01.05.2009

Was denn eigentlich?

What do you want to learn? Mit dieser Frage wird man am ersten Tag konfrontiert. Wenn man dann nicht ganz klar sagen kann:Ich möchte Taijiquan lernen oder Qigong, dann wird man so ins Programm integriert. Wenn man sagen kann, was man will, wird man auch ins Programm integriert. Man wird hier integriert, so langsam aber stetig eingesogen in den Prozess, der eine Entwicklung in Gang setzt. Dabei wird ganz offensichtlich auf deine Fähigkeiten und Vorkenntnisse Rücksicht genommen und du bekommst, was du brauchst, was du verträgst und was du aushältst. Du hast alles, was mit dir geschieht selbst in der Hand. Sagst du Stopp, wird das respektiert. Solange du nichts sagst, wirst du immer weiter gedrückt, geschoben, gestreckt und gezogen.So gehst du langsam auf, wirst weiter, offener, durchlässiger, duldsamer. Wenn du es zulässt.
Wir haben darüber geredet heute Abend im Kreis der Ausländer. Dass wir meist viel zu viel wollen. Action. Dass wir nur glauben, es könne etwas geschehen, wenn etwas geschieht. Dass wir nicht warten können und damit zufrieden sein können, wenn immer das Selbe geschieht. Tag für Tag. Wie das hier so ist. Eigentlich. Dabei ist das Programm voller Abwechslung. Und wir haben darüber gesprochen, dass es wichtig ist, gute Basics zu haben und die einfach übers Stehen bekommt. Stehen! Einfach dastehen mit weichen Hüftgelenken, die Arme vor dem Körper zu einem Kreis gehalten, Fingerspitzen zueinander, ungefähr in Brusthöhe. Einfach so stehen; 15, 20 Minuten lang; sich entspannen und atmen.
Haben wir dann gemacht bei der Abendmeditation. Ereignisarm könnte man sowas allerdings nicht nennen.
Es ist nicht einfach hier, es ist oft sehr anstrengend. Aber es ist alles ganz einfach. Nichts Besonderes. Man macht das hier so, Und man macht es ja freiwillig. Am besten mit Freude. Dann geht's leichter.

2 Kommentare:

  1. ...noch 42010 Minuten

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  2. Ja, das habe ich auch gelernt, so allmählich. Dass man sich auch anstrengen kann und böse sein und aggressiv. Dass es aber auch nichts nützt, oft, und dass es dann einfacher ist, wenn man entspannt ist.

    "No smile, no Chi", sagt John Ding immer. Allerdings sagt er auch: "More Qigong!"

    Im Kloster damals war es aber auch so: Wenn alles geregelt ist, alles vorgeschrieben, und man sich nur noch einpassen muss und freudig alles mitmachen, dann wird das Leben sehr, sehr einfach.

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