11.03.2016

Wie sich das anfühlt

wenn in ein Dorf mit wenigen hundert Einwohnern plötzlich eine Unterbringung für 3000 Fremde gebaut wird, Fremde mit fremder Kultur, wenig integrationsbereit, die nicht arbeiten gehen sondern den ganzen Tag rumlungern, Drogen konsumieren und es schon mal vorkommt, dass einer der Männer, oder auch mehrere, einer einheimischen Frau an den Hintern oder die Brüste fassen. Wenn nur wenige die Sprache des Landes sprechen, sogar die meisten erwarten, ihre neuen Gastgeber sollten doch ihre Sprache lernen. Wenn nach und nach deren Kultur die einheimische verdrängt, deren Feste gefeiert werden, deren Bräuche übernommen.
Wenn das nicht nur in einem Dorf geschieht sondern in zehn, zwanzig, mehr. Wenn irgendwann so viele Fremde da sind wie Einheimische. Ich kann mir nicht vorstellen, wie sich das anfühlt, obwohl ich es sehe, vor Augen habe und mir ein Graus ist, obwohl ich dazu gehöre. Selber bin ich Fremder, hier auf Teneriffa, wo die Landschaft, die Kultur, die Sprache zerstört wird von den Touristen, Deutschen, Engländern, Skandinaviern, Russen. Wo die Dörfer verschwunden sind und Hotelklötze, Ferienhäuser, Bungalowsiedlungen entstanden. Für die Wälder gerodet und auch schon mal angezündet wurden.
Ich kann mir nicht vorstellen, wie sich das anfühlt. Aber ich habe noch nie ein Grafitti gesehen:"Ausländer raus."