wegen meines Magengrummelns am Vortag aber auch zugegeben, wegen des Scheißwetters war ich am Freitag vormittags in meinem Zimmer geblieben und hab meinem Körper die nötige Ruhe gegönnt. Am Nachmittag sind wir dann in die Dao-Lesson. Was ich nicht verstanden hatte, wir hatten wegen des Regens schon am Vormittag Dao-Lesson, am Nachmittag bekam die Gruppe der amerikanischen Kurzzeitgäste Unterweisung. Weil die aber nicht schon in den vorigen Stunden waren, hatte sich der Meister dazu ein neues Thema ausgesucht. Nicht das es schlecht gewesen wäre, im Gegenteil, aber die Fortsetzung über die Meditation des Neijingtu war schon morgens gelaufen.
Diesmal ging es wohl eher so um Erleuchtung im Allgemeinen, wie man das hinkriegt und was dem im Weg steht.
Scheinbar nichts leichter als das. Darum hier kurz zusammengefasst, sozusagen zum Mitschreiben.
Zunächst die Struktur des Bewusstseins. Die Ebene der Sinne hat für jede Sinnesfunktion ein Bewusstsein, also eines für Sehen, eines für Hören etc.
Als nächstes kommt dann der Aspekt des Bewusstseins, der die 5 Sinneswahrnehmungen aufnimmt und verarbeitet, was Meister Hu mit dem Bewusstsein der Gedanken bezeichnet. Dies fließt alles zusammen in der Person bzw. dem Ego, jenem Anteil, der sich als eigenständige Identität wahrnimmt. Das alles worde wieder nach der Baummetapher dargestellt, das Ego ist dann der Stamm und nun fehlt uns noch die Wurzel, er nennt es "Kapazität" oder auch Unbewusstes.
Weil die Sinne am Außen haften, dazu sind sie ja auch mal gemacht, hängt auch das Bewusstsein ständig am Äußeren. Dir Sinneswahrnehmung erschafft den Herzgeist, ohne Sinneswahrnehmung existiert auxch kein Herzgeist.
Daneben stellte er noch kurz das Buddhistische Modell vor:
1) Materielle Existenz
2) Gedankenwelt
3) Mentale Funktionen
4) Elemente, die nicht mit dem Geist verbunden scheinen (Raum, Zeit, Geburt, Tod etc.)
5) Leere, unkonditionierte Elemente, jenseits von Ursache und Wirkung
Wir wissen, dass alles in dieser Welt aus verschiedenen Elementen zusammengesetzt ist, ganz gleich welches Modell wir heranziehen, auch in der Wissenschaft, suchwen wir immer weiter, finden die Atome, die sich aus wieder kleineren Teilen zusammensetzen, finden die Quarks, schwarze Materie und verlieren den Verstand.
Wie man den Geist erleuchtet
Was wir für das Selbst halten ist eine Komposition von Elementen, welche sich in einem vorübergehenden Zustand befinden. Die vorangegangenen Ursachen bewirken die Komposition. Zwischen Geburt und Tod besteht ebenso die Komposition des Ego. Auch das ist nur ein vorübergehender Zustand. Wo war das Ego vor der Geburt? Wir wissen es nicht. Wo ist das Ego nach dem Tod? Wir wissen es nicht.
Demnach wieder mal das Ego.
Dann liest er Zhuangzis Schmetterlingsgleichnis vor.
Wärend wir nun dabei stehenbleiben, dass es keine klare Aussage geben kann über das was ist, obwohl es doch eine Unterscheidung gibt - da ist Zhuangzi, da ist der Schmetterling - fragt uns Hu weiter und weiter. Ich denk schon,der kriegt die Kurve nicht, da ist Zhuangzi, da ist der Schmetterling, da gibt es eine Unterscheidung, wieder und wieder. Endlich rückt er damit raus. Was haben Traum und Wachzustand gemeinsam? Bewusstsein. Wir haben im Traum und im Wachzustand ein Bewusttsein und Zhuangzi will uns erzählen, dass dieses ganze Bewusstsein nur ein Traum ist.
Erleuchtung ist das Erwachen aaus diesem Traum. Wir sind nur ein Tropfen, den die Wellen vom großen Ozean gelöst haben, kurz davor, wieder in den Ozean zurück zu fallen, aber wir fürchten uns vor dem Ozean.
Damit möchte ich mich für dieses Mal verabschieden. Auch wenn ich erst am Mittwoch fahre. Ab morgen begeben wir uns in eine tiefe Meditation, ohne Computer, ohne Internet. Wir werden ganz bei uns bleiben, die Sinne nicht nach außen richten.
Bis demnächst.
23.05.2010
21.05.2010
facts and fiction
was geschah:
Gestern waren wir mit Guan Shifu, seiner Lebensgefährtin und seinem Freund zusammen bei Dr. Wang Taike. Er lebt in einem ebenfalls dem Wudangkomplex zugehörigen aber weit entfernten Tempel. Wir haben dort auch zu Mittag gegessen. In meiner Schale befand sich eine Chillischote, deren Genuß ich mir bis zum Ende verwahrt hatte. Etwa eine Stunde nach dem Essen bekaam ich die ersten Magenkrämpfe. Nichts schlimmes, aber ich machte den Fahler, es Lilo gegenüber zu erwähnen. Statt mich damit alleine fertig werden zu lassen, warf sie mich in den Rachen der chinesischen Medizin. Ob aus Neugier oder Boshaftigkeit kann ich nicht beurteilen. Es ging allerdings glimpflich ab. Dr. Wang fühlte meine Pulse, erklärte das Problem für ein temporäres und diktierte Medikamente. Die wurden besorgt und schon bei unserer Ankunft am Tor ging es mir deutlich besser. Dennoch habe ich heute Vormittag krank genommen, weil ich keine Lust hatte, durch den Regen zu gehen.
und wie man es darstellen könnte:
Gestern waren wir mit Guan Shifu, seiner Lebensgefährtin und seinem Freund, den er schon mal liebevoll ein missgebildetes Embrio nennt, zusammen bei Dr. Wang Taike. Am Vortag waren wir in dieser Bestzung schon gemeinsam in einem Restaurant, wo es ausgenommen leckeres, wenn auch scharfes Essen gab. Obwohl ich weiß, dass ich scharfe Speisen nicht vertrage, ritt es mich, den anderen zu beweisen, was ich für ein Kerl bin und zog mir mächtig die Plautze voll. Obwohl mir der Schweiß aus allen Poren spritzte, mein Blutdruck Achterbahn fuhr, Lippen und Gaumen brannten wie San Francisco nach dem Beben von 1906, stopfte ich mir weiterhin Shrimpbällchen und Fisch in mich rein, nach allen Seiten strahlend, als sei es die reinste Wonne.
Dagegen war das Essen im Kloster von Danjiankou angenehm fad. Deshalb verwahrte ich mir die Chillieschote in meiner Schale bis zum Schluß, um wieder einmal allen zu beweisen, was ich mir unter richtigem Essen so vorstelle.
Lag es an dieser letzten Schote oder war es die Hitze des Tages, jedenfalls machte sich nach einer Stunde mein Magen bemerkbar. Heftigste Krämpfe schüttelten mich, ja ich befürchtete, davon zrissen zu werden, ließ mir aber nichts anmerken. In einem unbedachten Augenblick entfuhr es mir und ich gab Lilo einen gelinden Hinweis auf meine Situation. Es lässt sich erahnen, wie heftig ich von den Schmerzen übermannt war, dass mir diese Worte entschlüpfen konnten. Bin ich doch sonst äußerst vorsichtig, was ich ihr gegenüber sage. Es kam wie es kommen musste. Gegen meinen erklärten Willen plauderte sie es prompt Chenchen gegenüber aus, natürlich geschickt als Lappalie getarnt. Was aber macht eine Frau aufmerksamer als eine beiläufige Bemerkung. Sofort wurde ich Dr. Wang zugeschoben und alle machten nun großes Aufheben um meine Situation. Nachdem der Doktor meinen Zustand als vorübergehend diagnostiziert hatte, wurde ich von zwei Frauen gestützt zu unserem Fahrzeug gebracht. Ich musste vorne, neben dem Fahrer Platz nehmen. Während langsam meine Magenwände sich selbst zersetzten, amüsierte sich die übrige Reisegesellschft nach jener Art, wie es bei solchen Ausflügen üblich ist. Wahrscheinlich hätte niemand bemerkt, wenn ich auf der Fahrt gestorben wäre. Wilde Fieberphantasien bemächtigten sich meiner, ich gedachte meiner Kinder und Kindeskinder, nahm innerlich Abschied und bedauerte, nun noch nicht einmal mehr eine Plattensammlung vererben zu können. Alles digitalisiert, substanzlos geworden, so wie auch ich bald substanzlos sein werde. Diese angebliche Korophäe chinesischer Medizin, dieser Dilletant und Kurpfuscher hatte nicht im geringsten die Schwere meiner Erkrankung erkannt und statt mich sofort auf die Intensivstation zu bringen schleppte man mich durch eine Drogerie, in der es das entscheidende Mittel zu meiner Heilung natürlich nicht gab. Man würde es mir später besorgen, wurde versprochen, wohl als Grabbeigabe. Stattdessen schluckte ich ein paar übelschmeckende Kräuterpillen, würgte sie in mich hinein, während die anderen zur Weiterfahrt drängten. Mehrfach währedn der Fahrt dachte ich daran, den Fahrer um einen Halt zu bitten, damit ich mich an den Straßenrand legen könnte, um während meines letzten Stündleins nicht auch noch durchgeschüttelt zu werden. Aber mein Hals war trocken, meine Glieder gelähmt. Auf die Frage des Meister:"You feel ok?" brachte ich ein stummes Nicken zustande. Was hätte ich auch sonst antworten können.
