27.06.2006

Wuhan


Wuahn ist auf den ersten Blick fürwahr keine attraktive Stadt. Aber auf dem Weg von Shanghai nach Wudangshan ist Wuhan eine notwendige Station. Wir sind von Hangzhou aus hierhin geflogen, weiter geht es dann per Zug. Da der Flug, auf den wir gebucht waren, nicht voll genug war, hat man uns kurzerhand auf einen früheren gesetzt. Das bedeutete, so früh aufzustehen, dass im Hotel noch kein Frühstück zu bekommen war. Statt dessen gabs ein "Lunchpaket" ohne Getränk, was von niemand angenommen wurde. Gerade mal die Banane konnte man essen. Daran muss ein 4Sterne Hotel noch arbeiten.
Der örtlichen Reiseleitung in Wuhan hatte man allerdings auch nicht Bescheid gegeben über unsere frühere Ankunft. So war niemand am Flughafen, nach Telefonat sagte man uns zu, in 40 Minuten dort zu sein. Wir hätten besser zwei Taxi in die Stadt genommen, es dauerte anderthalb Stunden, bis eine ziemlich aufgelöste und nervöse junge Chinesin unsere Gruppe abholte. Sie stellte sich als Michaela vor - eine Unart bei jungen Chinesen, sich westliche Vornamen zu geben. Michaela sollte uns nun über eine Woche begleiten, von Wuhan nach Wudangshan und wieder zurück nach Wuhan.
Dass wir nach diesem misslich begonnen Tag kein sonderliches Interesse am Provinzmuseum zeigten, irritierte sie schon. Immerhin haben wir uns das historische Glockenspiel angesehen und auch angehört. Ausser uns gab es noch zwei Chinesen im Publikum, das wars.
Wir wollten raus und was von der Stadt sehen, nicht schon wieder irgendwelche touristischen Attraktionen, Was wir dann auch getan haben.



Nicht gesehen haben wir so den Gelben Kranich Turm. In Wudangshan erstand ich dann eine Kaligrafie mit einem Gedicht des berühmten Tang Dichters Li Bai (* 701 / † 762):
Der Freund nach Osten fährt, am Gelben Kranich Turm sag ich ade,
Nach Yangzhou im März umgeben von Nebel
Das Segel entschwindet ins Leere endlich
Nur den Yangtze seh ich noch fließen zum Horizont.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen