Als wäre ein Schleier weggezogen liegt der neue Tag vor uns, frisch und sonnig. Gestern war der Himmel voll mit Schäfchen und Riffelung, wie ein ungebügeltes Laken. Heute legt sich nur eine Mütze auf den Teide. Vor uns alles voller Blüten, blau in grün, dahinter Rosen, ein kleiner Zitronenbaum der immer neue Früchte hervorbringt. Ein einsamer Schmetterling, die kleinen Echsen kommen schon aus den Mauerritzen, ein Tausendfüssler räkelt sich. Nicht weit entfernt hämmert einer, vorne auf der Straße kommt der Kehrwagen vorbei. Die Pfarrersfrau spielt mit der Katze, jagd sie in den Baum und wieder heraus.
Langsam kommen auch die großen Echsen, ihr Blut braucht wohl länger, flüssig zu werden. Eine Horde Papageien krächzst über uns hinweg. Zwei oder drei Arten sind wohl dem Loro-Park entwischt und bilden wachsende Populationen. Bisher halten sie sich vorwiegend hier im Orotavatal. Es wird sehr warm unter meinem schwarzen Kittel.
In Gongbu wie auf Wolken durch die neun Himmel schreiten.