Gestern waren wir mit Guan Shifu, seiner Lebensgefährtin und seinem Freund zusammen bei Dr. Wang Taike. Er lebt in einem ebenfalls dem Wudangkomplex zugehörigen aber weit entfernten Tempel. Wir haben dort auch zu Mittag gegessen. In meiner Schale befand sich eine Chillischote, deren Genuß ich mir bis zum Ende verwahrt hatte. Etwa eine Stunde nach dem Essen bekaam ich die ersten Magenkrämpfe. Nichts schlimmes, aber ich machte den Fahler, es Lilo gegenüber zu erwähnen. Statt mich damit alleine fertig werden zu lassen, warf sie mich in den Rachen der chinesischen Medizin. Ob aus Neugier oder Boshaftigkeit kann ich nicht beurteilen. Es ging allerdings glimpflich ab. Dr. Wang fühlte meine Pulse, erklärte das Problem für ein temporäres und diktierte Medikamente. Die wurden besorgt und schon bei unserer Ankunft am Tor ging es mir deutlich besser. Dennoch habe ich heute Vormittag krank genommen, weil ich keine Lust hatte, durch den Regen zu gehen.
und wie man es darstellen könnte:
Gestern waren wir mit Guan Shifu, seiner Lebensgefährtin und seinem Freund, den er schon mal liebevoll ein missgebildetes Embrio nennt, zusammen bei Dr. Wang Taike. Am Vortag waren wir in dieser Bestzung schon gemeinsam in einem Restaurant, wo es ausgenommen leckeres, wenn auch scharfes Essen gab. Obwohl ich weiß, dass ich scharfe Speisen nicht vertrage, ritt es mich, den anderen zu beweisen, was ich für ein Kerl bin und zog mir mächtig die Plautze voll. Obwohl mir der Schweiß aus allen Poren spritzte, mein Blutdruck Achterbahn fuhr, Lippen und Gaumen brannten wie San Francisco nach dem Beben von 1906, stopfte ich mir weiterhin Shrimpbällchen und Fisch in mich rein, nach allen Seiten strahlend, als sei es die reinste Wonne.
Dagegen war das Essen im Kloster von Danjiankou angenehm fad. Deshalb verwahrte ich mir die Chillieschote in meiner Schale bis zum Schluß, um wieder einmal allen zu beweisen, was ich mir unter richtigem Essen so vorstelle.
Lag es an dieser letzten Schote oder war es die Hitze des Tages, jedenfalls machte sich nach einer Stunde mein Magen bemerkbar. Heftigste Krämpfe schüttelten mich, ja ich befürchtete, davon zrissen zu werden, ließ mir aber nichts anmerken. In einem unbedachten Augenblick entfuhr es mir und ich gab Lilo einen gelinden Hinweis auf meine Situation. Es lässt sich erahnen, wie heftig ich von den Schmerzen übermannt war, dass mir diese Worte entschlüpfen konnten. Bin ich doch sonst äußerst vorsichtig, was ich ihr gegenüber sage. Es kam wie es kommen musste. Gegen meinen erklärten Willen plauderte sie es prompt Chenchen gegenüber aus, natürlich geschickt als Lappalie getarnt. Was aber macht eine Frau aufmerksamer als eine beiläufige Bemerkung. Sofort wurde ich Dr. Wang zugeschoben und alle machten nun großes Aufheben um meine Situation. Nachdem der Doktor meinen Zustand als vorübergehend diagnostiziert hatte, wurde ich von zwei Frauen gestützt zu unserem Fahrzeug gebracht. Ich musste vorne, neben dem Fahrer Platz nehmen. Während langsam meine Magenwände sich selbst zersetzten, amüsierte sich die übrige Reisegesellschft nach jener Art, wie es bei solchen Ausflügen üblich ist. Wahrscheinlich hätte niemand bemerkt, wenn ich auf der Fahrt gestorben wäre. Wilde Fieberphantasien bemächtigten sich meiner, ich gedachte meiner Kinder und Kindeskinder, nahm innerlich Abschied und bedauerte, nun noch nicht einmal mehr eine Plattensammlung vererben zu können. Alles digitalisiert, substanzlos geworden, so wie auch ich bald substanzlos sein werde. Diese angebliche Korophäe chinesischer Medizin, dieser Dilletant und Kurpfuscher hatte nicht im geringsten die Schwere meiner Erkrankung erkannt und statt mich sofort auf die Intensivstation zu bringen schleppte man mich durch eine Drogerie, in der es das entscheidende Mittel zu meiner Heilung natürlich nicht gab. Man würde es mir später besorgen, wurde versprochen, wohl als Grabbeigabe. Stattdessen schluckte ich ein paar übelschmeckende Kräuterpillen, würgte sie in mich hinein, während die anderen zur Weiterfahrt drängten. Mehrfach währedn der Fahrt dachte ich daran, den Fahrer um einen Halt zu bitten, damit ich mich an den Straßenrand legen könnte, um während meines letzten Stündleins nicht auch noch durchgeschüttelt zu werden. Aber mein Hals war trocken, meine Glieder gelähmt. Auf die Frage des Meister:"You feel ok?" brachte ich ein stummes Nicken zustande. Was hätte ich auch sonst antworten können.
17.05.2010
Neijingtu 1
Den zweiten Teil der Theorie bilden die Dao-Lessons bei Meister Hu. Er hat hervorragende Englischkenntnisse, weswegen auf eine Übersetzung verzuichtet werden kann. Könnte, wenn seine Aussprache ebenso gut wäre.
Ich finde es immer drollig, wenn Vortragende uns etwas fragen, dessen richtige Antwort wir nur vermuten können. Also sein Thema ist die berühmte Grafik Nei Jing Tu. die Darstellung der inneren Welt. Dann fragt er:"Was ist gemeint mit 'innere'?" Dann gibt es ein paar Antworten, die er mit lächelndem Kopfschütteln quittiert. Als nächstes erklärt er uns seine Vorstellung vom'Inneren' und fragt dann, ob wir glauben das sei alles innen. Schüttelt wieder freundlich den Kopf, nein es sei auch außen. Aber kann man sagen, dass es außen ist? Wieder freundliches Kopfschütteln, nein, es ist ja nur eine Metapher, eine Metapher. Metapher. Das schreibt er dann auch auf die Wandtafel: Metapher.
Nur als Beispiel, damit ihr eine Vorstellung davon bekommt, wie die Vorstellung abgelaufen ist. Aber so kann ich das nicht protokollieren. Deshalb will ich versuchen, es sinnvoll zusammen zu fassen. Wenn es nicht (immer) gelingt, dann weil siehe oben.
Neijingtu, das Bild der menschlichen Anatomie nach daoistischen Vorstellungen, soll von dem berühmten daoistischen Einsiedler Chen Zhuan aus der Epoche der fünf Dynastien (907 - 960) stammen.
Wir finden durchaus Literatur über das Neijingtu. Sehr verbreitet ist, trotz der altväterlichen Sprache, die Interpretation von Erwin Rousselle.
Aber unser Meister wollte mit uns keine Kunstbetrachtung durchführen mit Deutung der im Bilde verwendeten Symbole, nein, er wollte uns wirklich und anwendbar etwas beibringen. Die Bildtafel diente nur zur Unterstützung, zur Veranschaulichung.
Nachdem kurz geklärt, war, dass es sich um etwas Ähnliches wie eine menschliche Gestalt handelt, oben der Kopf, rechts die Wirbelsäule, keine Arme , keine Beine, konzentrierte sich sein Vortag auf den Ochsen, der da im Unterbauch einen Pflug zieht.
Der Eisenochse pflügt das Land. Eine Metapher für Kontinuität, für Beständigkeit, unaufhörliche Bemühung. Wir konzentrieren uns auf diesen Bereich, das untere Dantian. Wir versenken den Herzgeist in das untere Dantian.
