大道體寬 無易無難 小見狐疑
der große Weg (die wahre Lehre) ist breit,
weder leicht noch schwer,
in kleinlicher Betrachtung wachsen die Zweifel.
Wir haben uns schon lange nicht mehr mit dem Meister beschäftigt. Es gab da einiges zu verdauen. Nun, er hat ja recht. Der große Weg ist breit, hat für alle Platz. Schon Laozi hat uns Ähnliches gesagt. Aber die Menschen lieben es, auf Umwegen und Abwegen zu wandeln. Sie lieben die Schwierigkeiten in ihrem Leben, denn warum sonst gehen sie nicht den breiten Weg, folgen sie nicht dem Dao? Dem Dao folgen erfordert keine besondere Fähigkeit. Nicht, dass es leicht wäre, leichtsinnig ihm zu folgen. Es ist auch nicht schwer. Keine besondere Anstrengung nötig. Lass einfach los, gib deine kleinlichen Abwägungen, deine Zweifel auf. Lass los. Jesus hat schon gesagt, wie natürlich alles sein kann, wie einfach, in dem er auf die Vögel des Himmels, die Lilien auf dem Felde hingewiesen hat. Das ist die wahre Lehre, es ist die wahre Natur des Seins. Wie kann man daran nur Zweifeln.
大道1体宽2 无3易4无 难5 小6见7狐疑8
1大道 dàdào: Hauptstraße; der große Weg: die wahre Lehre
2体宽 tǐkuān: ein breiter Körper, Breite
3无 wú: Nichts; es hat nicht; fehlen, un-; keiner,keine; nein,nicht, ohne
4易 yì: leicht verändern; verändern; einfach; wechseln, wandeln
5难 nán: schwer, schwierig; Nan
6小 Xiao: klein
7见 jiàn: sehen, betrachten
7狐疑 húyí: Zweifel hegen
24.07.2010
13.06.2010
Neigong, die »Innere Geschicklichkeit« des Taijiquan, birgt kein Geheimnis
Von Sun Jianguo
Auszüge aus WenWu Zeitschrift 1.2010 ·· S.15 ff
Im Laufe meiner Tätigkeit als Taiji-Lehrer habe ich immer wieder bemerkt, dass fortgeschrittene Schüler, die auch ihre gesundheitliche Konstitution verbessern konnten, trotzdem unzufrieden sind, weil sie den Verdacht hegen, nicht über Neigong, die „Innere Geschicklichkeit“, zu verfügen. Außerdem gibt es in Europa wie in China Menschen, die trotz jahrelanger Übung wesentliche Punkte des Taijiquan noch nicht erfasst haben. Sie sind der Meinung, dass nicht so sehr die äußeren, also die körperlichen Bewegungen, sondern allein innere Geschicklichkeit und Technik von Bedeutung seien. Dabei ist ihnen nicht klar – oder sie vernachlässigen diesen Aspekt –, dass es sich im Taijiquan um eine Kunst handelt, in der man sein Inneres und Äußeres gleichermaßen kultiviert. Dieses Missverständnis kann zum einen daher rühren, dass es ihnen an Wissen über Neigong fehlt. Ein anderer Grund ist darin zu suchen, dass es Leute gibt, die das Neigong des Taijiquan in abwegiger Weise mystifizieren und in einen Schleier des Geheimnisvollen hüllen. Auf Grundlage meiner langjährigen Übungs- und Unterrichtspraxis und des von unseren Vorfahren überlieferten wertvollen Erfahrungsschatzes, will ich versuchen, einiges darzulegen, was die Übungsmethoden des Neigong im Taijiquan betrifft.
Sucht man eine Definition des Neigong im Taijiquan, so könnte diese lauten: Die Übungen zur inneren Geschicklichkeit des Taijiquan sind ein Trainingssystem, in dem man schwerpunktmäßig an der inneren Verfassung des Geistes, der Atemtechnik und den inneren Kräften arbeitet. Dabei spielen hauptsächlich vier Fähigkeiten eine Rolle: die innere Stille (nei jing), die innere Bewegung (nei dong), das innere Qi (nei qi) und die innere Kraft (nei jin).
1. Innere Stille
Die innere Stille (nei jing) ist der beim Taiji- Training erforderliche Geisteszustand, in dem Herz und Geist friedlich und still werden, die Aufmerksamkeit konzentriert ist und sich Heiterkeit und Zufriedenheit einstellen. Von alters her haben chinesische Philosophen die Stille als ein wichtiges Prinzip in der Kultivierung des Dao und in der Pflege des Lebens betrachtet. Sie waren der Auffassung, dass „alles Gute in der Stille wurzelt“, dass „die Erlangung des großen Dao ganz auf der Stille beruht“. Dies spiegelt sich auch in Spruchweisheiten wie: „Den Weg zum Glück des langen Lebens findet, wer ihn in Klarheit und Stille ergründet.“ (Yang shou zhi dao, qing jing mingliao).
