05.05.2015
Das kleine Einmaleins
Wir sind eine kleine Gruppe von 13 erwachsenen Menschen. Für einige Übungen, wie den Taiji Bu, eine Schritt-Meditation, sollen wir zwei oder drei Reihen bilden. Das gestaltet sich immer schwierig, eine Reihe klappt bisher am Besten. Zum Schluss, wenn wir unseren Trainingsplatz verlassen. Ich habe den Eindruck es sträubt sich der Deutsche gegen gemeinsame, synchrone Bewegung. Es kommt ihm vielleicht zu militärisch vor. Auch den Schritt dann gleichzeitig auszuführen, gemeinsam das Bein zu strecken, den Fuß aufzusetzen und das Gewicht zu verlagern, das stößt auf gewaltige innere Widerstände. Dabei sind die Deutschen doch begeisterte Chorsänger. Rund anderthalb Millionen Menschen singen in ungefähr 60.000 Chören. Wohlgemerkt, in Laienchören. Da singt man doch, hoffentlich, auch gemeinsam und nicht durcheinander, hinkt jeder so ne halbe Note hinter seinem Nebenan her. Den Schritt nicht zusammen und erst recht nicht einen Formenablauf. Zugegeben, ich schaff auch nicht mein Xuanwu Quan so schenll wie mein Trainingsbruder. Aber der könnte ja auch mein Sohn sein. Wie sagte mal Anthony Quinn: "Man kann auch mit sechzig noch agil sein wie ein Vierzigjähriger, aber nur noch eine halbe Stunde."
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Ich muss sagen, ich empfinde es als sehr wohltuend, wenn man sich zum Form laufen "ordentlich" in Reihen hintereinander aufstellt. Das liegt zum Einen sicher daran, dass das bei meiner ersten Lehrerin so üblich war. Zum Anderen habe ich den Eindruck, dass sich dann besser ein Gemeinschaftsgefühl einstellt!
AntwortenLöschen