück. Schiebe die Füße flach über den Boden, fast ohne Berührung, erzeuge ich ein leicht schlurfendes Geräusch auf diesem Internatsflur mit den sich leicht aufwerfenden Fliesen. Damit das Schlurfen auch ja nicht zu leicht fällt. Die Arme halte ich zu den Seiten ausgestreckt. Damit komme ich gut durch den Gang, solange ich in der Mitte bleibe. Weiche ich ab, komme ich mit den Fingern an die Wand oder die Türrahmen. Prima Korrektur. Weil sowieso niemand hinguckt, nehme ich die Arme auch schon mal runter. Wenn's zu schwer wird.
Ich bin allein, alle anderen vergnügen sich mit Taiji-Schritten oder Formübungen im Ballsaal der 3. Etage. Ich weiß, dass sie sich auch alle quälen, außer denen, die sich das hier eher als Urlaub ausgeguckt haben. Aber hier ist kein Kurhaus, kein Ferienclub. Das hier ist was für Masochisten. Solche, die den Bund verpasst haben oder nicht genug davon bekommen können. Das hier ist das Paradies für Bekloppte. Nach ein paar Tagen fängt es erfahrungsgemäß an, Spaß zu machen.
In der Pause kam Meister Guan reingehumpelt. Ohne Stock. Ja, seinem Fuß geht es besser. Er macht auch schon ein paar Taiji-Schritte vor. Ob mir die Beine weh täten. Erst wollte ich wahrheitsgemäß sagen, dass sie mir nicht weh tun. Dann dachte ich mir, damit erwecke ich den Eindruck, nicht richtig trainiert zu haben und bestätigte eifrig, dass sie mir sehr weh täten. "Dann lauf zum Tempel und wieder zurück, dann tun die Beine nicht mehr weh." War aber nur Spaß.
Dann zeigte er Leher Li, was der mir beibringen soll und schon wünschte ich mich wieder in meine Einsamkeit und Trostlosigkeit der langweiligen Schritte zurück auf den Flur. Aber ich muss nun im Ballsaal bleiben, in der Mitte um die kunstvoll in den Boden intarsierte Blüte schleichen und Kehrtwendungen üben.
Draußen regnet's.
Yürgen Frühjahr 2009 Anreise
Wer unterwegs ist, genießt schon mal den Sonnenaufgang im Flieger, für Daheimgebliebene ist dessen Schilderung eher belanglos. Die Hinreise ging glatt und unaufregend über die Bühne. Da wir in Beijing Zeit genug hatten zwischen Ankunft und Weiterfahrt mit dem Zug, besuchten wir Kaisers. Wir waren früh, und das war gut. Als wir wieder rausgingen, wir benutzten auch hierzu den Vordereingang, weil dort unser Gepäck deponiert war, schoben sich uns die Massen entgegen. Die mit den roten Kappen und die mit den orangenen, die blau Bemützten und die weißen, allen jeweils ein Fähnchen voran. Dazwischen die beleibten Amerikaner, die Ortsgruppe aus Szechuan und die quasselnden Deutschen, die sich gegenseitig erzählten, an welch anderen tollen Orten dieser Welt sie schon waren, ohne zu bemerken, an welch tollem Ort sie gerade sind.
Etwas anstrengen gestaltete sich die Suche nach der U-Bahnstation, die laut Plan auf der anderen Straßenseite und wenige Meter nach rechts gelegen sein müsste. Mit dem Plan der Beijinger Subway auf meinem iphone konnte ich einem jungen Pärchen auch leicht erklären, was wir suchten. 100 Meter in diese Richtung. Gut, nach 100 Metern war nichts zu erkennen, also fragte ich einen dort rumstehenden Polizisten. Ahja, 100 Meter in diese Richtung. Aber auch da sah es nicht nach U-Bahn aus, weitere Fragen blieben zunächst erfolglos, ich war wieder an solche Chinesen geraten, die mit einem Plan nichts anzufangen wissen. Aber eine junge Frau wusste uns zu helfen. Die Station war ungefähr dort, wo wir den Polizisten gefragt hatten, aber auf der anderen Straßenseite.