Wie also lässt sich nun die innere Stille verwirklichen? Zuerst soll man das Herz auf Eines ausrichten und keine störenden Gedanken entstehen lassen. Man begebe sich in einen Zustand, in dem man „sieht, ohne zu sehen, und hört, ohne zu hören“, und lasse sich ganz und gar auf die Übung ein. Zum zweiten soll der Geist gelöst, also weder angespannt noch nachlässig oder achtlos sein. Und drittens gilt es, im ganzen Körper Anspannung und Druck von Muskeln, Knochen und Gelenken zu nehmen.
Um in den Zustand der Ruhe zu gelangen und gute Bedingungen dafür zu schaffen, dass das Qi und das Blut und damit auch die Kraft ungehindert durch den ganzen Körper fließen können, soll man Kopf und Nacken aufrecht halten, die Schultern und Ellbogen nach unten sinken lassen, die Brust leicht zurück nehmen und den Rücken entspannen, den Unterbauch schwer und die Hüfte locker werden lassen und den Körper aufrecht und zentriert halten.
(...)
2. Innere Bewegung
Mit der inneren Stille als Grundlage verwendet das Taijiquan eine besondere Methode der Bewegung: Man bewegt sich entspannt und geschmeidig, langsam und gleichmäßig und in einem ununterbrochenen Fluss. Das bewirkt, dass die Qi-Kanäle, Blutgefäße und Leitbahnen sich öffnen und im ganzen Körper durchgängig
werden. Dies ist ein wesentliches Merkmal der inneren Bewegung (nei dong). Darüber hinaus ist es bei der Ausübung des Taijiquan von großer Bedeutung, dass „sich zuerst die Vorstellungskraft bewegt und der Körper ihr nachfolgt“ (yi dong xing sui). Es muss also gelingen, dass die Bewegungen erst im Herzen, d.h. im Geist, und dann im Körper stattfinden (xian zai xin, hou zai shen). Diese „Bewegung durch die Vorstellungskraft“ ist das zweite Merkmal der inneren Bewegung. Wenn etwa die Hände nach vorne schieben und drücken (tui an), braucht man erst eine Vorstellung davon, nach vorn zu schieben und zu drücken, und unmittelbar darauf bewegen sich die Hände der Vorstellung folgend nach vorn. Ob man nun in der Ausübung der Kampfkunst gerade Angriffs- oder Verteidigungsbewegungen ausführt, vorwärts oder rückwärts geht, ob Leere und Fülle
einander abwechseln oder Härte und Weichheit sich gegenseitig hervorbringen: Von Anfang bis Ende sollen die äußeren Körper bewegungen von einer „inneren Bewegung“ des Bewusstseins bzw. der Intention angeleitet sein. Das also ist die Methode, mit dem Bewusst sein die Bewegung zu dirigieren. Nur so kann das Nervensystem in seinen Koordinations- und Reaktionsfunktionen und in seiner ganzen Geschicklichkeit auf intensive Weise trainiert und verbessert werden.
weiterlesen
Auszüge aus WenWu Zeitschrift 1.2010 ·· S.15 ff
Im Laufe meiner Tätigkeit als Taiji-Lehrer habe ich immer wieder bemerkt, dass fortgeschrittene Schüler, die auch ihre gesundheitliche Konstitution verbessern konnten, trotzdem unzufrieden sind, weil sie den Verdacht hegen, nicht über Neigong, die „Innere Geschicklichkeit“, zu verfügen. Außerdem gibt es in Europa wie in China Menschen, die trotz jahrelanger Übung wesentliche Punkte des Taijiquan noch nicht erfasst haben. Sie sind der Meinung, dass nicht so sehr die äußeren, also die körperlichen Bewegungen, sondern allein innere Geschicklichkeit und Technik von Bedeutung seien. Dabei ist ihnen nicht klar – oder sie vernachlässigen diesen Aspekt –, dass es sich im Taijiquan um eine Kunst handelt, in der man sein Inneres und Äußeres gleichermaßen kultiviert. Dieses Missverständnis kann zum einen daher rühren, dass es ihnen an Wissen über Neigong fehlt. Ein anderer Grund ist darin zu suchen, dass es Leute gibt, die das Neigong des Taijiquan in abwegiger Weise mystifizieren und in einen Schleier des Geheimnisvollen hüllen. Auf Grundlage meiner langjährigen Übungs- und Unterrichtspraxis und des von unseren Vorfahren überlieferten wertvollen Erfahrungsschatzes, will ich versuchen, einiges darzulegen, was die Übungsmethoden des Neigong im Taijiquan betrifft.
Sucht man eine Definition des Neigong im Taijiquan, so könnte diese lauten: Die Übungen zur inneren Geschicklichkeit des Taijiquan sind ein Trainingssystem, in dem man schwerpunktmäßig an der inneren Verfassung des Geistes, der Atemtechnik und den inneren Kräften arbeitet. Dabei spielen hauptsächlich vier Fähigkeiten eine Rolle: die innere Stille (nei jing), die innere Bewegung (nei dong), das innere Qi (nei qi) und die innere Kraft (nei jin).