Wir haben Sheng, den Körper, Xi, das Herz (Sitz des Geistes) und Yi, die Vorstellungskraft (worunter im allgemeinen alles fällt, was wir als Denken bezeichnen).
Mit der Vorstellungskraft Yi steuern wir den ganzen Prozess, versenken den Herzgeist in das untere Dantian, einen Bereich, drei Fingerbreit unterhalb einer gedachten Linie zwischen Nabel und Nieren.
Dazu erfahren wir noch, dass es zwei Formen des Yi gibt: Zhen Yi (真), wahres Yi und Wang Yi (妄), Täuschung. Als ein Beispiel für wahres Yi wird die Erkenntnis angeführt, dass alles aus der Erde kommt und alles zu ihr zurückkehrt.
Oder, was wir in der alltäglichen Wahrnehmung erfahren, sind die Manifestationen. Es sind die Blüten und Blätter eines Baumes. Darunter finden wir die Zahlen und Symbole, wenn man so will, wäre das die wissenschaftliche Erklärung der Welt mit Hilfe der Mathematik. Sie bilden die Äste und Zweige. Darunter verbirgt sich das Prinzip des Ganzen, der Meister nennt es den Stamm und die Wurzeln. Nun gut, diese Baum-Metapher ist nicht so ganz die meine, aber auch wenn das Beispiel hinkt, es geht vorwärts.
So sollen wir auch das Neijingtu als eine Metapher begreifen, die sich uns offenbart, wenn wir eine gewisse Tiefe der Meditation erreicht haben.
Danke für's bis hierhin lesen, ich denk das reicht erst mal. Wie es weitergeht mit der Meditation, erklär ich dann im nächsten Teil.
Ich finde es immer drollig, wenn Vortragende uns etwas fragen, dessen richtige Antwort wir nur vermuten können. Also sein Thema ist die berühmte Grafik Nei Jing Tu. die Darstellung der inneren Welt. Dann fragt er:"Was ist gemeint mit 'innere'?" Dann gibt es ein paar Antworten, die er mit lächelndem Kopfschütteln quittiert. Als nächstes erklärt er uns seine Vorstellung vom'Inneren' und fragt dann, ob wir glauben das sei alles innen. Schüttelt wieder freundlich den Kopf, nein es sei auch außen. Aber kann man sagen, dass es außen ist? Wieder freundliches Kopfschütteln, nein, es ist ja nur eine Metapher, eine Metapher. Metapher. Das schreibt er dann auch auf die Wandtafel: Metapher.
Nur als Beispiel, damit ihr eine Vorstellung davon bekommt, wie die Vorstellung abgelaufen ist. Aber so kann ich das nicht protokollieren. Deshalb will ich versuchen, es sinnvoll zusammen zu fassen. Wenn es nicht (immer) gelingt, dann weil siehe oben.
Neijingtu, das Bild der menschlichen Anatomie nach daoistischen Vorstellungen, soll von dem berühmten daoistischen Einsiedler Chen Zhuan aus der Epoche der fünf Dynastien (907 - 960) stammen.
Wir finden durchaus Literatur über das Neijingtu. Sehr verbreitet ist, trotz der altväterlichen Sprache, die Interpretation von Erwin Rousselle.
Aber unser Meister wollte mit uns keine Kunstbetrachtung durchführen mit Deutung der im Bilde verwendeten Symbole, nein, er wollte uns wirklich und anwendbar etwas beibringen. Die Bildtafel diente nur zur Unterstützung, zur Veranschaulichung.
Nachdem kurz geklärt, war, dass es sich um etwas Ähnliches wie eine menschliche Gestalt handelt, oben der Kopf, rechts die Wirbelsäule, keine Arme , keine Beine, konzentrierte sich sein Vortag auf den Ochsen, der da im Unterbauch einen Pflug zieht.
Der Eisenochse pflügt das Land. Eine Metapher für Kontinuität, für Beständigkeit, unaufhörliche Bemühung. Wir konzentrieren uns auf diesen Bereich, das untere Dantian. Wir versenken den Herzgeist in das untere Dantian.
Wir haben Sheng, den Körper, Xi, das Herz (Sitz des Geistes) und Yi, die Vorstellungskraft (worunter im allgemeinen alles fällt, was wir als Denken bezeichnen).
Mit der Vorstellungskraft Yi steuern wir den ganzen Prozess, versenken den Herzgeist in das untere Dantian, einen Bereich, drei Fingerbreit unterhalb einer gedachten Linie zwischen Nabel und Nieren.
Dazu erfahren wir noch, dass es zwei Formen des Yi gibt: Zhen Yi (真), wahres Yi und Wang Yi (妄), Täuschung. Als ein Beispiel für wahres Yi wird die Erkenntnis angeführt, dass alles aus der Erde kommt und alles zu ihr zurückkehrt.
Oder, was wir in der alltäglichen Wahrnehmung erfahren, sind die Manifestationen. Es sind die Blüten und Blätter eines Baumes. Darunter finden wir die Zahlen und Symbole, wenn man so will, wäre das die wissenschaftliche Erklärung der Welt mit Hilfe der Mathematik. Sie bilden die Äste und Zweige. Darunter verbirgt sich das Prinzip des Ganzen, der Meister nennt es den Stamm und die Wurzeln. Nun gut, diese Baum-Metapher ist nicht so ganz die meine, aber auch wenn das Beispiel hinkt, es geht vorwärts.
So sollen wir auch das Neijingtu als eine Metapher begreifen, die sich uns offenbart, wenn wir eine gewisse Tiefe der Meditation erreicht haben.
Danke für's bis hierhin lesen, ich denk das reicht erst mal. Wie es weitergeht mit der Meditation, erklär ich dann im nächsten Teil.
Ba Gua
es gibt einiges an Theorie aufzuarbeiten. Bitte, es ist nur die Theorie, mach deine Erfahrungen mit der eigenen Praxis. Zuerst gibt es die chinesische Lady, die in meiner Schwertklasse. Auffällig oft war Guan Shifu mit Verlobter bei ihr und ihrem Mann zu Besuch. Was mich wunderte. Was hatte sie zu bieten. Inzwischen weiß ich vom Meister, dass die gute Frau einen Schatz an Wissen und Erfahrung hütet, vor allem im Bereich der chinesischen Divination. Die zukünftige Gemahlin geht bei ihr in die Lehre. Auch ich durfte schon einiges an Informationen in meine Betteltasche stecken; handbeschriebene Blätter über die Wu Xing (Fünf Wandlungsphasen) und die Ba Gua (Acht Trigramme). Es wäre unhöflich, ihr zu erklären, dass man das alles schon kennt, seit Jahren, außerdem zeigt sich bei genauerer Betrachtung hier und da ein kleines aber durchaus entscheidendes neues Puzzlesteinchen.
Besonders im Bereich der Ba Gua kam noch eine Kleinigkeit dazu, die allerdings die Woche im Rahmen der Sommerakademie* erhellen und bereichern wird.
Die Darstellung der Acht Trigramme im Kreis gibt es in zwei Anordnungen. Xiantian und Houtian genannt. Allein diese Namen und deren Übersetzungen und was damit gemeint sein könnte, sorgt schon genug für Verwirrung. Nun erhielt ich von meiner chinesischen Lady die Grafik eines in neun Felder unterteilten Quadrates, drei mal drei Felder. In den acht äußeren Feldern sind die Trigramme in der Houtian - Anordnung eingetragen. Das Mittlere Feld ist leer.
In einer zweiten Grafik sind in den neun Feldern die Zahlen von 1 bis 9 so angeordnet, dass die Quersummen
horizontal, vertikal und diagonal immer 15 ergeben. Ein sogenanntes magisches Quadrat. Die Felder werden nun in numerischer Reihenfolge meditativ abgeschritten. Soll gut sein für die Gesundheit. Wenn man lange genug übt, kann man es auch im Schlaf.
*2. - 6. August, Mainz, Rosengarten.
Besonders im Bereich der Ba Gua kam noch eine Kleinigkeit dazu, die allerdings die Woche im Rahmen der Sommerakademie* erhellen und bereichern wird.
Die Darstellung der Acht Trigramme im Kreis gibt es in zwei Anordnungen. Xiantian und Houtian genannt. Allein diese Namen und deren Übersetzungen und was damit gemeint sein könnte, sorgt schon genug für Verwirrung. Nun erhielt ich von meiner chinesischen Lady die Grafik eines in neun Felder unterteilten Quadrates, drei mal drei Felder. In den acht äußeren Feldern sind die Trigramme in der Houtian - Anordnung eingetragen. Das Mittlere Feld ist leer.