Das System ist dann sehr leicht zu verstehen. Man gibt auf einem Display ein mit welcher Linie man fahren möchte und bis zu welcher Station. Dann kostet der Fahrschein 2 Yuan. Immer, in jedem Fall. Egal von wo man nach wo fahren will. Ein Fahrschein kostet 2 Yuan.
Wir haben dann auch eine Bank gefunden zum Geldwechseln, einen leckeren Schnellimbiss und Chinas größte Buchhandlung, wo ich für Anna den Kleinen Prinzen auf Chinesisch erwerben konnte (Xiao Wang Zi)
Die Zugfahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse (ich will euch ja nicht mit jedem Detail langweilen) habe fast die ganze Strecke von 15 Stunden geschlafen.
Gut! Beijing ist China, die Hauptstadt. Als ich aber in Shiyan in dem klapprigen Bus mit den zerschlissenen Bezügen saß und schon nach wenigen Metern das Gehupe losging, da fühlte ich mich endlich wieder zu Hause. Fast.
Richtig ging mir das Herz auf in dem neuen grünen Bus, der sich die Serpentinen hochschlängelte Richtung Akademie, Richtung Zixiaogong und Richtung Zhenwu.
Etwas anstrengen gestaltete sich die Suche nach der U-Bahnstation, die laut Plan auf der anderen Straßenseite und wenige Meter nach rechts gelegen sein müsste. Mit dem Plan der Beijinger Subway auf meinem iphone konnte ich einem jungen Pärchen auch leicht erklären, was wir suchten. 100 Meter in diese Richtung. Gut, nach 100 Metern war nichts zu erkennen, also fragte ich einen dort rumstehenden Polizisten. Ahja, 100 Meter in diese Richtung. Aber auch da sah es nicht nach U-Bahn aus, weitere Fragen blieben zunächst erfolglos, ich war wieder an solche Chinesen geraten, die mit einem Plan nichts anzufangen wissen. Aber eine junge Frau wusste uns zu helfen. Die Station war ungefähr dort, wo wir den Polizisten gefragt hatten, aber auf der anderen Straßenseite.
Das System ist dann sehr leicht zu verstehen. Man gibt auf einem Display ein mit welcher Linie man fahren möchte und bis zu welcher Station. Dann kostet der Fahrschein 2 Yuan. Immer, in jedem Fall. Egal von wo man nach wo fahren will. Ein Fahrschein kostet 2 Yuan.
Wir haben dann auch eine Bank gefunden zum Geldwechseln, einen leckeren Schnellimbiss und Chinas größte Buchhandlung, wo ich für Anna den Kleinen Prinzen auf Chinesisch erwerben konnte (Xiao Wang Zi)
Die Zugfahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse (ich will euch ja nicht mit jedem Detail langweilen) habe fast die ganze Strecke von 15 Stunden geschlafen.
Gut! Beijing ist China, die Hauptstadt. Als ich aber in Shiyan in dem klapprigen Bus mit den zerschlissenen Bezügen saß und schon nach wenigen Metern das Gehupe losging, da fühlte ich mich endlich wieder zu Hause. Fast.
Richtig ging mir das Herz auf in dem neuen grünen Bus, der sich die Serpentinen hochschlängelte Richtung Akademie, Richtung Zixiaogong und Richtung Zhenwu.
14.04.2009
08.04.2009
An den Frühling
Willkommen, schöner Jüngling! - Du Wonne der Natur! - Mit deinem Blumenkörbchen - Willkommen auf der Flur! - Ei! ei! da bist ja wieder! - Und bist so lieb und schön! - Und freun wir uns so herzlich, - Entgegen dir zu gehn. - Denkst auch noch an mein Mädchen? - Ei, Lieber, denke doch! - Dort liebte mich das Mädchen, - Und 's Mädchen liebt mich noch! ... usw.
wer sowas schreibt, der hat doch nicht mehr alle Tassen im Schrank, den haben se mit dem Klammerbeutel gepudert, der hätte heute wahrscheinlich Hello Kitty Sitzbezüge im Auto. Das ist von Schiller, den hat man mal unseren "Nationaldichter" geschimpft und ich war auf einer Schule die nach ihm benannt war. Hätte man mir damals dieses Gedicht gezeigt, ich wär auch als 10jähriger schreiend davon gerannt und hätte meine Eltern gebeten, mich lieber auf eine Montessori Schule zu schicken.