1. Innere Stille
Die innere Stille (nei jing) ist der beim Taiji- Training erforderliche Geisteszustand, in dem Herz und Geist friedlich und still werden, die Aufmerksamkeit konzentriert ist und sich Heiterkeit und Zufriedenheit einstellen. Von alters her haben chinesische Philosophen die Stille als ein wichtiges Prinzip in der Kultivierung des Dao und in der Pflege des Lebens betrachtet. Sie waren der Auffassung, dass „alles Gute in der Stille wurzelt“, dass „die Erlangung des großen Dao ganz auf der Stille beruht“. Dies spiegelt sich auch in Spruchweisheiten wie: „Den Weg zum Glück des langen Lebens findet, wer ihn in Klarheit und Stille ergründet.“ (Yang shou zhi dao, qing jing mingliao).
Wie also lässt sich nun die innere Stille verwirklichen? Zuerst soll man das Herz auf Eines ausrichten und keine störenden Gedanken entstehen lassen. Man begebe sich in einen Zustand, in dem man „sieht, ohne zu sehen, und hört, ohne zu hören“, und lasse sich ganz und gar auf die Übung ein. Zum zweiten soll der Geist gelöst, also weder angespannt noch nachlässig oder achtlos sein. Und drittens gilt es, im ganzen Körper Anspannung und Druck von Muskeln, Knochen und Gelenken zu nehmen.
Um in den Zustand der Ruhe zu gelangen und gute Bedingungen dafür zu schaffen, dass das Qi und das Blut und damit auch die Kraft ungehindert durch den ganzen Körper fließen können, soll man Kopf und Nacken aufrecht halten, die Schultern und Ellbogen nach unten sinken lassen, die Brust leicht zurück nehmen und den Rücken entspannen, den Unterbauch schwer und die Hüfte locker werden lassen und den Körper aufrecht und zentriert halten.
(...)
„Von alters her haben chinesische Philosophen die Stille als ein wichtiges Prinzip in der Kultivierung des Dao und in der Pflege des Lebens betrachtet.“
2. Innere Bewegung
Mit der inneren Stille als Grundlage verwendet das Taijiquan eine besondere Methode der Bewegung: Man bewegt sich entspannt und geschmeidig, langsam und gleichmäßig und in einem ununterbrochenen Fluss. Das bewirkt, dass die Qi-Kanäle, Blutgefäße und Leitbahnen sich öffnen und im ganzen Körper durchgängig
werden. Dies ist ein wesentliches Merkmal der inneren Bewegung (nei dong). Darüber hinaus ist es bei der Ausübung des Taijiquan von großer Bedeutung, dass „sich zuerst die Vorstellungskraft bewegt und der Körper ihr nachfolgt“ (yi dong xing sui). Es muss also gelingen, dass die Bewegungen erst im Herzen, d.h. im Geist, und dann im Körper stattfinden (xian zai xin, hou zai shen). Diese „Bewegung durch die Vorstellungskraft“ ist das zweite Merkmal der inneren Bewegung. Wenn etwa die Hände nach vorne schieben und drücken (tui an), braucht man erst eine Vorstellung davon, nach vorn zu schieben und zu drücken, und unmittelbar darauf bewegen sich die Hände der Vorstellung folgend nach vorn. Ob man nun in der Ausübung der Kampfkunst gerade Angriffs- oder Verteidigungsbewegungen ausführt, vorwärts oder rückwärts geht, ob Leere und Fülle
einander abwechseln oder Härte und Weichheit sich gegenseitig hervorbringen: Von Anfang bis Ende sollen die äußeren Körper bewegungen von einer „inneren Bewegung“ des Bewusstseins bzw. der Intention angeleitet sein. Das also ist die Methode, mit dem Bewusst sein die Bewegung zu dirigieren. Nur so kann das Nervensystem in seinen Koordinations- und Reaktionsfunktionen und in seiner ganzen Geschicklichkeit auf intensive Weise trainiert und verbessert werden.
weiterlesen
12.06.2010
Xinxinming 20
齊含萬像 不見精麁 寧有偏黨
die zehntausend Dinge umfassend
ist es weder fein noch grob
warum sollte man sich auf eine Seite schlagen .
Wieder, oder noch immer und immer wieder, das Eine, nur das Eine. Nicht unterscheiden und nicht Partei nehmen. Sehen wir das Eine, das Ganze, das Allumfassende, in dem alles enthalten ist, natürlich, wie kann man da eines verwerfen und ein anderes wählen. Aber wir lieben schöne Dinge und verabscheuen Hässliches. Dabei sind die Begriffe relativ. Es gibt nicht das objektiv Schöne, nicht das Gute, nicht das Wertvolle. Wir legen es fest, jeder für sich. Es ist der unaufhörliche Konflikt zwischen dem Subjekt und dem Objekt. Die Dinge sind die Dinge, die Ereignisse sind die Ereignisse.
Die Erscheinungen des Lebens sind weder falsch noch sind sie richtig. Sie kommen und vergehen, schneller als wir uns für oder gegen sie entscheiden können. Ist es daher falsch, zu beurteilen? Könnten wir das sagen, wäre es schon wieder ein Urteil. Darum sagte Meister Feng Giafu: "Urteile nicht! Aber wenn du urteilst, dann urteile."