In einer zweiten Grafik sind in den neun Feldern die Zahlen von 1 bis 9 so angeordnet, dass die Quersummen
horizontal, vertikal und diagonal immer 15 ergeben. Ein sogenanntes magisches Quadrat. Die Felder werden nun in numerischer Reihenfolge meditativ abgeschritten. Soll gut sein für die Gesundheit. Wenn man lange genug übt, kann man es auch im Schlaf.
*2. - 6. August, Mainz, Rosengarten.
14.05.2010
是湿,是清
da wo der Meister mir meinen Kittel gewaschen hat, hab ich ja schon gesagt, steht auch eine Waschmaschine. Manchmal wird die weggerückt, damit für's Personal Platz ist zum Duschen. Das findet nämlich auch in dem Raum statt. Toilette und Bad für Personal.
Sonnenschein garantiert schnell trocknende Wäsche und weil sich bei mir inzwischen einiges angesammelt hat, dachte ich, ich wasch mal mit der Maschine. Meine Handwäsche ist doch eher so ein durch dir Lauge ziehen, ausspülen und auswringen. Ganz nach dem chinesischen Sprichwort:"War nass, ist sauber." (是湿,是清)
Aber erst mal war die Maschine besetzt, ein anderer Gast, aber ist gleich fertig. Als "gleich" nach einer halben Stunde "noch zehn Minuten" bedeutete, bin ich erst mal zum Essen. Nach dem Essen war die Kammer besetzt, zumindest verschlossen. Da von innen keine Geräusche zu hören waren (monotoner Singsang, Wasserplätschern oder irgendein Geschrubbele) hab ich nach zwanzig Minuten mal schüchtern angeklopft. Wurde von einer ärgerlichen chinesischen Unverständlichkeit beantwortet. Aha, ist wer drin.
Dann hörte ich einige Zeit später die Tür gehen. Nix wie hin, die Maschine wieder an ihren Platz gerückt, Abflussschlauch ins Bodenloch gehängt und Wasser in die Trommel laufen lassen. Das macht man mit dem Duschschlauch. Waschpulver rein, Wäsche rein und Deckel zu. Man kann nun einen Drehschalter auf 3,6,9,12 oder 15 einstellen, ich nehm mal an, es handelt sich um Minuten. Immerhin würde meine Wäsche 15 Minuten im Wasser bewegt, soviel Zeit nehme ich mir nie. Also entscheide ich mich für das volle Programm.
Nach etwas mehr als einer viertel Stunde will ich die Wäsche ausspülen und zum Trocknen hängen. Aber die Tür ist zu und drinnen sind deutlich vernehmbare Duschgeräusche zu hören. Jetzt wird es zeitlich schon eng, denn ich muss bald zum Training und die Wäsche würde ich gerne aus dem Wasser rausholen, ehe sie die ausgewaschenen Schmutzpartikel wieder in sich aufgesogen hat. Ich nehme nicht an, dass diese Apparatur automatisch abpumpt.
Nach einer halben Stunde kann ich mich von der Richtigkeit meiner Annahme überzeugen. Jetzt geht es herauszufinden, an welchem der drei Schalter ich die Möglichkeit habe, das Wasser ablaufen zu lassen. Dabei hilft mir eine wunderbare app meines iPhones, bei der ich auch chinesische Schriftzeichen mit dem Finger malen kann und wenn ich Glück habe, wir mein Gekritzel erkannt und übersetzt. Während das Wasser abläuft, wringe ich mit der Hand aus und lasse anschließend wieder klares Wasser einlaufen. Wegen der sich aufstauenden Zeitnot entscheide ich, dass neun Minuten zum Klarspülen reichen.
Natürlich ist bei meiner Rückkehr nach zehn Minuten die Tür zu. Jetzt wird es wirklich eng. Da scheint die wunderbarste Sonne, die meine T-Shirts, Unterhosen und Socken in spätestens einer Stunde durchgetrocknet hätte, aber wenn ich erst nach dem Training mit dem nassen Stoff komme, dann wird das nix mehr am Abend und am nächsten Morgen ist alles wieder eingetaut.
Aber ich habe Glück, die Tür öffnet sich, war nur einer kacken. Ich wringe wieder, während das Wasser abläuft, wrf alles in die Schüssel und rauf aufs Dach.
Das nächste mal wasch ich wieder per Hand. Wie sagte schon Laozi: 是湿,是清
Sonnenschein garantiert schnell trocknende Wäsche und weil sich bei mir inzwischen einiges angesammelt hat, dachte ich, ich wasch mal mit der Maschine. Meine Handwäsche ist doch eher so ein durch dir Lauge ziehen, ausspülen und auswringen. Ganz nach dem chinesischen Sprichwort:"War nass, ist sauber." (是湿,是清)
Aber erst mal war die Maschine besetzt, ein anderer Gast, aber ist gleich fertig. Als "gleich" nach einer halben Stunde "noch zehn Minuten" bedeutete, bin ich erst mal zum Essen. Nach dem Essen war die Kammer besetzt, zumindest verschlossen. Da von innen keine Geräusche zu hören waren (monotoner Singsang, Wasserplätschern oder irgendein Geschrubbele) hab ich nach zwanzig Minuten mal schüchtern angeklopft. Wurde von einer ärgerlichen chinesischen Unverständlichkeit beantwortet. Aha, ist wer drin.
Dann hörte ich einige Zeit später die Tür gehen. Nix wie hin, die Maschine wieder an ihren Platz gerückt, Abflussschlauch ins Bodenloch gehängt und Wasser in die Trommel laufen lassen. Das macht man mit dem Duschschlauch. Waschpulver rein, Wäsche rein und Deckel zu. Man kann nun einen Drehschalter auf 3,6,9,12 oder 15 einstellen, ich nehm mal an, es handelt sich um Minuten. Immerhin würde meine Wäsche 15 Minuten im Wasser bewegt, soviel Zeit nehme ich mir nie. Also entscheide ich mich für das volle Programm.
Nach etwas mehr als einer viertel Stunde will ich die Wäsche ausspülen und zum Trocknen hängen. Aber die Tür ist zu und drinnen sind deutlich vernehmbare Duschgeräusche zu hören. Jetzt wird es zeitlich schon eng, denn ich muss bald zum Training und die Wäsche würde ich gerne aus dem Wasser rausholen, ehe sie die ausgewaschenen Schmutzpartikel wieder in sich aufgesogen hat. Ich nehme nicht an, dass diese Apparatur automatisch abpumpt.
Nach einer halben Stunde kann ich mich von der Richtigkeit meiner Annahme überzeugen. Jetzt geht es herauszufinden, an welchem der drei Schalter ich die Möglichkeit habe, das Wasser ablaufen zu lassen. Dabei hilft mir eine wunderbare app meines iPhones, bei der ich auch chinesische Schriftzeichen mit dem Finger malen kann und wenn ich Glück habe, wir mein Gekritzel erkannt und übersetzt. Während das Wasser abläuft, wringe ich mit der Hand aus und lasse anschließend wieder klares Wasser einlaufen. Wegen der sich aufstauenden Zeitnot entscheide ich, dass neun Minuten zum Klarspülen reichen.
Natürlich ist bei meiner Rückkehr nach zehn Minuten die Tür zu. Jetzt wird es wirklich eng. Da scheint die wunderbarste Sonne, die meine T-Shirts, Unterhosen und Socken in spätestens einer Stunde durchgetrocknet hätte, aber wenn ich erst nach dem Training mit dem nassen Stoff komme, dann wird das nix mehr am Abend und am nächsten Morgen ist alles wieder eingetaut.
Aber ich habe Glück, die Tür öffnet sich, war nur einer kacken. Ich wringe wieder, während das Wasser abläuft, wrf alles in die Schüssel und rauf aufs Dach.
Das nächste mal wasch ich wieder per Hand. Wie sagte schon Laozi: 是湿,是清
11.05.2010
Dinge, die sich weiterhin tun
Die in der alten Akademie einquartierten Arbeiter haben zu ihren Karten nun weiteres Spielzeug bekommen. Schweres Gerät; Bagger und Räumer. Damit machen sie auch rum, was entsprechendes Geräusch verursacht.
Hab ich von den frisch eingepflanzten, sorgsam gehegten und infusionierten Bäumchen geredet? Hab ich. Nun, die verschwinden lansam unter einem Berg von Abraum. Es drängt sich der Gedanke auf, als wolle man die Renovierung mit dem Aushub für den Pool beginnen. Der üblichen hiesigen Arbeitsweise wäre es zuzutrauen.
Zum Beispiel fragte ich mich gestern Abend in der neuen Akademie, warum einer laut aber sorgfältig mit der Flex die Noppen auf der Rückseite einer Keramikfliese entfernt.
