Wir neigen dazu, dem Unglück im Leben zu großes Gewicht zu verleihen und vergessen dabei die Momente der Freude.
Noch nie habe ich jemandem die Geschichte erzählt, wie ich in Peking zum Flughafen kam, prima eingecheckt habe, noch etwas bummeln konnte, dann gemütlich zum Gate und nach einiger Wartezeit in den Flieger gestiegen bin. Aber dass ich mich mal mit der Abflugzeit vertan habe, weil ich nicht auf dem Flug direkt nach Frankfurt war, sondern über München gebucht hatte, was aber in Vergessenheit geraten ist und dass ich deshalb mich sputen musste, an den Kontrollen mich vorbei drängeln:“sorry,sorry - my flight is going soon…“ und beim Pass noch mal und keiner hat gemotzt. Dann schnell zum Gate, ohne bummeln „hurry, hurry, run fast“ hatte die Dame gesagt. Sie haben mich noch rein gelassen, hinter mir die Türen zu und auf die Startbahn. Das habe ich schon oft erzählt, weil das ja auch eine Geschichte ist, die zum Glück gut ausging. Knapp am Unglück vorbei geschliddert. Solche Geschichten erzählen wir. Die Literatur ist voll davon. Die Kinos sind voll davon. Meistens geht es zum Schluss gut aus. Bruce Willis näht das Ozonloch zu und die Menschheit ist gerettet.
Beruhigt erheben wir uns aus dem Sessel, haben eine Weile in Angst und Spannung verbracht und geniessen nun den kleinen Augenblick der Freude.
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