齐1含2万象3 不4见5精6粗7 宁8有9偏10党11
1 齐 qí: Qi-Reich [ während der Zhou-Dynastie 11.Jh-256 v. Chr. ]; gemeinsam, gleichzeitig, zusammen; gleich hoch sein, auf einer Ebene mit etw. stehen; gleich in gleicher Weise, gleichermaßen; ordentlich, gleichmäßig, in Reih und Glied; Radikal Nr. 210 = gleich, ordnen, gleichmäßig; vollständig, alle, ausnahmslos; Qí
2 含 hán: aufhalten, halten; beinhalten, umfassen; lutschen; inbegriffen
3 万象 wànxiàng: Vientiane (Hauptstadt von Laos); alle Naturerscheinungen
4 不 bù: nein; nicht
5 见 jiàn: sehen, erblicken, treffen
6 精 jīng: Feinstes, tüchtig; ausgezeichnet, exzellent, hervorragend; Kraft, Energie
7 粗 cū: unfertig; derb, roh; ungehobelt
8 宁 níng: Frieden (auch benutzt als ein Terminus des Vergleichens)
9 有 yǒu: existieren; haben; es gibt
10 偏 piān: sich zu einer Seite neigen; geneigt, schräg; parteiisch, voreingenommen, tendenziös; Pian
11 党 dǎng: Partei
die zehntausend Dinge umfassend
ist es weder fein noch grob
warum sollte man sich auf eine Seite schlagen .
Wieder, oder noch immer und immer wieder, das Eine, nur das Eine. Nicht unterscheiden und nicht Partei nehmen. Sehen wir das Eine, das Ganze, das Allumfassende, in dem alles enthalten ist, natürlich, wie kann man da eines verwerfen und ein anderes wählen. Aber wir lieben schöne Dinge und verabscheuen Hässliches. Dabei sind die Begriffe relativ. Es gibt nicht das objektiv Schöne, nicht das Gute, nicht das Wertvolle. Wir legen es fest, jeder für sich. Es ist der unaufhörliche Konflikt zwischen dem Subjekt und dem Objekt. Die Dinge sind die Dinge, die Ereignisse sind die Ereignisse.
Die Erscheinungen des Lebens sind weder falsch noch sind sie richtig. Sie kommen und vergehen, schneller als wir uns für oder gegen sie entscheiden können. Ist es daher falsch, zu beurteilen? Könnten wir das sagen, wäre es schon wieder ein Urteil. Darum sagte Meister Feng Giafu: "Urteile nicht! Aber wenn du urteilst, dann urteile."
齐1含2万象3 不4见5精6粗7 宁8有9偏10党11
1 齐 qí: Qi-Reich [ während der Zhou-Dynastie 11.Jh-256 v. Chr. ]; gemeinsam, gleichzeitig, zusammen; gleich hoch sein, auf einer Ebene mit etw. stehen; gleich in gleicher Weise, gleichermaßen; ordentlich, gleichmäßig, in Reih und Glied; Radikal Nr. 210 = gleich, ordnen, gleichmäßig; vollständig, alle, ausnahmslos; Qí
2 含 hán: aufhalten, halten; beinhalten, umfassen; lutschen; inbegriffen
3 万象 wànxiàng: Vientiane (Hauptstadt von Laos); alle Naturerscheinungen
4 不 bù: nein; nicht
5 见 jiàn: sehen, erblicken, treffen
6 精 jīng: Feinstes, tüchtig; ausgezeichnet, exzellent, hervorragend; Kraft, Energie
7 粗 cū: unfertig; derb, roh; ungehobelt
8 宁 níng: Frieden (auch benutzt als ein Terminus des Vergleichens)
9 有 yǒu: existieren; haben; es gibt
10 偏 piān: sich zu einer Seite neigen; geneigt, schräg; parteiisch, voreingenommen, tendenziös; Pian
11 党 dǎng: Partei
09.06.2010
Nachrichten aus der Goldgrube Juni 2010
Meine Tochter sollte eine kurze Definition von Kunst abgeben. Als wenn sich nicht schon Generationen von Künstlern, Kunsthistorikern, Kritikern und Laien daran versucht hätten. Genauso fällt es mir immer noch schwer, jemandem, der Taijiquan etc. nicht kennt, zu erklären, was ich da eigentlich mache. Die Methoden der daoistischen Selbstkultivierung, ganz gleich mit welchem Schwerpunkt man sie betreibt, werden definiert dadurch, dass man sie ausübt, nicht, indem man darüber redet. Hält man sich daran, dann gibt es doch sehr viel dazu zu sagen. Je tiefer du in die Materie eindringst, desto weiter wird das Feld der Zusammenhänge. Irgendwann musst du dich entscheiden, in welche Richtung du weiter gehen willst. Unsere Künste bieten dir die Möglichkeiten der Konzentration auf die kämpferischen Aspekte, die der Gesundheit, der Meditation, Philosophie und innerer Alchemie. Ganz gleich, was du zu deinem Mittelpunkt machst, du entfernst dich dabei nie von den anderen Positionen. Wenn es auch ein weites Feld ist, so liegt doch alles beieinander.
