11.07.2013

Die Nachhimmlische Leere - Hou Tian Wu Ji

Anfang und Ende der Dinge haben keine genauen Grenzen. Die Ursprünge könnten zu den Enden werden, und die Enden werden zum Ursprung. Wie könnte man eine genaue Trennungslinie ziehen zwischen diesen Zyklen? Was jenseits aller Dinge liegt und vor allen Ereignissen, können wir nicht wissen.

Die Vorhimmlische Leere - Xian Tian Wu Ji


Die Vorstellung von Unsterblichkeit hat nichts mit einer Sehnsucht nach Leben zu tun. Die Wahrheit ist, dass es tatsächlich keinen Tod gibt. Weil tatsächlich nur eine einzige Energie existiert, eine einzige allumfassende motivierende Kraft, die die Wurzel aller unserer Aktivitäten ist. Die Große Leere, der allem Leben gemeine Urgrund, ... unaufhörlich entsteht Leben in ihm. Wie also könnte es etwas wie Leben und Tod geben?
Weil wir jedoch ein starkes Begehren verspüren, gehen wir in die Irre und trennen Leben und Tod. Wenn wir sie aus diesem Raum der Stille und Ruhe betrachten, können wir erkennen, dass es nie irgendein Leben oder irgendeinen Tod gegeben hat. Alles, was existiert, ist diese eine kreisende, fließende Energie.

Aus dem Vorwort zum Cantong Qi Shu Liu, zitiert nach der Übersetzung von Richard Bertschinger "Das Dao der Unsterblichkeit", Krüger, 1997