Es ist auch niemand von uns Langnasen einsichtig, warum in den neu renovierten Räumen die Bäder zum Hof hin angelegt werden, während sie in dem gegenüber liegenden Trakt nach außen hin eingebaut wurden. Muss am Fengshui liegen.
Diese Woche werde ich auch mit der Fuchen Form fertig. Also dann hab ich den Bewegungsablauf gelernt. Dann fängt eigentlich erst das Lernen an. Gestern fragte Andy, der in den letzten zwei Wochen die Achtzehner Taijiquan Form gelernt hat, ob er in den im noch verbleibenden weiteren zwei Wochen die dreizehner Form lernen könne. Zum ersten Mal habe ich Guan kurz vorm dem Verlust der Beherrschung erlebt. Aber er hat die Kurve gekriegt. Warum wir immer alle so schnell lernen wollten. OK. wenn man ihn fragt, er zeigt es, aber er versteht nicht. Die Dreizehner gilt als sehr anspruchsvoll und ich habe mich noch nicht daran gewagt, weil bisher meine Anwesenheit nie lange gunug war. Jetztt wird er die Dreizehner lernen im Hauruck, darüber die Achtzehner vergessen und zum Schluss nix können.
Hab ich von den frisch eingepflanzten, sorgsam gehegten und infusionierten Bäumchen geredet? Hab ich. Nun, die verschwinden lansam unter einem Berg von Abraum. Es drängt sich der Gedanke auf, als wolle man die Renovierung mit dem Aushub für den Pool beginnen. Der üblichen hiesigen Arbeitsweise wäre es zuzutrauen.
Zum Beispiel fragte ich mich gestern Abend in der neuen Akademie, warum einer laut aber sorgfältig mit der Flex die Noppen auf der Rückseite einer Keramikfliese entfernt.
Es ist auch niemand von uns Langnasen einsichtig, warum in den neu renovierten Räumen die Bäder zum Hof hin angelegt werden, während sie in dem gegenüber liegenden Trakt nach außen hin eingebaut wurden. Muss am Fengshui liegen.
Diese Woche werde ich auch mit der Fuchen Form fertig. Also dann hab ich den Bewegungsablauf gelernt. Dann fängt eigentlich erst das Lernen an. Gestern fragte Andy, der in den letzten zwei Wochen die Achtzehner Taijiquan Form gelernt hat, ob er in den im noch verbleibenden weiteren zwei Wochen die dreizehner Form lernen könne. Zum ersten Mal habe ich Guan kurz vorm dem Verlust der Beherrschung erlebt. Aber er hat die Kurve gekriegt. Warum wir immer alle so schnell lernen wollten. OK. wenn man ihn fragt, er zeigt es, aber er versteht nicht. Die Dreizehner gilt als sehr anspruchsvoll und ich habe mich noch nicht daran gewagt, weil bisher meine Anwesenheit nie lange gunug war. Jetztt wird er die Dreizehner lernen im Hauruck, darüber die Achtzehner vergessen und zum Schluss nix können.
10.05.2010
Lilo kommt
Liebe Leser, nun ist es bald vorbei mit den knappen Beschreibungen und ruhigen Tagen. Lilo ist in Shanghai gelandet, macht sich inzwischen auf den Weg nach Wuhan und wird morgen Abend hier erwartet. Wer sich schon mal einlesen will, bitteschön. Aber sagt hinterher nicht ich hätte euch nicht gewarnt.
Karl und Geli machen einen kleinen Umweg
Während auf meinen Reisen hierhin und wieder zurück immer alles glatt verlief, hatten die beiden etwas Pech, aber immerhin hier ausreichend Gelassenheit getankt. Gelis Bericht:
Erst einmal das Erfreuliche: Uns hat wirklich ein guter Geist auf deine Webseite geführt. Es war wunderschön in Wudangshan, jeder Tag ein Geschenk. Wir sind noch ganz erfüllt von allem Erlebten, der Natur, der Kultur, demTraining und vor allem all den lieben Menschen, die wir kennengelernt haben.
Die Rückreise war allerdings ein echter Härtetest, den wir wahrscheinlich nur Dank des Kräfte stählenden Trainings bei Li ohne bleibenden Schaden überstanden haben. Schon der erste Flieger in Xiangfan hatte zweienhalb Stunden Verspätung, da war die Maschine in Beijing nicht mehr erreichbar. Gestrandet nachts um 01:30 Uhr auf dem Flughafen Beijing, das war ein sehr spezielles Erlebnis. Alle Schalter geschlossen, die Hallen leergefegt, ein paar Aufsichtskräfte, die uns nichts Ermutigenderes sagen konnten, als dass der Schalter von Air China um 05:30 Uhr wieder öffnen würde. Auf unsere bescheidene Frage, wo wir bis dahin bleiben könnten, erfolgte eine einladende Rundumgeste auf die leere sitzplatzlose Halle. Karls zähesten Verhandlungen am Informationsschalter mit einem sehr jungen, sehr bemühten Angestellten bewirkten nach ca. einer Stunde ein kleines Wunder. Von einem der Flughafenhotels, dem "Golden Phönix" wurde ein Bus für uns in Gang gesetzt und wir fanden uns zu unserer großen Verwunderung in einem hotelüblich häßlichen, uns erschöpften Seelen aber ungemein anheimelnd vorkommenden Hotelzimmer wieder mit weichen! Betten, Handtüchern, Seifen, Lotions aller Art und allerlei dekadentem Überfluss. Bevor wir aber aufs Zimmer gehen durften, wurden wir von einer wohl gerade aus dem Schlaf geholten Angestellten von Air China auf das Gründlichste überprüft, unsere Pässe, mal wieder, misstrauisch beäugt und kopiert. Ein köstlicher vierstündiger Schlaf und ein wunderbares chinesisches Frühstück machten uns fit für die nächsten 20 schlaflosen Stunden. Um 14:00 hoben wir endlich nach etlichen nicht ganz einfachen Umbuchungsverhandlungen ab, um im Wettlauf mit der Sonne die traute Heimat zu erreichen. Die Temperaturanzeige für Frankfurt im Flugzeug TV ließ Vorfreude aufkommen: 6 Grad (immerhin plus) und Regen. In Fankfurt galt es, erneut um eine Umbuchung zu kämpfen. Air China erklärte, uns erfolgreich ans Ziel gebracht zu haben, was ja auch stimmte, der Rest sei Sache der Lufthansa. Lufthansa meinte, leider zu Recht, verpasste Billigflüge, einerlei durch wessen Schuld, seien verfallen. Wieder lief Karl zu Hochform auf. Mit sicherem Instinkt fand er genau die Angestellte von Lufthansa, die sich durch unseren erbärmlichen Anblick rühren ließ und uns, allen Regeln zum Trotz, kostenlos Bordkarten für den nächst möglichen Flug ausstellte, nicht ohne uns mit strenger Miene zu empfehlen, in Zukunft immer nur bei einer Gesellschaft durchzubuchen. Wir versprachen es ihr reumütig und eifrig und dann begann der Wettlauf mit der Zeit durch verwirrend unübersichtliche Hallen. Air China in Beijing hatte uns erklärt, unser Gepäck nicht bis Hamburg durchbuchen zu können, da ja nicht klar war, mit welcher Maschine wir dort landen würden. Also hieß es: Gepäck abholen, (verdammt noch mal, in welcher Halle war nun das wieder?), und auschecken. Ein Sicherheitsbeamter fand Karls Fotosachen so verdächtig, dass er eine Sonderkontrolle veranlasste, was die verbleibende Zeit bedrohlich schrumpfen ließ. Nachdem uns zu unserer großen Freude versichert wurde, dass von unseren Fotoapparaten keine Gefahr ausginge, ging`s zum Lufthansaschalter wieder einchecken, irgendein Gate ausfindig machen und verschwitzt genau zur Stelle sein, als das Flugzeug bestiegen werden musste. Zwei, verglichen mit den absolut elfenhaften chinesischen Flugbegleiterinnen etwas derbe, aber freundliche deutsche Stuardessen stärkten uns mit Tomatensaft. So, und nun sind wir wieder hier, wenn auch in Gedanken noch halb bei euch. Aber unsere Enkelschar hat uns schon freudig begrüßt und in die Wirklichkeit zurückgeholt.
Erst einmal das Erfreuliche: Uns hat wirklich ein guter Geist auf deine Webseite geführt. Es war wunderschön in Wudangshan, jeder Tag ein Geschenk. Wir sind noch ganz erfüllt von allem Erlebten, der Natur, der Kultur, demTraining und vor allem all den lieben Menschen, die wir kennengelernt haben.