Für mich haben die letzten Aufenthalten auf dem Wudangshan auch wieder einige Perspektiven verändert. Teilweise waren es nur ein paar kleine Informationen, die letztlich ein Bild abgrundet haben. Meistens geh ich mit mehr Fragen weg, als ich bei meiner Ankunft hatte.
Ich wünsche euch allen eine schöne Zeit, bleibt gesund und vergesst nicht zu üben
Euer Yürgen Oster
In diesem Brief
• Reiseberichte
• Museum Hombroich
• Zurückkehren zum Ursprung
• Sommerakademie
• Neue Ausbildungen
• Buchtipp
• Zum Schluss
Reiseberichte
wie immer, haben Lilo und ich unsere Erlebnisse in Wudangshan fleißig in den Blog geschrieben. und begeisterte Resonanzen erhalten.
Ältere Berichte könnt ihr auch bequem als Buch lesen oder verschenken. Direkt erhältlich über die Bibliothek der dao-akademie:
Das Buch scheint ein Renner zu werden. Warum, versteh ich auch nicht.
Museum Insel Hombroich
Anfang der 80er Jahre kaufte der Makler Heinrich Müller in der Nähe von Neuss am Niederrhein eine kleine Insel in dem Flüsschen Erft. Damit legte er den Grundstein für eines der faszinierensten Museen der Gegenwart. Eingebettet in eine renaturierte Auenlandschaft beherbergen die begehbaren Skulpturen des Bildhauers Erwin Heerich eine ungewöhnliche Sammlung klassischer Moderne und ethnischer Kunst. Heinrich Müller praktizierte auch Taijiquan und war, wie ich, ein enger Schüler des daoistischen Meisters Gia Fu Feng.
Durch diese Verbindung ist es mir möglich, dort, in dieser ungewöhnlichen Umgebung, Taijiquan und Qigong zu unterrichten.
Die nächsten Termine sind am 12. und 13. Juni.
Der Preis pro Tag beträgt 60 Euro, incl. ein kleiner Mittagsimbiss.
Anmeldung per mail oder Telefon 06131 6226 910
Das Seminar habe ich inzwischen mangels ausreichender Anmeldungen abgesagt und den geplanten Termin im Herbst auch anderweitig vergeben. Geht jetzt eine Epoche zu Ende?
Zurückkehren zum Ursprung
Das erste, was ich in Wudangshan lernte, war das Qigong "Zurückkehren zum Ursprung" Xian Tian Hun Yuan Gong.
Es ist ein sehr ruhiges, esoterisches Qigong, dessen tiefe Wirkung ich sehr schätze. Entgegen meiner ersten Erwartungen unterrichte ich dieses Qigong nur gelegentlich. Es gibt ein Seminar am 26./27. Juni in Münster (wobei ich nicht weiß, ob da noch Plätze frei sind) und ich unterrichte es im Rahmen der Sommerakademie in den Wochen 19. - 23. Juli und 26. - 30. Juli
Das Buch dazu findest du ebenfalls in der Bibliothek der dao-akademie.
Sommerakademie
bestimmt schon im sechsten Jahr biete ich die Seminare im Mainzer Rosengarten an. Mit vollem Erfolg. So auch wieder in diesem Jahr mit einem umfangreichen Programm. Dieses Jahr sind in allen Wochen auch vormittags Seminare, so dass sich eine weitere Anreise lohnt. Möglichkeiten zur Übernachtung habe ich inzwischen auch auf der Karte eingetragen: http://moonroot.2ya.com
das komplette Programm kannst du als pdf Datei laden.
Neue Ausbildungen der dao-akademie
Die zweite Qigong-Ausbildung ist abgeschlossen, die dritte hat das erste Jahr hinter sich, ebenso wie die zweite Taijiquan Ausbildung. Die Ausbildungen zum Kursleiter entsprechen den Leitlinien des DDQT. Sie gehen teilweise sogar darüber hinaus. Deswegen dauern sie länger als einige andere Angebote und sind mitunter auch teurer, dafür aber von entsprechender Qualität. Im Herbst und Winter beginnen wieder neue Ausbildungen. Alle Informationen dazu sind auf der Seite der dao-akademie abrufbar.
Buchtipp
Der geheime Meister vom Drachentor
Das Buch von Chen Kaiguo und Zheng Shunchao, zuerst bei Heyne erschienen, wurde jetzt von Lotus Press neu aufgelegt. Es ist die Geschichte eines jungen Mannes, der 1961 als zwölfjähriger von daoistischen Magiern aus der Familie geholt wird und inmitten der Wirren jener katastrophalen Kulturrevolution ausgebildet wird zu einem der größten Schamanen, Heiler und Magier Chinas.
