28.02.2015

朴省汉字 puxing hanzi

1985 mietete ich in Köln eine Fabriketage, malte die Wände weiß, verlegte einen Holzfußboden und hängte ein Schild an die Tür:

Schule für Taijiquan und chinesisches Yoga

Ja, ich hatte damals schon den Mut Taijiquan in Pinyin zu schreiben, was sich heute noch viele nicht wagen, aber für die anderen Formen, die 8 Brokate, den schwimmenden Drachen oder für die von Chee Soo gelernten Kai Men - Übungen, kannte ich keinen Überbegriff, deshalb ‚chinesisches Yoga‘.

Im gleichen Jahr veröffentlichte Josefine Zöller ihr dickes Buch im O.W.Barth Verlag und von da ab kannte jeder Qigong. Alle wollten Qigong machen und chinesisches Yoga konnte weg.

Inzwischen, 30 Jahre später, werden Stile und Formen angeboten mit den kompliziertesten Namen, Yi Quan, Liu He Ba Fa, Ba Gua Zhang, und sie werden unter diesen Namen angeboten und geübt. Keiner kommt auf die Idee, es zu übersetzen (Offene Hand der acht Embleme) oder gar unter einer englischen Übersetzung anzubieten. Gut, einzelne Qigong Übungen werden mit deutschen Namen verbreitet, klingen mitunter recht ansprechend und wir wollen unseren Kunden keinen kompletten Sprachkurs aufzwingen. Allerdings wäre es reichlich albern, den Schwimmenden  Drachen ‚swimming dragon‘ zu nennen.

Nur bei einer Praxis will die Unart, ein Wort aus einer fremden Sprache in ein Wort aus einer anderen fremden Sprache zu übersetzen, nicht verschwinden:
Push Hands. 

Wem vielleicht schiebende oder drückende Hände zu unelegant klingt, der sollte Tuishou sagen. So heißt das doch, so wie Taijiquan Taijiquan heißt und nicht Shadow Boxing oder Fist of the Supreme Ultimate. 
Jene, die diese Technik als Push Hands in ihren Kursen praktizieren oder Treffen, Wettkämpfe organisieren, die sollten mal darüber nachdenken, was sie da tun, wie blödsinnig das ist und wie wenig selbstbewusst. Oder haltet ihr eure Klienten für zu dumm, das zu lernen?

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