09.10.2010

ci, zhi, shi, jie, chi, qi, xi ...

Vor gefühlten 350 Jahren, vor einem halben Leben, auf einem Konzert chinesischer Musik im WDR, da musste ich erleben, wie ein junger Mann sich fließend mit einem älteren chinesischen Herrn unterhielt - in Chinesisch. Es könnte also möglich sein. Ich unternehm meinen ersten Versuch, diese Sprache zu erlernen. In einer kleinen Gruppe mit privater Lehrerin, die schon bald den Unterricht mit Fragen begann. Während alle anderen fleißig antworteten, rätselte ich noch, was wohl das erste Wort gemeint haben könnte und wenn das Wort an mich gerichtet wurde, dann stammelte ich nur ein Kopfschütteln zusammen. Mehr war nicht drin.
Vor zweieinhalb Jahren habe ich nun den zweiten Versuch unternommen und auch jetzt ist noch nicht viel mehr drin. Ich kann theoretisch Chinesisch, aber nicht in der Praxis. Zumindest verstehe ich selten, was die Chinesen hier reden und die verstehen mich auch nicht, zumindest nicht dann, wenn ich ihre Muttersprache anwende. Da komme ich hier auf Deutsch beachtlich weiter.
Anders Lilo. Gut, es mag daran liegen, dass sie dem Unterricht schon ein paar Jahre länger folgt. Immerhin bringt sie es fertig, in der Nudelbraterei drei Portionen mit Fleisch und eine ohne zu bestellen und von dort für den Abend per Telefon, wo also alle Pantomime nichts hilft, bei Frau Qu ein paar Flaschen Bier kaltstellen zu lassen.
Den Gipfel ihrer Sprachkunst erreichte sie am heutigen Abend, als sich uns auf dem Heimweg ein Mann anschloss, dem hörbar ein paar Zähne fehlten oder/und eine Hasenscharte vorhanden war.
Die in der Überschrift angelegten Silben werden alle als mehr oder weniger stimmhafter Zischlaut ausgesprochen (das ist jetzt sehr laienhaft formuliert), mal mit der Zunge vorne, mal hinten im Mundraum. (kann man sich hier mal anhören) Wie sich das anhört mit Zähnen zu wenig oder Hasenscharte zuviel, kann sich jeder auslautmalen. Dennoch schaffte es Lilo, so etwas wie eine Unterhaltung mit diesem Weggefährten zu führen. Wenn auch allen aktiv und passiv Beteiligten ein Sinn verborgen blieb. Tapferes kleines Teufelchen.

1 Kommentar:

  1. Gruesse aus dem sonnigen Mainz - der Herbst ist tatsaechlich hier; die Baeume faerben ihre Blaetter. Doch letzte Woche war arbeiten bei 17 Grad angessagt - trotz Beschwerden dauerte es drei Tage, bis die Heizung hochgedreht wurde. Jetzt brauchen wir sie nicht mehr, da es ca. 22 Grad draussen sind...

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