Im Klappentext heißtes, die Geschichte sei aufgeschrieben von zwei seiner engsten Schüler, aufgeschrieben wie ein Roman. Ich will es gleich sagen; ich halte das Buch auch für einen Roman. Sorgfältig wurde alles zusammengetragen, was man über daoistische Künste, Rituale und magische Praktiken in der umfangreichen Literatur finden kann. Insofern ist es ein wertvolles Buch, es erspart manch anderes. Sicherlich sehr unterhaltsam und teilweise lehrreich, sollte man jedoch nicht alles für bare Münze nehmen, was darin zu finden ist.
In der Bibliothek der dao-akademie.
Inzwischen habe ich einen dezenten Tipp bekommen. Es gibt vom Verlag Lotus Press ein Blog, in dem auch ein Gespräch zwischen dem Verleger Joachim Stuhlmacher und einer Schülerin des geheimen Meisters zu sehen ist. Sollte ich mich da getäuscht haben? Oder geht die Täuschung noch darüber hinaus?
Zum Schluss
die Gruppe "Improv Everywhere" macht den Alltag zur Bühne:
Für mich haben die letzten Aufenthalten auf dem Wudangshan auch wieder einige Perspektiven verändert. Teilweise waren es nur ein paar kleine Informationen, die letztlich ein Bild abgrundet haben. Meistens geh ich mit mehr Fragen weg, als ich bei meiner Ankunft hatte.
Ich wünsche euch allen eine schöne Zeit, bleibt gesund und vergesst nicht zu üben
Euer Yürgen Oster
In diesem Brief
• Reiseberichte
• Museum Hombroich
• Zurückkehren zum Ursprung
• Sommerakademie
• Neue Ausbildungen
• Buchtipp
• Zum Schluss
Reiseberichte
wie immer, haben Lilo und ich unsere Erlebnisse in Wudangshan fleißig in den Blog geschrieben. und begeisterte Resonanzen erhalten.
Ältere Berichte könnt ihr auch bequem als Buch lesen oder verschenken. Direkt erhältlich über die Bibliothek der dao-akademie:
Das Buch scheint ein Renner zu werden. Warum, versteh ich auch nicht.
Museum Insel Hombroich
Anfang der 80er Jahre kaufte der Makler Heinrich Müller in der Nähe von Neuss am Niederrhein eine kleine Insel in dem Flüsschen Erft. Damit legte er den Grundstein für eines der faszinierensten Museen der Gegenwart. Eingebettet in eine renaturierte Auenlandschaft beherbergen die begehbaren Skulpturen des Bildhauers Erwin Heerich eine ungewöhnliche Sammlung klassischer Moderne und ethnischer Kunst. Heinrich Müller praktizierte auch Taijiquan und war, wie ich, ein enger Schüler des daoistischen Meisters Gia Fu Feng.
Durch diese Verbindung ist es mir möglich, dort, in dieser ungewöhnlichen Umgebung, Taijiquan und Qigong zu unterrichten.
Die nächsten Termine sind am 12. und 13. Juni.
Der Preis pro Tag beträgt 60 Euro, incl. ein kleiner Mittagsimbiss.
Anmeldung per mail oder Telefon 06131 6226 910
Das Seminar habe ich inzwischen mangels ausreichender Anmeldungen abgesagt und den geplanten Termin im Herbst auch anderweitig vergeben. Geht jetzt eine Epoche zu Ende?
Zurückkehren zum Ursprung
Das erste, was ich in Wudangshan lernte, war das Qigong "Zurückkehren zum Ursprung" Xian Tian Hun Yuan Gong.
Es ist ein sehr ruhiges, esoterisches Qigong, dessen tiefe Wirkung ich sehr schätze. Entgegen meiner ersten Erwartungen unterrichte ich dieses Qigong nur gelegentlich. Es gibt ein Seminar am 26./27. Juni in Münster (wobei ich nicht weiß, ob da noch Plätze frei sind) und ich unterrichte es im Rahmen der Sommerakademie in den Wochen 19. - 23. Juli und 26. - 30. Juli
Das Buch dazu findest du ebenfalls in der Bibliothek der dao-akademie.
Sommerakademie
bestimmt schon im sechsten Jahr biete ich die Seminare im Mainzer Rosengarten an. Mit vollem Erfolg. So auch wieder in diesem Jahr mit einem umfangreichen Programm. Dieses Jahr sind in allen Wochen auch vormittags Seminare, so dass sich eine weitere Anreise lohnt. Möglichkeiten zur Übernachtung habe ich inzwischen auch auf der Karte eingetragen: http://moonroot.2ya.com
das komplette Programm kannst du als pdf Datei laden.
Neue Ausbildungen der dao-akademie
Die zweite Qigong-Ausbildung ist abgeschlossen, die dritte hat das erste Jahr hinter sich, ebenso wie die zweite Taijiquan Ausbildung. Die Ausbildungen zum Kursleiter entsprechen den Leitlinien des DDQT. Sie gehen teilweise sogar darüber hinaus. Deswegen dauern sie länger als einige andere Angebote und sind mitunter auch teurer, dafür aber von entsprechender Qualität. Im Herbst und Winter beginnen wieder neue Ausbildungen. Alle Informationen dazu sind auf der Seite der dao-akademie abrufbar.