Ei, ei, da bist ja wieder ...
wer sowas schreibt, der hat doch nicht mehr alle Tassen im Schrank, den haben se mit dem Klammerbeutel gepudert, der hätte heute wahrscheinlich Hello Kitty Sitzbezüge im Auto. Das ist von Schiller, den hat man mal unseren "Nationaldichter" geschimpft und ich war auf einer Schule die nach ihm benannt war. Hätte man mir damals dieses Gedicht gezeigt, ich wär auch als 10jähriger schreiend davon gerannt und hätte meine Eltern gebeten, mich lieber auf eine Montessori Schule zu schicken.
Ei, ei, da bist ja wieder ...
07.04.2009
Frühling
Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!
Eduard Mörike
Wieder flattern durch die Lüfte
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!
Eduard Mörike
02.04.2009
Der Newsletter für den Monat April
(für all jene, die ihn nicht schon per mail bekommen)
die Zeit rast dahin, der Newsletter ist längst überfällig. Also schnell, aber dennoch handverlesen ein paar Informationen aus dem Reich der Mitte. Ich meine jetzt nicht China, von dort kommt mein nächster Brief, ich meine die eigene Mitte. Jenes geheimnsivolle Nichts in unserem Innersten, welches weder räumlich noch zeitlich zu bestimmen ist. Worum sich alles dreht und so schwer ran zu kommen ist. Jener Bereich, in dem alles zusammenfließt, den manche fürchten und den andere als verbotene Zone betrachten.
Weil nach der christlichen Lehre uns Lebenden verwehrt sei, das Angesicht Gottes zu schauen, wird er umgeben von den Himmlischen Chören, den Engeln. Meine Nachbarin aus früherer Zeit, Hildegard von Bingen, hat dazu ein schönes Mandala gemalt.
Diese Bildform, mit der sich andere Kulturen ausführlich beschäftigen, soll uns zur Mitte führen. Im Chan-Buddhismus (Zen) ist es nur noch ein Kreis, ein leerer Kreis, wie auch bei Hilde in der Mitte.
Ich hatte mir vor einigen Tagen wieder das Buch mit der Geschichte vom Hirten und seinem Ochsen vorgeholt und war über die Sprache darin entsetzt. So kann man moderne Menschen nicht dafür gewinnen. Kennt jemand eine gute Übersetzung, eine, die man seinen Freunden vorlesen kann, ohne dass es peinlich wird?
Vor vielen Jahren hatte ich die Möglichkeit, mit der Gruppe Sequentia, die auch viel von Hildegard aufgeführt hat, unter der Leitung von Barbara Thornton (✝1998) für ein mittelalterliches Passionsspiel die Choreografie zu gestalten. Erst bei unserer letzten gemeinsamen Aufführung entdeckte ich die Bedeutung jener Szene, in der zwei Jünger mit dem leeren Tuch aus dem Grab kommen. Dieses leere Leichentuch, jenes "nicht-mehr-Vorhandensein" des Körpers finde ich ein viel mächtigeres Symbol, als der leidende Körper am Kreuz. Schade, da hat die Kirche eine Chance verpasst.
Was das mit unseren Bewegungs-Künsten zu tun hat? Nun, auch jene, die aus der Kampftradition kommen, sind entwickelt und gedacht, das eigene Leben zu schützen. Haben den selben Sinn wie die Übungen zum Erhalt der Gesundheit. Wer sich seiner Haut nicht wehren kann, ist schnell nicht mehr gesund. Es ist nur eine Frage der Größe, ob man sich gegen einen Virus oder einen Angreifer schützt. Es geht um das Leben, und auch in den Kampfschulen blickt man über das reine Überleben hinaus. Ob bei den Shaolin, den Wudang oder den Samurai, körperliche Einsatzfähigkeit und geistige Einsicht gingen und gehen miteinander einher.
Heutzutage und gerade hier im Westen wird immer gerne das eine gesehen und das andere wegdiskutiert. Für die einen steht der Kampf oder der Sport, für andere die Gesundheit und für dritte die Spiritualität im Mittelpunkt. Aber das alles sind nur Aspekte. Bekanntlich ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile und der tatsächliche Mittelpunkt ist leer.
In der Vielfalt das Einfache wieder entdecken, das ist eine Herausforderung. Denn einfach sein ist einfach schwer.
