08.04.2010

Nachrichten aus der Goldgrube April 2010

vor einigen Tagen musste ich ein Gespräch am Nebentisch im Restaurant mit anhören. Eine Geschichte, die zunächst merkwürdig klang, dann aber immer mehr offenbarte, dass die Erzählerin wohl etwas verrückt war. Der Ausdruck ist nicht unbedingt sozial korrekt, aber treffend. Sie war aus unserer Realität herausgerückt, ihre Beschreibung entsprach nicht dem common sense.
Wir haben eine stillschweigende Übereinkunft, wie weit eine Beschreibung der Wirklichkeit von der eigenen Wahrnehmung abweichen darf. Wer aber davon spricht, dass in einem Polizeifahrzeug der Funkverkehr mittels eines Schlauchsystems aufrecht erhalten wurde, dem testieren wir einen mangelnden Tassenvorrat. Dabei können weit abstrusere Geschichten geglaubt und ernst genommen werden.
Um herauszufinden, was wirklich wirklich ist, dafür ziehen sich Menschen in die Einsamkeit zurück oder bauen für viele Millarden Euro einen Teilchenbeschleuniger. Manche finden das eine oder andere Extrem verrückt.
Um in dem ganzen Trubel des Geschehens für sich selbst den Boden unter den Füßen oder den Verstand nicht zu verlieren, haben wir verschiedene Methoden. Einen Augenblick Abstand nehmen durch Innehalten, sich nicht im Äußeren verlieren durch Ein-Sicht.
Manchmal muss man einen weiten Weg gehen, um dort hin zu kommen, was am nächsten liegt. In diesen Nachrichten wieder ein paar Hinweise auf Möglichkeiten. Ich verschicke sie an Euch mittels einer Technologie, welche ich ehrlich gesagt nicht verstehe. Es ist komplizierter als ein Schlauchsystem, aber ich halte es für realistisch.
in wenigen Tagen mache ich mich wieder auf den weiten Weg nach Wudangshan. Für sechs Wochen . Mein Tagebuch könnt ihr wieder mitlesen.
Ich wünsche euch allen einen erfrischenden Frühling

Yürgen Oster

in diesem Brief

• Für Mainzer
• Sommerakademie
• Das Baguazhang Projekt
• Ausbildungen zum Kursleiter
• Literatur
• Film
• Kunst
• Zum Schluss


Für Mainzer

In der Woche nach Ostern ist noch normales Training
Der erste Trainingstag nach meiner Reise ist der 31. Mai, ab da wieder alles ganz normal weiter bis zur Sommerpause Ende Juni.
In der Zwischenzeit wollen sich einige Gruppen weiter treffen.
Montag vormittags 11:00 Uhr in Gonsenheim, abends 18:30 Uhr Qigong mit Wolfgang Frömelt in der Schillerschule.
Mittwochs um 18:00 in Bretzenheim

Neue Kurse wieder ab 16. August 2010


Elbsandstein
3. - 6. Juni 2010
18 Wege vom Berg Wudang
ausgebucht



Sommerakademie

Das umfangreiche Programm der Sommerakademie findest du als PDF Datei.
Es gibt Qigong an den Vormittagen, 18 Wege Qigong abends während der ersten beiden Wochen, Taijiquan für Anfänger und Geübte, sowie Baguazhang


Das Baguazhang Projekt

In der DAO akademie wird von mir ein einmaliges Bagua - Projekt angeboten. Es ist nicht vorgesehen, dieses Projekt in absehbarer Zeit zu wiederholen. Baguazhang ist bisher noch sehr selten vertreten in Deutschland, findet aber derzeit ein gesteigertes Interesse.
Die Ursprünge des Baguazhang sind nicht genau zu klären. Als eine der inneren Kampfkünste soll es sich aus einer im Kreis gehenden Meditation um Weihrauchbrenner in den daoistischen Klöstern der Wudang-Berge entwickelt haben. Auch heutzutage wird in Wudangshan Baguazhang praktiziert. Gesichert ist das Auftreten von Baguazhang und die Verwendung des Namens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts von Dong Hai Chuan in Beijing.
Eine ausführliche Beschreibung und alle Termine



Ausbildungen der DAO akademie

die DAO akademie ist Mitglied des DDQT (Deutscher Dachverband Qigong und Taijiquan). Alle angebotenen Ausbildungen entsprechen im Inhalt und Umfang dessen Leitlininien und sind anerkannt.