Buchtipp
Der geheime Meister vom Drachentor
Das Buch von Chen Kaiguo und Zheng Shunchao, zuerst bei Heyne erschienen, wurde jetzt von Lotus Press neu aufgelegt. Es ist die Geschichte eines jungen Mannes, der 1961 als zwölfjähriger von daoistischen Magiern aus der Familie geholt wird und inmitten der Wirren jener katastrophalen Kulturrevolution ausgebildet wird zu einem der größten Schamanen, Heiler und Magier Chinas.
Im Klappentext heißtes, die Geschichte sei aufgeschrieben von zwei seiner engsten Schüler, aufgeschrieben wie ein Roman. Ich will es gleich sagen; ich halte das Buch auch für einen Roman. Sorgfältig wurde alles zusammengetragen, was man über daoistische Künste, Rituale und magische Praktiken in der umfangreichen Literatur finden kann. Insofern ist es ein wertvolles Buch, es erspart manch anderes. Sicherlich sehr unterhaltsam und teilweise lehrreich, sollte man jedoch nicht alles für bare Münze nehmen, was darin zu finden ist.
In der Bibliothek der dao-akademie.
Inzwischen habe ich einen dezenten Tipp bekommen. Es gibt vom Verlag Lotus Press ein Blog, in dem auch ein Gespräch zwischen dem Verleger Joachim Stuhlmacher und einer Schülerin des geheimen Meisters zu sehen ist. Sollte ich mich da getäuscht haben? Oder geht die Täuschung noch darüber hinaus?
Zum Schluss
die Gruppe "Improv Everywhere" macht den Alltag zur Bühne:
23.05.2010
Vortrag (Dao-Lesson 3)
wegen meines Magengrummelns am Vortag aber auch zugegeben, wegen des Scheißwetters war ich am Freitag vormittags in meinem Zimmer geblieben und hab meinem Körper die nötige Ruhe gegönnt. Am Nachmittag sind wir dann in die Dao-Lesson. Was ich nicht verstanden hatte, wir hatten wegen des Regens schon am Vormittag Dao-Lesson, am Nachmittag bekam die Gruppe der amerikanischen Kurzzeitgäste Unterweisung. Weil die aber nicht schon in den vorigen Stunden waren, hatte sich der Meister dazu ein neues Thema ausgesucht. Nicht das es schlecht gewesen wäre, im Gegenteil, aber die Fortsetzung über die Meditation des Neijingtu war schon morgens gelaufen.
Diesmal ging es wohl eher so um Erleuchtung im Allgemeinen, wie man das hinkriegt und was dem im Weg steht.
Scheinbar nichts leichter als das. Darum hier kurz zusammengefasst, sozusagen zum Mitschreiben.
Zunächst die Struktur des Bewusstseins. Die Ebene der Sinne hat für jede Sinnesfunktion ein Bewusstsein, also eines für Sehen, eines für Hören etc.
Als nächstes kommt dann der Aspekt des Bewusstseins, der die 5 Sinneswahrnehmungen aufnimmt und verarbeitet, was Meister Hu mit dem Bewusstsein der Gedanken bezeichnet. Dies fließt alles zusammen in der Person bzw. dem Ego, jenem Anteil, der sich als eigenständige Identität wahrnimmt. Das alles worde wieder nach der Baummetapher dargestellt, das Ego ist dann der Stamm und nun fehlt uns noch die Wurzel, er nennt es "Kapazität" oder auch Unbewusstes.
Weil die Sinne am Außen haften, dazu sind sie ja auch mal gemacht, hängt auch das Bewusstsein ständig am Äußeren. Dir Sinneswahrnehmung erschafft den Herzgeist, ohne Sinneswahrnehmung existiert auxch kein Herzgeist.
Daneben stellte er noch kurz das Buddhistische Modell vor:
1) Materielle Existenz
2) Gedankenwelt
3) Mentale Funktionen
4) Elemente, die nicht mit dem Geist verbunden scheinen (Raum, Zeit, Geburt, Tod etc.)
5) Leere, unkonditionierte Elemente, jenseits von Ursache und Wirkung
Wir wissen, dass alles in dieser Welt aus verschiedenen Elementen zusammengesetzt ist, ganz gleich welches Modell wir heranziehen, auch in der Wissenschaft, suchwen wir immer weiter, finden die Atome, die sich aus wieder kleineren Teilen zusammensetzen, finden die Quarks, schwarze Materie und verlieren den Verstand.
Wie man den Geist erleuchtet
Was wir für das Selbst halten ist eine Komposition von Elementen, welche sich in einem vorübergehenden Zustand befinden. Die vorangegangenen Ursachen bewirken die Komposition. Zwischen Geburt und Tod besteht ebenso die Komposition des Ego. Auch das ist nur ein vorübergehender Zustand. Wo war das Ego vor der Geburt? Wir wissen es nicht. Wo ist das Ego nach dem Tod? Wir wissen es nicht.
Demnach wieder mal das Ego.
Dann liest er Zhuangzis Schmetterlingsgleichnis vor.
