YuxuGong wurde 1413 erbaut, mit 2000 (zweitausend) Räumen eine der größten Anlagen in Wudangshan überhaupt, bis zu seiner Zerstörung 1745. Heute stehen in der den Bezirk umgebenden Mauer noch die Reste der Türme und Tore, auch diese bis vor kurzem noch dachlos wie Zahnstummel inmitten verwilderter Plätze. Einige der in Laoying ansässigen Kungfu-Schulen nutzen die Anlage zum Training. Zwischenzeitlich wurden die Dächer wieder hergestellt, die Gebäude gesäubert aber nicht komplett saniert, so dass der Eindruck des Alten erhalten blieb.
Das verdient eine besondere Erwähnung, weil inzwischen viele Tempel und Tore komplett saniert wurden, Tore und Fenster neu eingesetzt, wobei zu betonen ist, bisher immer aus Holz und in sauberer handwerklicher Ausführung. Auch die Bemalungen wurden restauriert, sicher in den früher auch üblichen kräftigen Farben, die an anderen Stellen noch verblasst zu sehen sind. Das lässt romantisch verblendete Besucher oftmals entrüstetet aufwallen ob der Kulturschändung. Ihnen sei zur Beruhigung gesagt, dass bei dem Klima, den starken Temperaturschwankungen und der Feuchtigkeit in ein paar Jahren alles wieder wie alt aussieht.
Was auch sehr alt aussieht sind die Bewegungen des Tai Yi Quan, die mit zeitgenössischen Vorstellungen von Kungfu, wie man es in den zunehmend auch im Westen populär werdenden Martial Arts Filmen sehen kann. Hatte ich mir vorgenommen, diese Technik bei diesem Aufenthalt zu lernen, kamen mir die Wiederholungen oder immer wieder ähnlich aussehenden knappen Bewegungen doch zu irritierend vor. Statt dessen beschäftige ich mich mit der antiken Version des Wu Xing Qi Gong, auch fünf Tiere genannt. Ich bitte an dieser Stelle jene um Nachsicht, die bei mir letzten Sommer die moderne Version gelernt haben. Aber ehrlich, jetzt fühlt sich die Schildkröte wie eine Schildkröte an. Tiere, die dafür berühmt sind, sehr alt zu werden.
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