18.04.2010

Vierter Tag

Wegen der hohen Feiertage trainieren wir im Hof der alten Akademie. Das Programm ist as usual. Ich hab mich von den Basics, die Meister Li mit wachsender Begeisterung  dominiert, etwas abgeseilt. Konzentriere mich auf meine Schwertform, während die Newbes auf einem Bein stehen und das andere nach vorne ausgestreckt halten. Zehn ... zwanzig ... dreißig Sekunden. 

Also Zhen Wus Geburtstag. Kann man vergleichen mit Weihnachten, auch wenn es keine Geschenke gibt. Im Herbst findet das Gegenstück statt, was ich bisher immer Zhen Wus Himmelfahrt genannt habe, aber von der Bedeutung kommt es wohl eher Ostern näher. Zhen Wu, eigentlich keine historische Gestalt sondern nur eine Legende, wird gleich gestellt mit Xuan Wu, dem Beherrscher des nördlichen Himmels. Er ist ein Wasser- und Kriegsgott. Nachdem er schon als Knabe sich von seinen Eltern getrennt hat und hier in die Berge gekommen ist, um sich als Kämpfer zu vervollkommenen, hat er nach 42 Jahren die vollkommene Selbstvergessenheit erlangt und wurde zu einem Unsterblichen. Das hat eine höhere Bedeutung als ein Heiliger in den christlichen Sekten. Vielleicht vergleichbar einem Erleuchteten im Buddhismus, aber so gut kenn ich mich da auch nicht aus. Wenn es soweit ist, werde ich euch, liebe geduldige Leser, darüber ausführlich informieren.




3 Kommentare:

  1. Wenn es womit soweit ist? Mit deiner Erleuchtung???
    Auweiah, das kann dauern...

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  2. Georg2:36 PM

    naja, 42 Jahre halt noch. Dann ist Oster, äh, so alt, dass er sowieso unsterblich ist...

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  3. Anonym4:01 PM

    da hat das fräulein Xiaomo schon paar mal hier geparkt, aber noch immer nicht begriffen, dass es hier sowas wie erleuchtung nicht gibt. Sie hört einfach nicht hin, wenn was gesagt wird. Sie tuts einfach nicht.

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