Die Rückreise war allerdings ein echter Härtetest, den wir wahrscheinlich nur Dank des Kräfte stählenden Trainings bei Li ohne bleibenden Schaden überstanden haben. Schon der erste Flieger in Xiangfan hatte zweienhalb Stunden Verspätung, da war die Maschine in Beijing nicht mehr erreichbar. Gestrandet nachts um 01:30 Uhr auf dem Flughafen Beijing, das war ein sehr spezielles Erlebnis. Alle Schalter geschlossen, die Hallen leergefegt, ein paar Aufsichtskräfte, die uns nichts Ermutigenderes sagen konnten, als dass der Schalter von Air China um 05:30 Uhr wieder öffnen würde. Auf unsere bescheidene Frage, wo wir bis dahin bleiben könnten, erfolgte eine einladende Rundumgeste auf die leere sitzplatzlose Halle. Karls zähesten Verhandlungen am Informationsschalter mit einem sehr jungen, sehr bemühten Angestellten bewirkten nach ca. einer Stunde ein kleines Wunder. Von einem der Flughafenhotels, dem "Golden Phönix" wurde ein Bus für uns in Gang gesetzt und wir fanden uns zu unserer großen Verwunderung in einem hotelüblich häßlichen, uns erschöpften Seelen aber ungemein anheimelnd vorkommenden Hotelzimmer wieder mit weichen! Betten, Handtüchern, Seifen, Lotions aller Art und allerlei dekadentem Überfluss. Bevor wir aber aufs Zimmer gehen durften, wurden wir von einer wohl gerade aus dem Schlaf geholten Angestellten von Air China auf das Gründlichste überprüft, unsere Pässe, mal wieder, misstrauisch beäugt und kopiert. Ein köstlicher vierstündiger Schlaf und ein wunderbares chinesisches Frühstück machten uns fit für die nächsten 20 schlaflosen Stunden. Um 14:00 hoben wir endlich nach etlichen nicht ganz einfachen Umbuchungsverhandlungen ab, um im Wettlauf mit der Sonne die traute Heimat zu erreichen. Die Temperaturanzeige für Frankfurt im Flugzeug TV ließ Vorfreude aufkommen: 6 Grad (immerhin plus) und Regen. In Fankfurt galt es, erneut um eine Umbuchung zu kämpfen. Air China erklärte, uns erfolgreich ans Ziel gebracht zu haben, was ja auch stimmte, der Rest sei Sache der Lufthansa. Lufthansa meinte, leider zu Recht, verpasste Billigflüge, einerlei durch wessen Schuld, seien verfallen. Wieder lief Karl zu Hochform auf. Mit sicherem Instinkt fand er genau die Angestellte von Lufthansa, die sich durch unseren erbärmlichen Anblick rühren ließ und uns, allen Regeln zum Trotz, kostenlos Bordkarten für den nächst möglichen Flug ausstellte, nicht ohne uns mit strenger Miene zu empfehlen, in Zukunft immer nur bei einer Gesellschaft durchzubuchen. Wir versprachen es ihr reumütig und eifrig und dann begann der Wettlauf mit der Zeit durch verwirrend unübersichtliche Hallen. Air China in Beijing hatte uns erklärt, unser Gepäck nicht bis Hamburg durchbuchen zu können, da ja nicht klar war, mit welcher Maschine wir dort landen würden. Also hieß es: Gepäck abholen, (verdammt noch mal, in welcher Halle war nun das wieder?), und auschecken. Ein Sicherheitsbeamter fand Karls Fotosachen so verdächtig, dass er eine Sonderkontrolle veranlasste, was die verbleibende Zeit bedrohlich schrumpfen ließ. Nachdem uns zu unserer großen Freude versichert wurde, dass von unseren Fotoapparaten keine Gefahr ausginge, ging`s zum Lufthansaschalter wieder einchecken, irgendein Gate ausfindig machen und verschwitzt genau zur Stelle sein, als das Flugzeug bestiegen werden musste. Zwei, verglichen mit den absolut elfenhaften chinesischen Flugbegleiterinnen etwas derbe, aber freundliche deutsche Stuardessen stärkten uns mit Tomatensaft. So, und nun sind wir wieder hier, wenn auch in Gedanken noch halb bei euch. Aber unsere Enkelschar hat uns schon freudig begrüßt und in die Wirklichkeit zurückgeholt.
09.05.2010
Dinge, die sich tun.
Die alte Schule steht noch, das ist inzwischen wohl angekommen, auch, dass wir bei Regen dort trainieren. Seitlich auf dem Platz, wo wir damals Taihequan gelernt haben, da hat man neue Bäume gepflanzt. Die hat man nicht nur sehr sorgfältig eingesetzt und abgestützt, die bekommen auch Infusionen. Die hängen tatsächlich am Tropf. Alle zwei drei Tage kommen ein paar wichtige Gestalten vorbei, Gärtner und Uniformierte, die den Verlauf der Verpflanzung begutachten.
Neulich, als es regnete, waren Arbeiter da, die haben vor dem Tor ein Loch gebuddelt und zielgenau ein Rohr mit Absperrhahn freigelegt. Des weiteren wurden schwarze Plastikrohre verlegt und eine Art dicker Klingeldraht war im Gebäude an einer Sicherung angeschlossen und lag draussen im Regen rum.
Später haben wir dann gesehen, dass die Rohre ganz ordentlich um alle Ecken herum verlegt waren. Dazu hat man sie schneiden müssen, wozu der Strom gebraucht wurde. Das ganze endet oben vorm Eingang in der Ecke, in der Zhong gerne stand, seine Zöglinge betrachtete und sich überlegte, was er ihnen in der fälligen Standpauke zubellen wollte. Das ganze endet also da oben und zwar in einem Wasserhahn. Man hat nämlich einen Pulk Arbeiter in der alten Akademie einquartiert, weswegen jetzt auch das Tor immer verschlossen ist, damit ihnen niemand beim Kartenspielen zuguckt.
Die Arbeitsleistung eines einzelnen Chinesen ist gemessen an der eines Durchschnittsdeutschen gering, sehr gering. Man sieht sie, die Chinesen, immer wieder während der Arbeit schlafen (auch wenn Vorgesetzte im Raum sind, wenn es doch nichts zu tun gibt) Majong und Karten spielen oder miteinander schwatzen. Aber es sind viele Chinesen und deshalb schaffen sie auch einen wirtschaftlichen Aufschwung. Würden sie sich wie ein Durchschnittsdeutscher bei der Arbeit den Arsch aufreissen, dann wären sie inzwischen so reich, die würden Griechenland einfach kaufen.
In der neuen Akademie, dem Daohof, wird auch gewerkelt. Ein Trupp Bauarbeiter schuftet nun seit über drei Wochen an sieben Zimmern rum. Sie haben Wände gemauert, richtig gemauert, Stein auf Stein wie man es bei uns schon seit zwei Generationen nicht gesehen hat, um in jedem Zimmer eine Nasszelle abzutrennen. Dann wurde der Fussboden verlegt. Es sind große Fliesen, deren Oberfläche billiges Kistenholz imitiert. Als der Boden lag, hat man angefangen zu verputzen. Nein! Man hat dazu den frisch verlegten Boden nicht abgedeckt. Aber wie gesagt, es sind viele Chinesen und wenn sie anfangen werden, sich bei der Arbeit den Arsch aufzureissen, dann Gnade uns Gott, oder so.
Neulich, als es regnete, waren Arbeiter da, die haben vor dem Tor ein Loch gebuddelt und zielgenau ein Rohr mit Absperrhahn freigelegt. Des weiteren wurden schwarze Plastikrohre verlegt und eine Art dicker Klingeldraht war im Gebäude an einer Sicherung angeschlossen und lag draussen im Regen rum.
Später haben wir dann gesehen, dass die Rohre ganz ordentlich um alle Ecken herum verlegt waren. Dazu hat man sie schneiden müssen, wozu der Strom gebraucht wurde. Das ganze endet oben vorm Eingang in der Ecke, in der Zhong gerne stand, seine Zöglinge betrachtete und sich überlegte, was er ihnen in der fälligen Standpauke zubellen wollte. Das ganze endet also da oben und zwar in einem Wasserhahn. Man hat nämlich einen Pulk Arbeiter in der alten Akademie einquartiert, weswegen jetzt auch das Tor immer verschlossen ist, damit ihnen niemand beim Kartenspielen zuguckt.
Die Arbeitsleistung eines einzelnen Chinesen ist gemessen an der eines Durchschnittsdeutschen gering, sehr gering. Man sieht sie, die Chinesen, immer wieder während der Arbeit schlafen (auch wenn Vorgesetzte im Raum sind, wenn es doch nichts zu tun gibt) Majong und Karten spielen oder miteinander schwatzen. Aber es sind viele Chinesen und deshalb schaffen sie auch einen wirtschaftlichen Aufschwung. Würden sie sich wie ein Durchschnittsdeutscher bei der Arbeit den Arsch aufreissen, dann wären sie inzwischen so reich, die würden Griechenland einfach kaufen.
