20.04.2013

Affentheater

Wohin es führen kann, wenn Yi Shen ausser Kontrolle gerät, lässt sich hier leider im "Tal des sorglosen Lebens" betrachten. Ich übersetze den Namen des Tales so, im Original Xiao Yao Gu 逍遥谷, was mir Google mit Happy Valley übersetzt. Für die Touristen heißt es Monkey Valley, denn man hat Affen, Makaken, mit regelmäßiger Fütterung aus den Bergen in das Tal gelockt. Derzeit sind keine zu sehen. 
Man hat umfangreiche Renovierungsmaßnahmen eingeleitet. Die Fußwege wurden neu mit Platten ausgelegt. Mit Betonplatten, die mit Halzmaserung verziert nach gesägten Brettern aussehen. Auch alle Stege wurden erneuert. Teilweise führt der Weg so nah an den Felsen entlang, dass man Stege gebaut hatte. Das Holz ist im Laufe der Jahre weggefault und an manchen Stellen war die Strecke nicht mehr oder nur mit Risiko passierbar. Auch hier ist alles neu.
Alles aus Beton. Die Geländer sehen aus wie aus Baumästen gezimmert. Sehr kunstvoll, muss man zugeben. Alles Handarbeit, mit viel Phantasie und Detailverliebtheit. Risse im Holz, abgeplatzte Rinde, angeschimmelte Stellen, Astlöcher, alles überzeugend gearbeitet. Wer nicht genau hinschaut und nichts anfasst, glaubt die Täuschung. Teilweise hat man den Weg auch durch große Felsplatten geebnet. Auch aus Beton. Nicht als wenn es hier kein Holz oder keine Felsen gäbe. Aber Beton, glaubt man, ist haltbarer. Nur wenn es denn an manchen Stellen, wie bereits geschehen, doch abbröckelt, dann sieht es beschämend aus. Es sieht überhaupt beschämend aus und wir haben nach wenigen hundert Metern kehrt gemacht. Bisher war das Tal eines meiner Lieblingsplätze.
Jetzt hat Yi Shen das Herz gefressen.

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