23.05.2010

Vortrag (Dao-Lesson 3)

wegen meines Magengrummelns am Vortag aber auch zugegeben, wegen des Scheißwetters war ich am Freitag vormittags in meinem Zimmer geblieben und hab meinem Körper die nötige Ruhe gegönnt. Am Nachmittag sind wir dann in die Dao-Lesson. Was ich nicht verstanden hatte, wir hatten wegen des Regens schon am Vormittag Dao-Lesson, am Nachmittag bekam die Gruppe der amerikanischen Kurzzeitgäste Unterweisung. Weil die aber nicht schon in den vorigen Stunden waren, hatte sich der Meister dazu ein neues Thema ausgesucht. Nicht das es schlecht gewesen wäre, im Gegenteil, aber die Fortsetzung über die Meditation des Neijingtu war schon morgens gelaufen.
Diesmal ging es wohl eher so um Erleuchtung im Allgemeinen, wie man das hinkriegt und was dem im Weg steht.
Scheinbar nichts leichter als das. Darum hier kurz zusammengefasst, sozusagen zum Mitschreiben.
Zunächst die Struktur des Bewusstseins. Die Ebene der Sinne hat für jede Sinnesfunktion ein Bewusstsein, also eines für Sehen, eines für Hören etc.
Als nächstes kommt dann der Aspekt des Bewusstseins, der die 5 Sinneswahrnehmungen aufnimmt und verarbeitet, was Meister Hu mit dem Bewusstsein der Gedanken bezeichnet. Dies fließt alles zusammen in der Person bzw. dem Ego, jenem Anteil, der sich als eigenständige Identität wahrnimmt. Das alles worde wieder nach der Baummetapher dargestellt, das Ego ist dann der Stamm und nun fehlt uns noch die Wurzel, er nennt es "Kapazität" oder auch Unbewusstes.
Weil die Sinne am Außen haften, dazu sind sie ja auch mal gemacht, hängt auch das Bewusstsein ständig am Äußeren. Dir Sinneswahrnehmung erschafft den Herzgeist, ohne Sinneswahrnehmung existiert auxch kein Herzgeist.
Daneben stellte er noch kurz das Buddhistische Modell vor:
1) Materielle Existenz
2) Gedankenwelt
3) Mentale Funktionen
4) Elemente, die nicht mit dem Geist verbunden scheinen (Raum, Zeit, Geburt, Tod etc.)
5) Leere, unkonditionierte Elemente, jenseits von Ursache und Wirkung

Wir wissen, dass alles in dieser Welt aus verschiedenen Elementen zusammengesetzt ist, ganz gleich welches Modell wir heranziehen, auch in der Wissenschaft, suchwen wir immer weiter, finden die Atome, die sich aus wieder kleineren Teilen zusammensetzen, finden die Quarks, schwarze Materie und verlieren den Verstand.

Wie man den Geist erleuchtet

Was wir für das Selbst halten ist eine Komposition von Elementen, welche sich in einem vorübergehenden Zustand befinden. Die vorangegangenen Ursachen bewirken die Komposition. Zwischen Geburt und Tod besteht ebenso die Komposition des Ego. Auch das ist nur ein vorübergehender Zustand. Wo war das Ego vor der Geburt? Wir wissen es nicht. Wo ist das Ego nach dem Tod? Wir wissen es nicht.
Demnach wieder mal das Ego.
Dann liest er Zhuangzis Schmetterlingsgleichnis vor.

Wärend wir nun dabei stehenbleiben, dass es keine klare Aussage geben kann über das was ist, obwohl es doch eine Unterscheidung gibt - da ist Zhuangzi, da ist der Schmetterling - fragt uns Hu weiter und weiter. Ich denk schon,der kriegt die Kurve nicht, da ist Zhuangzi, da ist der Schmetterling, da gibt es eine Unterscheidung, wieder und wieder. Endlich rückt er damit raus. Was haben Traum und Wachzustand gemeinsam? Bewusstsein. Wir haben im Traum und im Wachzustand ein Bewusttsein und Zhuangzi will uns erzählen, dass dieses ganze Bewusstsein nur ein Traum ist.
Erleuchtung ist das Erwachen aaus diesem Traum. Wir sind nur ein Tropfen, den die Wellen vom großen Ozean gelöst haben, kurz davor, wieder in den Ozean zurück zu fallen, aber wir fürchten uns vor dem Ozean.

Damit möchte ich mich für dieses Mal verabschieden. Auch wenn ich erst am Mittwoch fahre. Ab morgen begeben wir uns in eine tiefe Meditation, ohne Computer, ohne Internet. Wir werden ganz bei uns bleiben, die Sinne nicht nach außen richten.
Bis demnächst.

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