25.04.2010

Was alles anders ist.

Akademie

Früher: Die Akademie war in einem ehemaligen Hotel untergebracht. Dort lebten alle Schüler, die dauerhaft an der Akademie sind, alle Lehrer und einige  der Gaststudenten. Dia anderen lebten im "Policehotel" 100 m weiter, das auch zur Akademie gehört.
Heute: Die dauerhaften Schüler und deren Lehrer leben und trainieren in einem Gebäude in der Stadt Laoying. Die Gaststudenten leben entweder in der "neuen" Akademie, einem Hof in traditioneller Bauweise, in dem aber auch -noch- Gäste des Tempels untergebracht werden. Derzeit werden weitere Räume umgebaut für Gaststudenten. Die anderen leben im Policehotel.

Unterricht

Früher: Vor Unterrichtsbeginn treten alle an und begrüßen die Lehrer. 
Heute: Alle fangen an, laufen, dehnen oder schwätzen

Früher: Findet der Unterricht im Tempel statt, gehen zuerst alle nach oben vor die Haupthalle und begrüßen Zhen Wu durch dreimalige Verneigung.
Heute: Manchmal gehen alle rauf wie früher, manchmal aber nur Guan Shifu, der dann wohl im Namen aller Guten Tag sagt. 

Früher: Findet der Unterricht im Tempel statt, treffen sich alle im Hof der Akademie, begrüßen die Lehrer und gehen in geordneter Zweierreihe, die sich langsam auflöst zum Tempel.
Heute: Findet der Unterricht im Tempel statt, trudeln nach und nach alle im Tempel ein.

Früher: Findet der Unterricht im Tempel statt,  gehen nach dem Unterricht alle in geordneter Zweierreihe, die sich langsam auflöst zur Akademie.
Heute: Findet der Unterricht im Tempel statt, gehen nach dem Unterricht alle zum Essen in die neue Akademie.

Früher: Wer sich für länger als einen Monat anmeldet, hat eine Schuluniform zu tragen.
Heute:  Wer eine Schuluniform trägt war entweder früher schon mal hier oder ist ein Streber.

Früher: Kommen neue Studenten, stellen diese sich bei der Begrüßung der Lehrer vor und alle anderen sagen ebenfalls ihre Namen und woher sie kommen.
Heute: Es sind wieder Neue gekommen. Eine junge Spanierin habe ich gestern Abend kennen gelernt, die anderen heute beim Training und beim Essen gesehen. 

Freizeit

Früher: Wer in seiner Freizeit die Akademie verlässt, trägt sich in einem Buch im Büro ein, wohin, wann weg, wann voraussichtlich wieder zurück
Heute: Wer in seiner Freizeit die Akademie verlässt, verlässt in seiner Freizeit die Akademie.

Früher: 22:00 Uhr Licht aus!
Heute: Wen juckt's?

7 Kommentare:

  1. Komisch - obwohl ich viele Regeln kindisch, albern und überflüssig fand und auch zugesehen habe, dass ich beim Übertreten nicht erwischt wurde, empfinde ich ein bisschen Wehmut, wenn ich das so lese. Hat so was von Resignation..."macht doch was ihr wollt"...ist das so?

    AntwortenLöschen
  2. Anonym11:51 AM

    Huch, ja da fehlt aber dann doch etwas. Das Gefühl mit kleinen Übertretungen ungeahnte Freiheiten zu erfahren... das Gefühl eben jetzt in dieser Kultur angekommen zu sein und sich auch einzugliedern und dadurch auch weitere Einblicke erlaubt zu bekommen... das Gefühl etwas besonderes weil anderes als zu hause zu erleben... das Gefühl war jedenfalls stärker als die Aufregung sich "abmelden" oder "eintragen zu müssen". Das einzige was mich immer genervt hat, war nicht nach dem Üben im Tempel bleiben zu dürfen und die schöne Stimmung noch zu genießen.

    AntwortenLöschen
  3. Anonym11:52 AM

    Huch, ja da fehlt aber dann doch etwas. Das Gefühl mit kleinen Übertretungen ungeahnte Freiheiten zu erfahren... das Gefühl eben jetzt in dieser Kultur angekommen zu sein und sich auch einzugliedern und dadurch auch weitere Einblicke erlaubt zu bekommen... das Gefühl etwas besonderes weil anderes als zu hause zu erleben... das Gefühl war jedenfalls stärker als die Aufregung sich "abmelden" oder "eintragen zu müssen". Das einzige was mich immer genervt hat, war nicht nach dem Üben im Tempel bleiben zu dürfen und die schöne Stimmung noch zu genießen.

    AntwortenLöschen
  4. wehmut ist ein gutes wort dafür, da empfinde ich sogar mehr als nur ein bischen davon.. das, was so augenscheinlich regeln sind,was der form entspricht,sind m.E. starke rituale,die den eigentlichen inhalt transportieren...der weitab von der form besteht.das ist äusserst bedenkenswert, wenn solche rituale aufgrund einer wohl angestrebten "weltoffenheit" aussterben...die unsinnigen rituale mal ausgenommen ;)

    AntwortenLöschen
  5. Anonym3:55 PM

    das hat nix mit weltoffenheit zu tun, das ist einfach umgekippt von yin zu yang. ganz normaler daoismus.

    AntwortenLöschen
  6. Anonym3:55 PM

    das hat nix mit weltoffenheit zu tun, das ist einfach umgekippt von yin zu yang. ganz normaler daoismus.

    AntwortenLöschen
  7. daosimus ? kapitalismus ? da kommt man ja ganz durcheinander

    AntwortenLöschen