In der neuen Akademie, dem Daohof, wird auch gewerkelt. Ein Trupp Bauarbeiter schuftet nun seit über drei Wochen an sieben Zimmern rum. Sie haben Wände gemauert, richtig gemauert, Stein auf Stein wie man es bei uns schon seit zwei Generationen nicht gesehen hat, um in jedem Zimmer eine Nasszelle abzutrennen. Dann wurde der Fussboden verlegt. Es sind große Fliesen, deren Oberfläche billiges Kistenholz imitiert. Als der Boden lag, hat man angefangen zu verputzen. Nein! Man hat dazu den frisch verlegten Boden nicht abgedeckt. Aber wie gesagt, es sind viele Chinesen und wenn sie anfangen werden, sich bei der Arbeit den Arsch aufzureissen, dann Gnade uns Gott, oder so.
08.05.2010
Drumherum
es ist doch völlig egal, wie es drumherum aussieht, wenn du zum dreissigsten Mal versuchst, im richtigen Timing die Arme hoch zu reissen, einen Kick nach vorne zu machen und dann die Arme zu öffnen und auf dem vorderen Fuß aufzukommen, ohne dem Knie dabei Schaden zuzufügen.
*Training in der alten, verlassenen und versifften Akademie, weil sich draußen eine dicke, fette Wolke niedergelassen hat, die sich langsam abregnen will.
**regt sich auch langsam ab
*** alles freiwillig
*Training in der alten, verlassenen und versifften Akademie, weil sich draußen eine dicke, fette Wolke niedergelassen hat, die sich langsam abregnen will.
**regt sich auch langsam ab
*** alles freiwillig
07.05.2010
Dao Lesson
am dritten Tag habe ich schon von der sanft einschläfernden Dao Lesson berichtet, die seinerzeit von dem jungen Chinesen gehalten wurde, den ich gerne Wannebe nennen möchte (wannebe a master - deshalb) Der ist inzwischen sang- und klanglos verschwunden. Als aber letztens zur Lesson gerufen wurde, da war er noch da und ich hatte befürchtet, das wäre wieder seine Veranstaltung und bin nicht hin. War aber nicht. War von Guan Shifu, hat nix gesagt über meine Abwesenheit. Hat garnix gesagt zu mir, stundenlang. Wusste nicht, dass ich ihm so wichtig bin. Muss aber auch nix damit zu tun haben, aber ich seh mich schon gerne als Mittelpunkt des Universums.
Als es nun heute wieder hieß sriaklock daolesson, da war ich hellwach und früh da. Es dauerte noch das akademische viertel und dann gings los. Guan Shifu redete und redete und redete. Sonia, diesmal nicht Coco, mit der besseren Aussprache, kam nicht zum Übersetzen. Nach gefühlten fünf Minuten dann endlich - es war eine Zusammenfassung der letzten Stunde, weil einige wohl nicht da waren. (mhm) Sonia fasste die Zusammenfassung zusammen, es ging um die 10 himmlischen Stämme. Ich habe innerlich sehr laut gestöhnt, fast hörbar. Es gab mehrere Anläufe meinerseits, diese Theorie von den himmlischen Stämmen und den irdischen Zweigen zu verstehen. Deshalb konnte ich es auch Georg nicht erklären, als er Anfang des Jahres danach fragte.
Sonia malte die Schriftzeichen der 12 irdischen Zweige auf die kleine Tafel, ich malte sie ab (wer weiß, wozu das noch gut sein kann). Dann hat der Meister zu jedem Zeichen was gesagt, Soia hats übersetzt. Man sprach auch den Namen des Zeichens aus. Sonia immer mindestens zwei-drei Mal. Ich hab mir aber abgewöhnt zu glauben, von der Aussprache die Pinyin - Schreibweise ableiten zu können.
In meinem iPhone habe ich eine sehr nützliche app, ein chinesisch - englisch Wörterbuch. Dort kann man unter anderem ein Schriftzeichen mit dem Finger auf ein 2 x 2 cm großes Feld malen, bekommt dann vier Angebote, die gemeint sein könnten und dann weiß man, wie es ausgesprochen werden sollte und was es bedeutet.
So fand ich denn nicht nur die richtige Umschreibe, sondern gleich eine Menge Information darüber, ungefähr alles das was Guan Shifu uns da erzählte. Nein, was Sonia von dem, was Guan Shifu uns erzählte dann übersetzte.
Und wisst ihr was - ich habe es verstanden. Nicht so, dass ich es erklären könnte, aber wir sind auf einem guten Weg.
Als es nun heute wieder hieß sriaklock daolesson, da war ich hellwach und früh da. Es dauerte noch das akademische viertel und dann gings los. Guan Shifu redete und redete und redete. Sonia, diesmal nicht Coco, mit der besseren Aussprache, kam nicht zum Übersetzen. Nach gefühlten fünf Minuten dann endlich - es war eine Zusammenfassung der letzten Stunde, weil einige wohl nicht da waren. (mhm) Sonia fasste die Zusammenfassung zusammen, es ging um die 10 himmlischen Stämme. Ich habe innerlich sehr laut gestöhnt, fast hörbar. Es gab mehrere Anläufe meinerseits, diese Theorie von den himmlischen Stämmen und den irdischen Zweigen zu verstehen. Deshalb konnte ich es auch Georg nicht erklären, als er Anfang des Jahres danach fragte.
Sonia malte die Schriftzeichen der 12 irdischen Zweige auf die kleine Tafel, ich malte sie ab (wer weiß, wozu das noch gut sein kann). Dann hat der Meister zu jedem Zeichen was gesagt, Soia hats übersetzt. Man sprach auch den Namen des Zeichens aus. Sonia immer mindestens zwei-drei Mal. Ich hab mir aber abgewöhnt zu glauben, von der Aussprache die Pinyin - Schreibweise ableiten zu können.
In meinem iPhone habe ich eine sehr nützliche app, ein chinesisch - englisch Wörterbuch. Dort kann man unter anderem ein Schriftzeichen mit dem Finger auf ein 2 x 2 cm großes Feld malen, bekommt dann vier Angebote, die gemeint sein könnten und dann weiß man, wie es ausgesprochen werden sollte und was es bedeutet.
So fand ich denn nicht nur die richtige Umschreibe, sondern gleich eine Menge Information darüber, ungefähr alles das was Guan Shifu uns da erzählte. Nein, was Sonia von dem, was Guan Shifu uns erzählte dann übersetzte.
Und wisst ihr was - ich habe es verstanden. Nicht so, dass ich es erklären könnte, aber wir sind auf einem guten Weg.
05.05.2010
4 Kilo Erdbeeren
Der aufmerksame Leser wird sich an die Mühen erinnern, die ich hatte, an eine chinesische Telefonkarte zu kommen und sie dann wieder los zu werden. Dabei waren mir die drei Grazien aus dem Büro und der junge Mann, der Fahrer des Daomobil, äußerst behilflich. Dafür wollte ich mich doch bedanken. Nur kamen ständig andere Ereignisse dazwischen, die mich hinderten, down in the town nach passenden Geschenken zu schauen. Ich bin in der Hinsicht nicht so einfallsreich wie Lilo. Wahrscheinlich, weil ich selbst kaum was brauche und die meisten Güter eines Supermarktes oder Kaufhauses für überflüssigen Tinnef halte. Dann müsste ich auch noch ein Gespür dafür haben, was von diesem Tand vom zu Beschenkenden nicht als solchen betrachtet wird. Lilo aber kann sich für das alles begeistern und mit Begeisterung anderen aufzwingen. Also war ich glücklich, heute am trainingsfreien Nachmittag in der Stadt Erdbeeren zu entdecken. Habe ich hier oben noch nicht gesehen. Liegen nicht rum, ziehen keinen Staub an, schmecken lecker und sind wie Weihnachten nur für eine begrenzte Zeit verfügbar. Gefährlich werden können sie nur Allergikern. Habe ich doch gleich vier Beutel voll gekauft, sollen sich mal richtig dran satt essen.
Jetzt muss ich nur noch dafür sorgen, dass sich Reni, die sich meiner Einkaufssafari angeschlossen hatte, aufhört nach Schuhen zu suchen, die anscheinend nur im Tempelladen zu haben sind, aber nicht in ihrer Größe (der Tempelladen ist nicht der Laden von Frau Qu, die würde die gewünschten Schuhe in jeder Größe besorgen können).
Ich wollte doch rechtzeitig zum Abendessen wieder oben sein, Erdbeeren überreichen überraschen.
Überraschung gelungen. Die vier sind nicht da. Sind in der Stadt. Fressen sich wahrscheinlich an Erdbeeren satt, weil es die hier oben nicht gibt. Können dann wahrscheinlich keine Erdbeeren mehr sehen, falls sich meine vier Kilo überhaupt so lange halten. Hätte irgendwelchen Tinnef kaufen sollen, oder Kekse, gesalzene Pflaumen, Micky Mouse Kugelschreiber, blinkende Feuerzeuge oder so.
