Wenn in der Episode von Radiolab behauptet wird, Homer habe nicht ein einziges Mal die Farbe blau in seiner Odyssee erwähnt, hingegen das Meer als dunkel wie Wein, so bedeutet das nicht, dess die Griechen der Vorzeit Blau als Farbe nicht gesehen hätten, sie haben es nur nicht so benannt. Ähnliches finden wir im asiatischen Sprachraum. Wir hatten das Problem, in einer Qigong Reihe, 18 Wege vom Berg Wu Dang, zwei Übungen zu differenzieren. Beide hatten einen grünen Drachen in ihrem Namen, der eine Lu 绿, der andere Qing 青, den wir dann schwarz nennen konnten, um Verwechslungen zu vermeiden. Das Radikal Qing lässt zu: naturfarbig: blaugrün, blau, grün, schwarz, grau, dunkel, blass, fahl. Wie will man da über Eindrücke kommunizieren?
Die Sapir-Whorf-Hypothese besagt, dass Sprache das Denken forme und daraus folgt eine prinzipielle Unübersetzbarkeit fremdsprachlicher Texte. Als Standard-Beispiele werden gerne Unterschiede in den Begriffen für Farben genannt. In diesem Video sehen wir ein Experiment, welches von Jules Davidoff bei den Himba in Namibia durchgeführt wurde. In Ihrer Sprache gibt es keinen Unterschied zwischen Grün und Blau aber sie haben Bezeichnungen für verschiedene Grüntöne.
Erkennst du den unterschiedlichen Grünton? |
Im ersten Beispiel fällt es den Testpersonen leicht, jenen Grünton zu identifizieren, der sich leicht von den anderen unterscheidet. Im zweiten Test sehen sie keinen Unterschied zwischen dem blauen und den umgebenden grünen Quadraten.
Hier hatten die Himba Probleme |
Wie gut kannst du Farbnunacen unterscheiden?
Und welche Bezeichnungen hast du dafür?
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