Im Herbst beginnt die neue 3 jährige Ausbildung zum Kursleiter Qigong in Münster. Eine umfangreiche Beschreibung der Ausbildung kann als pdf Datei geladen werden unter
http://www.dao-akademie.de/img/Qigong_Ausb.pdf

In Planung ist eine weiterführende Ausbildung zum Lehrer, die 2011 beginnen soll. Interessenten melden sich bitte bei SOBI Münster, Frau Ulla Peeters
Tel.: 0251-40328
Email: sobi@muenster.de

Ende des Jahres beginnt eine ebenfalls 3jährige Ausbildung zum Kursleiter Taijiquan in Mainz
Eine umfangreiche Beschreibung der Ausbildung kann als pdf Datei geladen werden.

Literatur

vielleicht habe ich auch früher schon mal auf dieses beachtliche Werk hingewiesen. Es ist genauso beachtlich teuer, aber es ist ein echtes Arbeitsbuch. Sicher nur etwas für Leute, die es ganz genau wissen wollen. Die Rede ist vom Cantong Qi, aus dem Chinesischen übersetzt und kommentiert von Richard Bertschinger (deutsch von Ingrid Fischer-Schreiber) erschienen 1994 bei Wofgang Krüger Verlag.

Das Original, dessen Titel noch nicht einmal eindeutig übersetzt werden kann, stammt von einem Wei Boyang, der im zweiten Jahrhundert unserer Zeitrechnung gelebt hat. Es ist ein durchweg esoterischer Text im Sinne der verschlüsselten Sprache. Bertschinger nimmt sich zwei historische Kommentatoren zur Hilfe, den siebenten Patriarchen der nördlichen Schule des Daoismus, Meister Shangyan und Yuyan, einen Autor der Yuan Dynastie.
Das Cantongqi ist ein wichtiges Buch des daoistischen Kanons, einer Schriftsammlung von rund eintausend Texten, von denen die meisten noch nicht übersetzt wurden. Es behandelt das philosophische Konzept der Unsterblichkeit. Sie existiert, weil es keinen Tod gibt. Wenn es aber keinen Tod gibt, kann es auch kein Leben geben! Es existiert nichts außer einer alles durchdringenden Energie (Qi), die alle Erscheinungen und Ereignisse entstehen und vergehen lässt. Diese Energie ist letztlich die grenzenlose Leere und in der grenzenlosen Leere ist alles enthalten. Um diese Wahrheit zu vermitteln bedient sich das Cantong Qi der Konzepte von Yin und Yang sowie der 64 Hexagramme des Yijing. Die Auflösung und Verfestigung der mit diesen Symbolen bezeichneten Zustände bilden jenen alchimistischen Prozess, der das Elexier des ewigen Lebens wirkt.

Cantong Qi
Das Dao der Unsterblichkeit
direkt erwerben in der Bibliothek der DAO akademie




Film

The Karatekid 2

an die Erfolgsreihe Karate Kid I - IV aus den 80er Jahren knüpft ein neuer Film an, der nur teilweise als Remake bezeichnet werden kann.
Der junge Dre Parker (Jaden Smith) zieht mit seiner Mutter von Detroit nach Peking. Die kulturellen Unterschiede und die Missgunst eines Mitschülers, der ein geübter Kungfu-Kämpfer ist, machen es ihm schwer, Freunde zu finden. Der Hausmeister Mr. Han (Jackie Chan), der insgeheim ein berühmter Kungfu Meister ist, wird zu seinem Mentor. Von ihm lernt Dre, dass es nicht nur um das Austeilen von Schlägen geht, sondern um Reife und innere Ruhe.

Ohne diesen Hintergrund wäre das dümmliche Muster, die Chinesen sind die Bösen und die guten amerikanische Jungs sind nach ein paar Wochen die besseren Kungfu Kämpfer, sicher nicht auszuhalten. Als besonderes Bonbon findet ein gut Teil von Dres Ausbildung in den Wudangbergen statt. Hoffentlich wird es nach dem Filmstart (in Deutschland ab 22. Juli) dort noch auszuhalten sein.

Trailer



Kunst

Meditieren ist immer noch besser als rumsitzen und nichts tun

Seit Mitte März kann man im New Yorker MoMA der Performance-Künstlerin Marina Abramović stumm in die Augen schauen. Sie wird die nächsten drei Monate jeden Tag während der Öffnungszeiten des Museums an diesem Tisch sitzen, regungslos und schweigend.
Guardian-Autor James Wescott berichtet von einem unheimlichen Augenblick.



Zum Schluss

Wenn der Mond bei klarer Nacht nahe am Horizont so groß erscheint, ist das eigentlich ein neurologisches Phänomen. Betrachtet man ihn dann kopfüber durch die Beine, sieht alles wieder ganz normal aus.


Anhang

weil versprochen noch ein Anhang. Es geht um eine Petition zum Erhalt des Nachtflugverbots in der gesetzlichen Nacht, weil, irgendwann muss ja auch mal Ruh sein.

1 Kommentar:

  1. Georg9:54 AM

    Echt? Das geht nicht per Schlauchsystem?

    * zählt seine Tassen

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