14.06.2009

Maria Laach

ist nicht die kölsche Aufforderung an eine Maria, zu lachen, wie der alte Kalauer erzählt, sondern eine wunderschön gelegene Benediktiner-Abtei am Laacher See. Der ist ein vollgelaufener Krater, ein Maar, in der Vulkaneifel. "Der Vulkanismus der Eifel begann vor 50 Millionen Jahren im Tertiär und hielt bis in die geologische Gegenwart an. Er schuf zahlreiche landschaftsbestimmende Vulkanbauten, Lavaströme und ausgedehnte Decken vulkanischer Auswurfsmassen aus Tuff und Bims, die schon seit der Römerzeit die Grundlage einer bedeutenden Abbautätigkeit zur Gewinnung von Baustoffen bilden." (Wikipedia) Jedenfalls gibt es dort jetzt keine Magma spuckenden Berge. Letzte Auswürfe vor ca. 13.000 Jahren. Dennoch wirbt die Region mit dem Titel "Vulkanpark" und zeigt auf einigen Hinweisschildern auch stilisierte, Steine schleudernden Krater. Ich stelle mir vor, wie enttäuschend die liebliche Landschaft für amerikanische oder chinesische Touristen sein muss, die auf ihrem Europe in ten days Trip sich diese Attraktion nicht entgehen lassen wollten.
Nun, die Kathedrale steht prächtig im Stil Rheinischer Romanik am Ufer des Maares, die benachbarten Weiden dienen als Parkplätze, zumindest sonntags und adipöse Wochenendler stieben in klobigen Wanderschuhen im Eilschritt über den Rundweg, die meisten wohl kaum die volle Strecke von 12,3 km. Wir haben uns auch lieber für eine Stunde mit dem Ruderboot auf dem Wasser treiben lassen.
Das machen wir nochmal an einem Wochentag, wenn nicht soviel los ist. Dann besichtigen wir vielleicht auch noch die Kirche. Aber das muss nicht sein. Es gibt eine hübsche Sage um das Kloster, es handelt sich um eine Lilie als Symbol der Keuschheit, aber auch des bevorstehenden Todes. Damit hatte ein Mönch aus heutigen Tagen weniger zu tun.
Auf dem Rückweg sehr schön eingekehrt in Boppard, direkt am Rhein gesessen im Shanghai Garden.

1 Kommentar:

  1. Goethe war auch da und ist es immer noch auf einem Relief. Wenn man das gesehen hat, kann man zur Not alles mit seinen Augen sehen. Vergisst man aber in den kinoreifen Gewölben&Säulengängen. Schön, wenn ein Kloster wie ein Kloster aussieht. Am Wochenende, falls mit Lebensmitteln oder Alkohol klamm, sind die Klosterläden gute Alternative zu Tanke, Bahnhof oder Flughafen. Wie bei Lidl, nur Bio. Und Parkplatz noch größer. Wer am Klosterpreisausschreiben teilnimmt, erhält lebenslang eine Postwurfsendung, die über käufliche Erbauungsliteratur informiert. Der See unten ist ein seltsamer Ort, man kann sich dort für Sekunden wie ein ruhiger Tropf(en) auf einer heißen Herdplatte fühlen.

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