Ich wünsche Euch allen einen schönen Frühling, das Wiedererwachen der Natur
Yürgen Oster
Intensive Auseinandersetzung mit dem Thema der Mitte, der Leere und dem Heilsein:
Zurückkehren zum Ursprung Qigong der Wudang-Mönche
10. - 13. April Museum Insel Hombroich, Neuss
(wer den newsletter regelmäßig erhalten möchte, schicke mir bitte seine/ihre Emailadresse mit dem Hinweis Newsletter Abo)
die Zeit rast dahin, der Newsletter ist längst überfällig. Also schnell, aber dennoch handverlesen ein paar Informationen aus dem Reich der Mitte. Ich meine jetzt nicht China, von dort kommt mein nächster Brief, ich meine die eigene Mitte. Jenes geheimnsivolle Nichts in unserem Innersten, welches weder räumlich noch zeitlich zu bestimmen ist. Worum sich alles dreht und so schwer ran zu kommen ist. Jener Bereich, in dem alles zusammenfließt, den manche fürchten und den andere als verbotene Zone betrachten.
Weil nach der christlichen Lehre uns Lebenden verwehrt sei, das Angesicht Gottes zu schauen, wird er umgeben von den Himmlischen Chören, den Engeln. Meine Nachbarin aus früherer Zeit, Hildegard von Bingen, hat dazu ein schönes Mandala gemalt.
Diese Bildform, mit der sich andere Kulturen ausführlich beschäftigen, soll uns zur Mitte führen. Im Chan-Buddhismus (Zen) ist es nur noch ein Kreis, ein leerer Kreis, wie auch bei Hilde in der Mitte.
Ich hatte mir vor einigen Tagen wieder das Buch mit der Geschichte vom Hirten und seinem Ochsen vorgeholt und war über die Sprache darin entsetzt. So kann man moderne Menschen nicht dafür gewinnen. Kennt jemand eine gute Übersetzung, eine, die man seinen Freunden vorlesen kann, ohne dass es peinlich wird?
Vor vielen Jahren hatte ich die Möglichkeit, mit der Gruppe Sequentia, die auch viel von Hildegard aufgeführt hat, unter der Leitung von Barbara Thornton (✝1998) für ein mittelalterliches Passionsspiel die Choreografie zu gestalten. Erst bei unserer letzten gemeinsamen Aufführung entdeckte ich die Bedeutung jener Szene, in der zwei Jünger mit dem leeren Tuch aus dem Grab kommen. Dieses leere Leichentuch, jenes "nicht-mehr-Vorhandensein" des Körpers finde ich ein viel mächtigeres Symbol, als der leidende Körper am Kreuz. Schade, da hat die Kirche eine Chance verpasst.
Was das mit unseren Bewegungs-Künsten zu tun hat? Nun, auch jene, die aus der Kampftradition kommen, sind entwickelt und gedacht, das eigene Leben zu schützen. Haben den selben Sinn wie die Übungen zum Erhalt der Gesundheit. Wer sich seiner Haut nicht wehren kann, ist schnell nicht mehr gesund. Es ist nur eine Frage der Größe, ob man sich gegen einen Virus oder einen Angreifer schützt. Es geht um das Leben, und auch in den Kampfschulen blickt man über das reine Überleben hinaus. Ob bei den Shaolin, den Wudang oder den Samurai, körperliche Einsatzfähigkeit und geistige Einsicht gingen und gehen miteinander einher.
Heutzutage und gerade hier im Westen wird immer gerne das eine gesehen und das andere wegdiskutiert. Für die einen steht der Kampf oder der Sport, für andere die Gesundheit und für dritte die Spiritualität im Mittelpunkt. Aber das alles sind nur Aspekte. Bekanntlich ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile und der tatsächliche Mittelpunkt ist leer.
In der Vielfalt das Einfache wieder entdecken, das ist eine Herausforderung. Denn einfach sein ist einfach schwer.
Ich wünsche Euch allen einen schönen Frühling, das Wiedererwachen der Natur
Yürgen Oster
Intensive Auseinandersetzung mit dem Thema der Mitte, der Leere und dem Heilsein:
Zurückkehren zum Ursprung Qigong der Wudang-Mönche
10. - 13. April Museum Insel Hombroich, Neuss
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01.04.2009
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