Meine Tochter sollte eine kurze Definition von Kunst abgeben. Als wenn sich nicht schon Generationen von Künstlern, Kunsthistorikern, Kritikern und Laien daran versucht hätten. Genauso fällt es mir immer noch schwer, jemandem, der Taijiquan etc. nicht kennt, zu erklären, was ich da eigentlich mache. Die Methoden der daoistischen Selbstkultivierung, ganz gleich mit welchem Schwerpunkt man sie betreibt, werden definiert dadurch, dass man sie ausübt, nicht, indem man darüber redet. Hält man sich daran, dann gibt es doch sehr viel dazu zu sagen. Je tiefer du in die Materie eindringst, desto weiter wird das Feld der Zusammenhänge. Irgendwann musst du dich entscheiden, in welche Richtung du weiter gehen willst. Unsere Künste bieten dir die Möglichkeiten der Konzentration auf die kämpferischen Aspekte, die der Gesundheit, der Meditation, Philosophie und innerer Alchemie. Ganz gleich, was du zu deinem Mittelpunkt machst, du entfernst dich dabei nie von den anderen Positionen. Wenn es auch ein weites Feld ist, so liegt doch alles beieinander.
Für mich haben die letzten Aufenthalten auf dem Wudangshan auch wieder einige Perspektiven verändert. Teilweise waren es nur ein paar kleine Informationen, die letztlich ein Bild abgrundet haben. Meistens geh ich mit mehr Fragen weg, als ich bei meiner Ankunft hatte.
Ich wünsche euch allen eine schöne Zeit, bleibt gesund und vergesst nicht zu üben
Euer Yürgen Oster
In diesem Brief
• Reiseberichte
• Museum Hombroich
• Zurückkehren zum Ursprung
• Sommerakademie
• Neue Ausbildungen
• Buchtipp
• Zum Schluss
Reiseberichte
wie immer, haben Lilo und ich unsere Erlebnisse in Wudangshan fleißig in den Blog geschrieben. und begeisterte Resonanzen erhalten.
Ältere Berichte könnt ihr auch bequem als Buch lesen oder verschenken. Direkt erhältlich über die Bibliothek der dao-akademie:
Das Buch scheint ein Renner zu werden. Warum, versteh ich auch nicht.
Museum Insel Hombroich
Anfang der 80er Jahre kaufte der Makler Heinrich Müller in der Nähe von Neuss am Niederrhein eine kleine Insel in dem Flüsschen Erft. Damit legte er den Grundstein für eines der faszinierensten Museen der Gegenwart. Eingebettet in eine renaturierte Auenlandschaft beherbergen die begehbaren Skulpturen des Bildhauers Erwin Heerich eine ungewöhnliche Sammlung klassischer Moderne und ethnischer Kunst. Heinrich Müller praktizierte auch Taijiquan und war, wie ich, ein enger Schüler des daoistischen Meisters Gia Fu Feng.
Durch diese Verbindung ist es mir möglich, dort, in dieser ungewöhnlichen Umgebung, Taijiquan und Qigong zu unterrichten.
Die nächsten Termine sind am 12. und 13. Juni.
Der Preis pro Tag beträgt 60 Euro, incl. ein kleiner Mittagsimbiss.
Anmeldung per mail oder Telefon 06131 6226 910
Das Seminar habe ich inzwischen mangels ausreichender Anmeldungen abgesagt und den geplanten Termin im Herbst auch anderweitig vergeben. Geht jetzt eine Epoche zu Ende?
Zurückkehren zum Ursprung
Das erste, was ich in Wudangshan lernte, war das Qigong "Zurückkehren zum Ursprung" Xian Tian Hun Yuan Gong.
Es ist ein sehr ruhiges, esoterisches Qigong, dessen tiefe Wirkung ich sehr schätze. Entgegen meiner ersten Erwartungen unterrichte ich dieses Qigong nur gelegentlich. Es gibt ein Seminar am 26./27. Juni in Münster (wobei ich nicht weiß, ob da noch Plätze frei sind) und ich unterrichte es im Rahmen der Sommerakademie in den Wochen 19. - 23. Juli und 26. - 30. Juli
Das Buch dazu findest du ebenfalls in der Bibliothek der dao-akademie.
Sommerakademie
bestimmt schon im sechsten Jahr biete ich die Seminare im Mainzer Rosengarten an. Mit vollem Erfolg. So auch wieder in diesem Jahr mit einem umfangreichen Programm. Dieses Jahr sind in allen Wochen auch vormittags Seminare, so dass sich eine weitere Anreise lohnt. Möglichkeiten zur Übernachtung habe ich inzwischen auch auf der Karte eingetragen: http://moonroot.2ya.com
das komplette Programm kannst du als pdf Datei laden.
Neue Ausbildungen der dao-akademie
Die zweite Qigong-Ausbildung ist abgeschlossen, die dritte hat das erste Jahr hinter sich, ebenso wie die zweite Taijiquan Ausbildung. Die Ausbildungen zum Kursleiter entsprechen den Leitlinien des DDQT. Sie gehen teilweise sogar darüber hinaus. Deswegen dauern sie länger als einige andere Angebote und sind mitunter auch teurer, dafür aber von entsprechender Qualität. Im Herbst und Winter beginnen wieder neue Ausbildungen. Alle Informationen dazu sind auf der Seite der dao-akademie abrufbar.
Buchtipp
Der geheime Meister vom Drachentor
Das Buch von Chen Kaiguo und Zheng Shunchao, zuerst bei Heyne erschienen, wurde jetzt von Lotus Press neu aufgelegt. Es ist die Geschichte eines jungen Mannes, der 1961 als zwölfjähriger von daoistischen Magiern aus der Familie geholt wird und inmitten der Wirren jener katastrophalen Kulturrevolution ausgebildet wird zu einem der größten Schamanen, Heiler und Magier Chinas.
Im Klappentext heißtes, die Geschichte sei aufgeschrieben von zwei seiner engsten Schüler, aufgeschrieben wie ein Roman. Ich will es gleich sagen; ich halte das Buch auch für einen Roman. Sorgfältig wurde alles zusammengetragen, was man über daoistische Künste, Rituale und magische Praktiken in der umfangreichen Literatur finden kann. Insofern ist es ein wertvolles Buch, es erspart manch anderes. Sicherlich sehr unterhaltsam und teilweise lehrreich, sollte man jedoch nicht alles für bare Münze nehmen, was darin zu finden ist.
In der Bibliothek der dao-akademie.
Inzwischen habe ich einen dezenten Tipp bekommen. Es gibt vom Verlag Lotus Press ein Blog, in dem auch ein Gespräch zwischen dem Verleger Joachim Stuhlmacher und einer Schülerin des geheimen Meisters zu sehen ist. Sollte ich mich da getäuscht haben? Oder geht die Täuschung noch darüber hinaus?
Zum Schluss
die Gruppe "Improv Everywhere" macht den Alltag zur Bühne:
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