Dabei herrscht die Ansicht vor, dass mit dem Begriff „Selbstkultivierung“ die stehende Säule – Zhanzhuang – gemeint ist. „Kampfkunst“ bezieht sich dann auf das Training von angewandten Kampftechniken. Der Satz würde demnach also bedeuten, dass man dann jeweils nur die stehende Säule und nicht die Kampftechniken übte – ein Missverständnis, dass Anfängern häufig unterläuft. Der entscheidende Punkt bei der stehende Säule liegt darin, „es einem Insekt gleichzutun“: Im Winter bohren sich manche Insekten in die Erde und wirken dann wie tot. Zum Frühlingsanfang beginnt sich in der Erde das Leben zu rühren und die Insekten bewegen sich wieder. Beim Zhanzhuang geht es darum, diese Art von Lebenskraft durch das Stehen zu erlangen – wie ein Insekt, das aufwacht und sich zu rühren beginnt. So verspürt man Energie am Körper. Die stehende Säule bringt einem unendlich viel Nutzen – dabei geht es um Selbstkultivierung. Tatsächlich handelt es sich auch beim Üben von Kampftechniken um Selbstkultivierung. Im Xingyiquan gilt es, „durch das Kultivieren der Essenz – Jing, diese in Lebensenergie – Qi umzuwandeln, durch das Kultivieren der Lebensenergie diese in Geist – Shen umzuwandeln und den Geist zur Leere – Xu zurückzuführen“. Qi bedeutet auch Atem, aber das ist hier nicht gemeint. Wenn ein Mann maskulin und lässig oder eine Frau anmutig und attraktiv erscheint, liegt das an der Wirkung des Qi. Das ist genau das, was man „vor Lebenskraft strotzen“ nennt. Was Qi in der Bedeutung von Atem angeht, so nennt man das Xi– Atmung.“
quelle sinoblog.de
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