Jetzt muss ich nur noch dafür sorgen, dass sich Reni, die sich meiner Einkaufssafari angeschlossen hatte, aufhört nach Schuhen zu suchen, die anscheinend nur im Tempelladen zu haben sind, aber nicht in ihrer Größe (der Tempelladen ist nicht der Laden von Frau Qu, die würde die gewünschten Schuhe in jeder Größe besorgen können).
Ich wollte doch rechtzeitig zum Abendessen wieder oben sein, Erdbeeren überreichen überraschen.
Überraschung gelungen. Die vier sind nicht da. Sind in der Stadt. Fressen sich wahrscheinlich an Erdbeeren satt, weil es die hier oben nicht gibt. Können dann wahrscheinlich keine Erdbeeren mehr sehen, falls sich meine vier Kilo überhaupt so lange halten. Hätte irgendwelchen Tinnef kaufen sollen, oder Kekse, gesalzene Pflaumen, Micky Mouse Kugelschreiber, blinkende Feuerzeuge oder so.
04.05.2010
Fuchen fuchteln
Schwert abgeschlossen. Letzte Bemerkung vom Meister:"Have no big problem."
Das ist so was ähnliches wie ein Ritterschlag.
Angefangen mit Fuchen. So heißt das Gerät, Es ist auch eine Art Fuchteln aber gemeint ist das Ding aus Pferdeschweifhaar, naja inzwischen ist es Nylon.
(http://www.youtube.com/watch?v=4Ajamvccz8g&feature=player_embedded)
Schon die klassisschen Abbildungen von Zhang Sanfeng zeigen ihn mit diesem Utensil des Daoisten. Wozu ist das Ding ursprünglich gut gewesen? Ich dachte ganz einfach, um Mücken zu verscheuchen. Aber die Chinesin namens Joy erklärte es mir dann ausführlicher. Der Einfachheit halber habe ich den Text lippensynchron ins Deutsche übersetzt.
"Ich und die Geister sind nicht das selbe."
"Ah! Um die Geister zu vertreiben."
"Nonono! Den Geist reinigen, um ein Engel zu werden."
"Wann macht man denn diese Reinigung? Vorm Tod?"
"Nonono! Jeden Tag." Fuchtelt sich mit dem Fuchen am Körper rum.
"Heutzutage nimmt man eine Dusche. Gute Erklärung."
Vielleicht frag ich doch noch mal Guan Shifu.
Mir macht jedenfalls das Gerät und die weit ausholenden Bewegungen mächtig Spaß. Mehr als das Schwert. Mal gespannt bin jetzt bei 17 von 58 Sekunden nach zwei Tagen. Guan hat gemeint ich wär nach 10 Tagen durch, Li hat's bestätigt. Hab heute Abend die junge Nonne, die mir schon beim Schwert auf den Senkel gegangen ist, eingeladen, zum Fuchen Training zu kommen. Ach ich immer und meine Freundlichkeit.
Das ist so was ähnliches wie ein Ritterschlag.
Angefangen mit Fuchen. So heißt das Gerät, Es ist auch eine Art Fuchteln aber gemeint ist das Ding aus Pferdeschweifhaar, naja inzwischen ist es Nylon.
(http://www.youtube.com/watch?v=4Ajamvccz8g&feature=player_embedded)
Schon die klassisschen Abbildungen von Zhang Sanfeng zeigen ihn mit diesem Utensil des Daoisten. Wozu ist das Ding ursprünglich gut gewesen? Ich dachte ganz einfach, um Mücken zu verscheuchen. Aber die Chinesin namens Joy erklärte es mir dann ausführlicher. Der Einfachheit halber habe ich den Text lippensynchron ins Deutsche übersetzt.
"Ich und die Geister sind nicht das selbe."
"Ah! Um die Geister zu vertreiben."
"Nonono! Den Geist reinigen, um ein Engel zu werden."
"Wann macht man denn diese Reinigung? Vorm Tod?"
"Nonono! Jeden Tag." Fuchtelt sich mit dem Fuchen am Körper rum.
"Heutzutage nimmt man eine Dusche. Gute Erklärung."
Vielleicht frag ich doch noch mal Guan Shifu.
Mir macht jedenfalls das Gerät und die weit ausholenden Bewegungen mächtig Spaß. Mehr als das Schwert. Mal gespannt bin jetzt bei 17 von 58 Sekunden nach zwei Tagen. Guan hat gemeint ich wär nach 10 Tagen durch, Li hat's bestätigt. Hab heute Abend die junge Nonne, die mir schon beim Schwert auf den Senkel gegangen ist, eingeladen, zum Fuchen Training zu kommen. Ach ich immer und meine Freundlichkeit.
01.05.2010
Die Stufenzählerin
Nirgendwo sonst in der Welt ist es wohl so, dass wie in Deutschland das erste Stockwerk bzw. die erste Etage nicht das Erdgeschoss ist. Vielleicht irre ich aber auch. Soooo weit gereist bin ich auch nicht.
Wir, die verbleibene Reisegruppe, ist im Policehotel im zweiten Stock (deutsch: erste Etage) untergebracht. Ich habs nicht kontrolliert aber angeblich sind es von hier bis auf die Straße 95 (in Worten fünfundneunzig) Stufen. Nämlich von der Etage runter ins "Erdgeschoss", von da weiter runter in den Hof und dann noch mal einiges hinter dem Tor bis runter auf die Straße. Reni hat die Stufen gezählt und warum sollte sie lügen. Sie könnte höchstens irren. Wenn wir diese Stufen runter gelaufen sind, um zum Beispile morgens zum Essen zu gehen, dann haben wir nach ein paar hundert Metern laut Renis Zählung weitere 195 (in Worten hundertfünfundneunzig) Stufen nach unten zu gehen zum Daoistenhof, wo es Futter gibt. Geht man dann nach dem Frühstück z.B. wieder zurück auf sein Zimmer, dann hat man, ist man ein klein wenig großzügig, dreihundert Stufen runter und wieder hoch bewältigt. Das bedeutet, und auf diese Feststellung legt Reni Wert, geht man nur drei Mal täglich zum Essen und zurück, dann bewältigt man am Tag 900 (neunhundert) Stufen am Tag - runter und wieder rauf. Gehen wir dann noch zum Training in den Tempel, sind weitere 125 (hundertfünfundzwanzig) Stufen hoch und ebensoviele runter zu schaffen. Aber nur zweimal am Tag. Für jene, die nicht mitgerechnet haben. für Essen neunhundert jeweils in beide Richtungen plus zweihundertfünfzig rauf runter für Zhen Wu. Macht zusammen eintausendeinhundertfünfzig Stufen in beide Richtungen. Nebenbei wird noch trainiert. Sonst würde man das womöglich überhaupt nicht schaffen.
Wir, die verbleibene Reisegruppe, ist im Policehotel im zweiten Stock (deutsch: erste Etage) untergebracht. Ich habs nicht kontrolliert aber angeblich sind es von hier bis auf die Straße 95 (in Worten fünfundneunzig) Stufen. Nämlich von der Etage runter ins "Erdgeschoss", von da weiter runter in den Hof und dann noch mal einiges hinter dem Tor bis runter auf die Straße. Reni hat die Stufen gezählt und warum sollte sie lügen. Sie könnte höchstens irren. Wenn wir diese Stufen runter gelaufen sind, um zum Beispile morgens zum Essen zu gehen, dann haben wir nach ein paar hundert Metern laut Renis Zählung weitere 195 (in Worten hundertfünfundneunzig) Stufen nach unten zu gehen zum Daoistenhof, wo es Futter gibt. Geht man dann nach dem Frühstück z.B. wieder zurück auf sein Zimmer, dann hat man, ist man ein klein wenig großzügig, dreihundert Stufen runter und wieder hoch bewältigt. Das bedeutet, und auf diese Feststellung legt Reni Wert, geht man nur drei Mal täglich zum Essen und zurück, dann bewältigt man am Tag 900 (neunhundert) Stufen am Tag - runter und wieder rauf. Gehen wir dann noch zum Training in den Tempel, sind weitere 125 (hundertfünfundzwanzig) Stufen hoch und ebensoviele runter zu schaffen. Aber nur zweimal am Tag. Für jene, die nicht mitgerechnet haben. für Essen neunhundert jeweils in beide Richtungen plus zweihundertfünfzig rauf runter für Zhen Wu. Macht zusammen eintausendeinhundertfünfzig Stufen in beide Richtungen. Nebenbei wird noch trainiert. Sonst würde man das womöglich überhaupt nicht schaffen.
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