Wärend wir nun dabei stehenbleiben, dass es keine klare Aussage geben kann über das was ist, obwohl es doch eine Unterscheidung gibt - da ist Zhuangzi, da ist der Schmetterling - fragt uns Hu weiter und weiter. Ich denk schon,der kriegt die Kurve nicht, da ist Zhuangzi, da ist der Schmetterling, da gibt es eine Unterscheidung, wieder und wieder. Endlich rückt er damit raus. Was haben Traum und Wachzustand gemeinsam? Bewusstsein. Wir haben im Traum und im Wachzustand ein Bewusttsein und Zhuangzi will uns erzählen, dass dieses ganze Bewusstsein nur ein Traum ist.
Erleuchtung ist das Erwachen aaus diesem Traum. Wir sind nur ein Tropfen, den die Wellen vom großen Ozean gelöst haben, kurz davor, wieder in den Ozean zurück zu fallen, aber wir fürchten uns vor dem Ozean.
Damit möchte ich mich für dieses Mal verabschieden. Auch wenn ich erst am Mittwoch fahre. Ab morgen begeben wir uns in eine tiefe Meditation, ohne Computer, ohne Internet. Wir werden ganz bei uns bleiben, die Sinne nicht nach außen richten.
Bis demnächst.
Diesmal ging es wohl eher so um Erleuchtung im Allgemeinen, wie man das hinkriegt und was dem im Weg steht.
Scheinbar nichts leichter als das. Darum hier kurz zusammengefasst, sozusagen zum Mitschreiben.
Zunächst die Struktur des Bewusstseins. Die Ebene der Sinne hat für jede Sinnesfunktion ein Bewusstsein, also eines für Sehen, eines für Hören etc.
Als nächstes kommt dann der Aspekt des Bewusstseins, der die 5 Sinneswahrnehmungen aufnimmt und verarbeitet, was Meister Hu mit dem Bewusstsein der Gedanken bezeichnet. Dies fließt alles zusammen in der Person bzw. dem Ego, jenem Anteil, der sich als eigenständige Identität wahrnimmt. Das alles worde wieder nach der Baummetapher dargestellt, das Ego ist dann der Stamm und nun fehlt uns noch die Wurzel, er nennt es "Kapazität" oder auch Unbewusstes.
Weil die Sinne am Außen haften, dazu sind sie ja auch mal gemacht, hängt auch das Bewusstsein ständig am Äußeren. Dir Sinneswahrnehmung erschafft den Herzgeist, ohne Sinneswahrnehmung existiert auxch kein Herzgeist.
Daneben stellte er noch kurz das Buddhistische Modell vor:
1) Materielle Existenz
2) Gedankenwelt
3) Mentale Funktionen
4) Elemente, die nicht mit dem Geist verbunden scheinen (Raum, Zeit, Geburt, Tod etc.)
5) Leere, unkonditionierte Elemente, jenseits von Ursache und Wirkung
Wir wissen, dass alles in dieser Welt aus verschiedenen Elementen zusammengesetzt ist, ganz gleich welches Modell wir heranziehen, auch in der Wissenschaft, suchwen wir immer weiter, finden die Atome, die sich aus wieder kleineren Teilen zusammensetzen, finden die Quarks, schwarze Materie und verlieren den Verstand.
Wie man den Geist erleuchtet
Was wir für das Selbst halten ist eine Komposition von Elementen, welche sich in einem vorübergehenden Zustand befinden. Die vorangegangenen Ursachen bewirken die Komposition. Zwischen Geburt und Tod besteht ebenso die Komposition des Ego. Auch das ist nur ein vorübergehender Zustand. Wo war das Ego vor der Geburt? Wir wissen es nicht. Wo ist das Ego nach dem Tod? Wir wissen es nicht.
Demnach wieder mal das Ego.
Dann liest er Zhuangzis Schmetterlingsgleichnis vor.
Wärend wir nun dabei stehenbleiben, dass es keine klare Aussage geben kann über das was ist, obwohl es doch eine Unterscheidung gibt - da ist Zhuangzi, da ist der Schmetterling - fragt uns Hu weiter und weiter. Ich denk schon,der kriegt die Kurve nicht, da ist Zhuangzi, da ist der Schmetterling, da gibt es eine Unterscheidung, wieder und wieder. Endlich rückt er damit raus. Was haben Traum und Wachzustand gemeinsam? Bewusstsein. Wir haben im Traum und im Wachzustand ein Bewusttsein und Zhuangzi will uns erzählen, dass dieses ganze Bewusstsein nur ein Traum ist.
Erleuchtung ist das Erwachen aaus diesem Traum. Wir sind nur ein Tropfen, den die Wellen vom großen Ozean gelöst haben, kurz davor, wieder in den Ozean zurück zu fallen, aber wir fürchten uns vor dem Ozean.
Damit möchte ich mich für dieses Mal verabschieden. Auch wenn ich erst am Mittwoch fahre. Ab morgen begeben wir uns in eine tiefe Meditation, ohne Computer, ohne Internet. Wir werden ganz bei uns bleiben, die Sinne nicht nach außen richten.
Bis demnächst.
Abonnieren
Posts (Atom)